(www.conservo.wordpress.com)
Von Adrian F. Lauber *)
Lieber xxx,
ich wusste eine Weile nicht, ob ich Dir überhaupt einen solchen Brief schreiben soll. Ich tue es aber dennoch:
Es wird immer schlimmer, wie Du Dich von der Realität entfernst.
Jedes Mal, wenn wir uns sehen, lässt Du ganz laut raushängen, wie sehr Du gegen Nazis bist. So weit, so gut. Bin ich ja auch. Im Rahmen meiner Möglichkeiten habe ich eine Menge über Alt- und Neonazis, Antisemiten und ähnliche Gruppen geschrieben und die, die ich erreichen konnte, über ihr Gedankengut aufgeklärt.
Aber als Du jetzt in meinem Beisein selbst den SPD-Mann Heinz Buschkowsky, dessen Vergehen es ist, für klare Regeln in Sachen Migrationspolitik zu sein, als Nazi bezeichnet hast, wurde mir klar: Die Grenze dessen, was gesund und rational ist, hast Du weit hinter Dir gelassen.
Es gibt einen wunderschönen Satz von Johannes Gross, den ich Dir weitergeben möchte. Er geht so: „Je länger das Dritte Reich zurückliegt, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.“ 1
Die patentierten Bessermenschen in Deutschland, sozusagen die Til Schweigers dieser Gesellschaft, haben es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, den Widerstand gegen ein nicht mehr existentes Regime nachzuholen. Da stellt sich allerdings ein ernsthaftes Problem: die Nachfrage nach Nazis übersteigt das Angebot bei weitem. Es gibt natürlich auch heute noch Nazis, es gibt die NPD,die DVU und ähnlich geartete Organisationen, es gibt auch problematische Teile der AfD.2
Um den Widerstand gegen eine Hitler-gleiche Bedrohung einigermaßen glaubhaft zu machen, müsste es aber noch viel, viel mehr Nazis plus Anhängerschaft geben. Also behilft man sich inzwischen damit, dass praktisch jeder, der nicht für die Migrationspolitik der Merkel-Regierung ist und allzu deutlich über ihre Auswirkungen spricht, zum Nazi erklärt werden kann. Damit die Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot doch wenigstens etwas vermindert wird.
Und das Tolle ist: der Widerstand gegen Hitler ist heute völlig ohne Risiko, da der Mann tot ist. Gegen Nazis zu sein, ist ebenfalls in aller Regel risikofrei, weil sich mindestens 95 Prozent der Deutschen sowieso darüber einig sind, gegen Nazis zu sein. Mut ist immer dann leicht aufzubringen, wenn keine Gefahr droht, und wenn man das sagt, was alle sagen.
Übrigens bestreite ich keineswegs, dass es heute die Gefahr einer rechten Radikalisierung gibt. Aber darauf komme ich noch.
Es tut mir wirklich sehr leid, in so einem harten und überheblichen Ton mit einem Freund wie Dir zu reden, aber ich fürchte, Du lebst in der einen oder anderen Hinsicht in einer Traumwelt. Ich habe Dir nicht von ungefähr vor kurzem bei einem Gespräch im xxxx dringend ans Herz gelegt, mal öfter Schweizer Zeitungen zu lesen. Teufel noch eins, wir leben im Internet-Zeitalter! Kein Mensch ist mehr auf den „Spiegel“ oder gar den öffentlich-rechtlichen Schrott aus der Flimmerkiste angewiesen. Die Auslandspresse sieht uns häufig viel klarer als die Deutschen sich selbst, was bei den Deutschen mit ihrer Neigung zu ideologischem Wahn und Obrigkeitsgläubigkeit allerdings auch keine allzu große Kunst ist.
Bassam Tibi hat leider völlig Recht. Er schrieb 2016 in der Basler Zeitung, dass die Deutschen keine demokratische Debattenkultur haben und dass sie immer wieder dem „Pathos des Absoluten“ erliegen. Entweder sind sie radikal für etwas oder gegen etwas und einen Mittelweg gibt es nicht.3 Und für Fakten scheinen sie sich am allerwenigsten zu interessieren, möchte ich hinzufügen.
So leid es mir tut: mir scheint, Du entwickelst Dich gerade zu einem Paradebeispiel für diese Thesen, weil inzwischen kaum noch jemand da zu sein scheint, den Du bei Bedarf nicht in die Nazi-Schublade einordnest.
Eigentlich hatte ich gehofft, unser Gespräch neulich im xxxx hätte Dich etwas nachdenklich gemacht. Du erinnerst Dich: Du hast mir eröffnet, dass Du mit Dir selbst jetzt arge Probleme hast, weil Du ja eigentlich irgendwo schon für klare Regeln in Sachen Migration und für die Nation sein willst. Ich kann mich auch gut daran erinnern, wie wir mal im xxxx Fußball geguckt haben und Du Dich darüber aufgeregt hast, dass die deutschen Spieler unsere Nationalhymne nicht mitgesungen haben. Nur glaubst Du offenbar allen Ernstes, deswegen jetzt rechts außen zu sein. Ich habe versucht, Dich daran zu erinnern, dass man für die Nation und trotzdem links sein kann, dass es mal linke Patrioten wie Willy Brandt gab4 (die SPD war ja nicht mehr immer so wie jetzt, aber Hoffnung habe ich für diese Partei nicht mehr, womit ich xxx nicht zu nahe treten will). An dem Abend hatte ich sogar das Gefühl, meine Worte wären schon irgendwie angekommen. Inzwischen scheint mir das nicht mehr der Fall zu sein.
Ich bin kein Linker, sage ich Dir ganz offen. Ich war auch nie einer, obwohl man ja gerne behauptet, in jungen Jahren seien so gut wie alle links. Ich bin irgendwo zwischen konservativ und liberal mit einem Schuss libertär. Natürlich hat jeder Mensch irgendwo eine Weltanschauung oder Ideologie, aber ich versuche jedenfalls, mich nach Fakten zu richten. Mich interessiert, ob etwas richtig ist oder nicht. Ob derjenige, der es sagt, auch aus meiner politischen Ecke kommt, ist zweitrangig. Ich habe kein Problem, mich mit Linken auseinanderzusetzen. Ich lese auch in linken Medien wie der Jungle World und der taz, die zwar zu 80 Prozent Dinge schreiben, die ich ablehne, die mir aber auch die eine oder andere gute Erkenntnis beschert haben. Die taz sehr sehr sehr selten, die Jungle World eher.
Ich möchte Dir einmal einige Tatsachen auflisten, die durch die Regierung geschaffen worden und die von seriösen Zeitgenossen unwidersprochen sind. Ich zitiere jetzt aus einem Bericht einer Online-Zeitung.5 Einfach nur ein paar Fakten, sine ira et studio, wie wir vom humoristischen Gymnasium sagen.
„Als 2015 die große Wanderung begann, zeigte sich die Bundesregierung völlig unvorbereitet und verstrickte sich in ein Netz von Ausflüchten, Unwahrheiten und leeren Behauptungen:
.* Es hieß, die meisten Flüchtlinge kämen aus Syrien. Tatsächlich kam nur eine Minderheit aus Syrien, und bei der Feststellung der Identitäten gab es flächendeckend Chaos, massenweise Betrug und einen skandalösen Kontrollverlust.
.* Es hieß, die Flüchtlinge bräuchten unseren Schutz. Dabei kamen sie ausschließlich aus sicheren Drittländern, und über 70 Prozent waren starke und gesunde junge Männer.
.* Bundeskanzlerin Angela Merkel behauptete höchstpersönlich in zahlreichen öffentlichen Auftritten, Deutschland könne seine Grenzen nicht schützen. Die Bundespolizei war gegenteiliger Meinung, aber sie wurde von Kanzlerin und Innenminister am Handeln gehindert.
.* Es hieß, die Flüchtlinge seien zum großen Teil gut ausgebildet und eine Bereicherung für unseren Arbeitsmarkt. Das ist falsch. Die meisten werden auf dem ersten Arbeitsmarkt keinen Platz finden. Ihre künftigen Soziallasten entsprechen schon jetzt einer Staatsverschuldung von rund 700 Milliarden Euro. Dabei ist der Familiennachzug noch gar nicht eingerechnet. (…)
.* Es hieß, die Flüchtlinge seien nicht krimineller als die deutsche Bevölkerung. Seit Frühjahr 2017 ist aus der offiziellen Polizeistatistik das Gegenteil ersichtlich: Die Kriminalitätsbelastung der Asylbewerber war im Jahr 2016 doppelt so hoch wie bei den übrigen Ausländern und 7-mal so hoch wie bei den deutschen Staatsbürgern. Bei Mord war sie 10-mal so hoch, bei Gruppenvergewaltigung 34-mal so hoch.
.* Es hieß, terroristische Gefahren gingen von den Flüchtlingen nicht aus. Auch das ist falsch, wie wir spätestens seit den Anschlägen in Würzburg, Ansbach, auf dem Berliner Weihnachtsmarkt und in Hamburg wissen. Das ist übrigens auch ganz logisch: Nahezu alle Flüchtlinge sind Muslime, sie spiegeln die Meinung ihrer Herkunftsländer. Dort aber glauben große Teile der Bevölkerung, dass Selbstmordattentate zur Verteidigung des Islam gerechtfertigt seien. Im Irak meinen dies z. B. 15 Prozent, in Afghanistan sogar 58 Prozent der Bevölkerung. In den Herkunftsländern der Flüchtlinge hängen 90 Prozent der Bevölkerung einem sehr unduldsamen engen Islam an, weshalb sollte das bei den Flüchtlingen anders sein?
.* Es hieß, die Integration der Flüchtlinge werde für Deutschland leistbar sein, wenn man dies nur wolle. Dabei sind die Voraussetzungen wegen der anderen Mengenverhältnisse unvergleichlich viel schlechter als bei jenen Muslimen, die bereits seit 50 Jahren bei uns leben. Dort aber ist die Integration bei großen Teilen gescheitert. Dies zeigen die Statistiken für Arbeitsmarkt- und Sozialleistungen, die Kriminalitätsstatistik und die Ausbreitung islamistischer Strömungen. Das zeigten auch die 65 Prozent Deutschtürken, die beim Referendum in der Türkei mit »Ja« gestimmt haben.
.* Es heißt, die Flüchtlingswelle sei abgeebbt und jetzt habe man alles im Griff. Das ist richtig gegenüber den Zahlen von Mitte 2015 bis Mitte 2016. Aber auch 2017 lag die Fluchtmigration nach Deutschland, vorwiegend aus islamischen Ländern, bei rund 200.000.
Alle wesentlichen Fehler werden unverändert fortgesetzt:
.* Die Bundesmarine betreibt im Mittelmeer das Geschäft der Schleuser und beteiligt sich am Durchreichen der Flüchtlinge nach Europa. Alle aus Seenot Geretteten müssten unverzüglich wieder an den Ausgangspunkt ihrer Seereise gebracht werden, nicht aber nach Europa. Die Ankunft in Europa zu verhindern, ist die wichtigste Voraussetzung, um den Aufbruch nach Europa zu verhindern. Immerhin hat sich die italienische Regierung 2017 zu einem rigoroseren Vorgehen entschlossen. Seit ihrer Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache ist die Zahl der Neuankömmlinge in Italien aus Afrika stark gesunken.
.* Die Verfahren dauern zu lange, Abschiebungen gibt es nur für eine winzige Minderheit.
.* Der Missbrauch des Asylrechts wird fortgesetzt. Weniger als 1 Prozent der Asylbewerber erhalten nach Abschluss aller Verfahren Asyl. Aber über 95 Prozent der erfolglosen Asylbewerber dürfen bei uns bleiben. Wer die deutsche Grenze erreicht und das Wort »Asyl« ausspricht, hat aus der Sicht vieler Menschen in Senegal oder Afghanistan den Eintritt ins Paradies erreicht. Dafür sorgt der deutsche Sozialstaat. Selbst »in offenkundigen Fällen des Gebrauchs gefälschter Dokumente, der Identitätsverschleierung und des Missbrauchs abgelaufener oder mit falschen Angaben erschlichener Schengen-Visa« bleibt »die illegale Einreise ins Bundes gebiet praktisch folgenlos«.4
.* Selbst ein Abschiebungsbeschluss kann in der Mehrzahl der Fälle nicht umgesetzt werden. – Ein Konzept der Bundesregierung, wie man mit einer wieder anschwellenden Fluchtmigration umgehen will, war bei Redaktionsschluss für dieses Buch (Juni 2018) nicht erkennbar. Stattdessen gab es unfruchtbare Debatten über den relativen Vorrang von deutschem bzw. europäischem Recht.
.* (Der Bundesverfassungsrichter Peter Huber, im Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts für das Europarecht zuständig, äußerte dazu auf dem Höhepunkt der Debatte: »Dublin war darauf angelegt, nicht angewendet zu werden«, und zeigte Verständnis für die Bürger, die alles nur noch unverständlich finden.)5
.* Immerhin sorgte der im Juni 2018 zugespitzte Streit zwischen CSU und CDU über die künftige Migrations- und Asylpolitik, der fast zu einem Auseinanderbrechen der Bundesregierung geführt hätte, für eine gewisse Bewegung in der europäischen Migrations- und Asylpolitik. Bei der Sitzung des Europäischen Rats am 28. und 29. Juni wurde eine Änderung der Prioritäten deutlich: Es soll künftig vornehmlich darum gehen, weitere Masseneinwanderung aus Afrika und dem Nahen und Mittleren Osten zu verhindern. Über den Weg dahin besteht aber noch keine Klarheit. (…)“
xxx, Du hast mir mal gesagt, jeder, der im eigenen Land einfach keine Lebensperspektive hat, sollte zu uns kommen dürfen.
Hast Du Dir auch nur eine Minute Gedanken über die Folgen gemacht?
Ist Dir eigentlich bewusst, dass die Bevölkerung Afrikas aktuell um eine Million Menschen pro Woche (!!!) wächst. Pro Woche! Davon hat ein Jahr 52! Selbst wenn wir jedes Jahr eine Million Menschen aus den ärmsten Ländern aufnehmen würden, weißt Du wie viele in den Ärmsten inzwischen im Laufe eines Jahres geboren werden? 80 Millionen.6
Willst Du mir sagen, dass Du glaubst, auf deutschem Boden könnte Afrikas oder anderer armer Regionen demographisches Problem gelöst werden? Und darauf würde es ja hinauslaufen, denn die so genannte europäische Lösung zur Verteilung der illegalen Einwanderer war immer nur eine Luftnummer, nur Wunschdenken. Die meisten Europäer haben inzwischen keine Lust mehr, nach der deutschen Führerpfeife zu tanzen und kollektiven Selbstmord zu begehen.
Europa altert und schrumpft und schrumpft.
Die letzte Generation von Deutschen, die sich selbst komplett „reproduziert“ hat, wurde 1875 (!) geboren.
Nun muss das nicht per se bedrohlich sein. Ich glaube nicht, dass es schlimm wäre, wenn statt 80 nur 50 bis 60 Millionen Menschen in diesem Land lebten. Etwas weniger dichte Besiedlung könnte für die Lebensqualität mancherorts vielleicht sogar von Vorteil sein. Außerdem wurde der vermeintliche Fachkräftemangel, mit dem die Masseneinwanderung gerechtfertigt werden soll, widerlegt7 und durch steigende Produktivität und High-Tech sinkt in unseren Breiten sogar der Bedarf an Arbeitskräften. Auf High-Tech und Automatisierung setzen Länder wie Japan, die ebenfalls ein demographisches Problem haben.
Nun haben wir aber ein alterndes, unvermeidlich schrumpfendes Deutschland. Das steht fest. Die Geburtenraten sind seit Jahrzehnten zu niedrig, um auch nur den vorhandenen Bestand zu sichern. Ca. 1,3 Geburten pro Frau ist der Durchschnitt in diesem Land, in den anderen europäischen Staaten sieht es ähnlich aus.8 2,1 wären aber zur Bestandserhaltung notwendig.
Um uns herum liegen die Länder Afrikas und des Nahen Ostens, deren Populationen explodieren und die sich hierher in Bewegung setzen, wenn man die Grenzen nicht sichert.
Ich kenne ein Deutschland ohne Migrationshintergründe nicht, xxx. Ich kann mich gut an meine Grundschulzeit erinnern. In meiner Klasse hatten wir nicht alle dieselbe Hautfarbe und nicht alle dieselbe Augenform. Abgesehen davon, dass ich selbst, wie Du weißt, zur Hälfte ausländischer Herkunft bin. Nur meine väterliche Herkunft ist deutsch. Aber weißt Du, was das Tolle war? Als ich zur Schule ging, war das noch früh genug, um eine Zeit zu erleben, in der man von political correctness und der ganzen links-grünen Scheiße noch nichts wusste. Es hat einfach keinen interessiert, und die Tatsache, dass der eine oder andere von anderer ethnischer Herkunft war als die so genannten Biodeutschen, hat nie eine Rolle für uns gespielt.
Zuwanderung kann ein Land kulturell reicher machen. Ich glaube auch, dass ein Deutschland ohne Zuwanderer in mancherlei Hinsicht langweiliger und eintöniger wäre.
Aber das heutige Deutschland ist eines von sehr, sehr wenigen Ländern auf der Welt, das keine Zuwanderungspolitik macht, sondern Selbstmord begeht. Kein Land, das noch einigermaßen intakt ist, schafft seine Grenzen ab, lässt eine Einwanderung in seine Sozialsysteme zu, flutet sein Land mit Leuten, die hier überhaupt kein Bleiberecht haben und längst des Landes hätten verwiesen werden müssen, und lässt selbst Kriminelle fast konsequenzfrei hier gewähren.
Kaum ein Land (Belgien, Schweden, Frankreich und ein paar weitere sind auch so dumm wie wir) ist so doof, die eigene Existenz und Kultur so zu vernichten, wie es die alten Römer taten, als sie den Massenansturm feindlich gesonnener Völkerschaften nicht stoppen konnten.
„Feindlich gesonnener Völkerschaften“ mag hart klingen, aber ich will dieses Verdikt auch begründen. Die Leute, die zu uns kommen, sind größtenteils Muslime und es ist nachweislich ein Mythos, dass nur eine kleine Minderheit von Muslimen radikalisiert ist. Was stimmt, ist lediglich, dass – gemessen an ihrer Gesamtzahl – nur eine kleine Minderheit dschihadistischen Organisationen und Milizen angehört. Aber Radikalismus ist in einem viel weiter gefassten Sinne zu verstehen.
Studien des renommierten Pew Research Center, die in diverser Herren Länder durchgeführt wurden, liefern uns u. a. folgende Umfrageergebnisse9:
– In folgenden Ländern ist jeweils eine absolute Mehrheit dafür, die Scharia als Gesetz des Staates zu haben. Die Trennung zwischen Religion und Staat wird also ausdrücklich abgelehnt: Afghanistan, Pakistan, Indonesien, Malaysia, Irak, Ägypten, Marokko, Tunesien, Jordanien, Nigeria, Niger, Mosambik, Ghana und Dschibuti
– In etlichen dieser Länder, darunter Tadschikistan, Malaysia, Pakistan, Afghanistan, Bangladesch, Ägypten, den Palästinensergebieten und dem Irak, finden sich ebenso absolute Mehrheiten, die der Meinung sind, dass der Ehebruch einer Frau mit Tod durch Steinigung zu bestrafen ist. Besonders erschreckend: die Türkei ist zwar (trotz des Erdogan-Regimes) im Moment noch ein vergleichsweise moderates islamisches Land, aber selbst dort meinten immerhin 29 Prozent, dass eine Frau für Ehebruch gesteinigt werden sollte.
– u. a. in den Ländern Malaysia, Ägypten, Pakistan, Bangladesch, Jordanien, den Palästinensergebieten und Afghanistan sind absolute Mehrheiten dafür, die Abkehr vom Islam (Apostasie) mit dem Tod zu bestrafen.
In folgenden islamischen Ländern steht auf Apostasie höchst offiziell, von Staats wegen, die Todesstrafe: Saudi-Arabien, Jemen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Iran, Afghanistan, Pakistan, Somalia, Sudan und Mauretanien. In folgenden Ländern, so der Stand 2013, kann man für Apostasie mit Gefängnis und Verlust des Sorgerechts für die eigenen Kinder bestraft werden: Ägypten, Nigeria, Syrien, Jordanien, Irak, Oman, Malaysia und Indonesien. In folgenden Ländern ist es ein Verbrechen, einen Muslim zur Abkehr von seinem Glauben zu bewegen: Marokko, Algerien, Libyen, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgisistan. (Wikipedia)
Der amerikanische Rechtsanwalt und Publizist Ben Shapiro hat weitere Daten von Pew ausgewertet, die sowohl Muslime im Orient als auch im Westen erfasst haben. In diversen Ländern finden sich Mehrheiten, die mit Terroristen wie Osama bin Laden sympathisieren oder sich zumindest nicht gegen ihn positionieren wollten. Es gibt relative, zum Teil auch absolute Mehrheiten für die Scharia, für Ehrenmorde und ähnliche Praktiken. Anhand der Daten von Pew schätzt Shapiro, dass wir weltweit ungefähr 800 Millionen Muslime mit radikalen Ansichten zu verzeichnen haben.10
Newsweek berichtete im August 2014 von Umfragen, durchgeführt von ICM, nach denen 16 Prozent der befragten Bürger Frankreichs ihre Unterstützung für die Terrororganisation Islamischer Staat (ISIS / Daesh) erklärt hatten. Unter den jungen Leuten zwischen 18 und 24 Jahren sogar 27 Prozent.11
Apropos IS: Das Pew Research Center hat in zehn islamischen Ländern und in Israel Umfragen durchgeführt, um die Meinungen der Menschen zur Terrormiliz zu erforschen. Zwar sind in allen Ländern ausweislich dieser Umfrage absolute Mehrheiten gegen den IS, aber: in Pakistan gaben laut Pew 62 Prozent der Befragten „weiß nicht“ zur Antwort, als es galt, zum Thema IS Stellung zu beziehen. 9 Prozent der Befragten äußerten sich pro IS. Nur 28 Prozent positionierten sich klar gegen die Terroristen.12
In Malaysia, Nigeria und Senegal finden wir höhere Bevölkerungsanteile, die sich gegen den IS aussprechen, aber auch höhere prozentuale Anteile für die Organisation. (Sie reichen von 11 bis 14 Prozent) Überall zwar absolute Mehrheiten gegen den IS, aber auch beachtliche Unterstützung bzw. stillschweigendes Goutieren.
Wenn wir die Einwohnerzahlen dieser Länder und den prozentualen Anteil der Unterstützung für den IS zugrunde legen, können wir die Umfragen als Fingerzeig werten, dass es mindestens ca. sechzig Millionen (!) Sympathisanten des IS gibt.
Diese Zahl ist vermutlich sogar noch zu gering angesetzt, denn die Umfrage hat z. B. nicht jene Länder erfasst, die zu den größten Förderern des sunnitischen Fundamentalismus und des Terrorismus zählen: Saudi-Arabien und die anderen Golfmonarchien. Saudi-Arabien hat im Jahr 2015 mehr Menschen enthaupten lassen als der IS.
Im Jahr 2007 legte das damals von Wolfgang Schäuble (CDU) geleitete Bundesinnenministerium eine Studie vor, von der „Der Spiegel“ berichtete: „Eine Studie zu Muslimen in Deutschland zeichnet ein düsteres Bild: 40 Prozent sind fundamental eingestellt, 6 Prozent gewaltbereit. Die Zahl der Rechtsstaatsgegner ist ähnlich hoch wie die bei deutschen Nichtmuslimen. Politiker und Experten sind über die Zahlen erschrocken, halten sie aber für realistisch.“13
In Großbritannien gab Channel 4 eine Studie in Auftrag, um gewisse Meinungen der im Land lebenden Muslime zu erforschen.
Einige Ergebnisse: Nur 34 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zur Polizei gehen würden, wenn eine ihnen nahestehende Person mit Terroristen zu tun hätte. 23 Prozent befürworteten, dass in den Gebieten mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil das Gesetz der Scharia gelten sollte.
52 Prozent der Befragten äußerten die Ansicht, dass Homosexualität illegal sein sollte.14 Homosexuell zu sein, ist sowieso in fast allen islamischen Ländern strafbar, in einigen wie Saudi-Arabien, Iran und anderen wird man dafür exekutiert.15
Umfragen des Pew Research Center zeigen folgendes: Auf die Frage, ob die Gesellschaft Homosexualität akzeptieren sollte, wurde wie folgt geantwortet16:
.- Libanon: 18 Prozent ja, 80 Prozent nein
.- Türkei: 9 Prozent ja, 78 Prozent nein
.- Palästinensergebiete: 4 Prozent ja, 93 Prozent nein
.- Ägypten: 3 Prozent ja, 95 Prozent nein
.- Jordanien: 3 Prozent ja, 97 Prozent nein
.- Tunesien: 2 Prozent ja, 94 Prozent nein
.- Pakistan: 2 Prozent ja, 87 Prozent nein
.- Indonesien: 3 Prozent ja, 93 Prozent nein
.- Nigeria: 1 Prozent ja, 98 Prozent nein
Wir sehen die enormen Wahlerfolge des türkischen Diktators Erdogan bei seinen in Deutschland lebenden Landsleuten. Was will uns das sagen, wenn so viele Türken oder Türkischstämmige einen Mann wählen, der inzwischen offen zum Geburten-Dschihad aufgerufen hat, der lange Zeit als Panikmache von Rechten galt? Erdogan selbst rief seine Landsfrauen in Europa dazu auf, pro Kopf fünf Kinder zu bekommen, da sie die Zukunft des Kontinents seien.17
Ralf Ostner warnte völlig zu Recht: „Unzweifelbar ist der wahhabitische Salafismus die potentiell gewaltaffinste und extremste Form des Islamismus, welches auch dann die Form des Islamischen Staats annimmt. Aber man sollte sehen, dass es in Deutschland gerade mal 60000 Salafisten gibt und 590 Gefährder, also tickende Zeitbomben, die man durchaus mit geeigneten Mitteln entschärfen kann.
Aber die anderen Islamisten, die Erdogantürken, die zwar nicht terroristisch auftreten, aber eben eine viel größere, Hunderttausende oder gar 1 bis 2 Millionen umfassende Pressure Group ausmachen, bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Der Islamexperte Daniel Pipes weist aber darauf hin, dass die salafistische Form des Islamismus aber auch die am leichtesten zu bekämpfende Form des Islamismus ist, da diese offensiv-revolutionär und weniger evolutionär arbeitet. Bedrohlicher für ihn ist der Islamismus der Muslimbrüder oder Khomeinianhänger, die versuchen sich eine Massenbasis zuzulegen, pseudodemokratisch agieren, eher auf die schrittweise, evolutionäre Veränderung der Gesellschaft hinarbeiten.“18
Der aus Syrien stammende Politikwissenschaftler Bassam Tibi hat im Interview mit dem Magazin “Focus” schon vor dreizehn Jahren gewarnt:
“Man muss offen sagen, die Religion des Islam erlaubt die Integration nicht. Ein Muslim darf sich einem Nichtmuslimen nicht fügen. Wenn er in der Diaspora lebt, dann ist das eine Notsituation, und er kann sich absondern. Das besagt die normale Religion und nicht die fundamentalistische Variante.”19
Die Zürcher Politikwissenschaftlerin Elham Manea schreibt:
„«Der IS ist ein Teil von uns.» Auf den ersten Blick mag dies eine überraschende Aussage sein. Aber nur auf den ersten Blick. Vor zwei Jahren war dies der Titel eines Artikels, den Saad bin Tafla al Ajami, der ehemalige Informationsminister von Kuwait, verfasst hat. Er feiert darin nicht etwa den Islamischen Staat und seine Gräueltaten. Vielmehr erinnert er uns Muslime daran, dass der IS das Produkt des etablierten religiösen Diskurses der letzten Jahrzehnte ist – auch wenn sich die Mehrheit der Muslime klar vom IS distanziert. Der IS, so der ehemalige Minister, «kommt nicht von einem anderen Planeten». Er ist nicht das Produkt des ungläubigen Westens oder eines längst vergangenen Orients. Nein. «Wir können die Wahrheit nicht verleugnen: Der IS hat seine Ideologie in unseren Schulen gelernt, in unseren Moscheen, er hat sein Wissen aus unseren Medien bezogen und ist den Fatwas gefolgt, die wir erlassen haben.» Der Mann hat recht. (…)
Fakt ist: Den schrecklichen Gräueltaten des IS ist der Weg ideologisch lange bereitet worden. In unseren Moscheen, die in ihren Freitagsgebeten die christlichen Kreuzritter, Juden und Ungläubigen verteufeln. Von religiösen Führern, die uns jeden Tag im TV begegnen und die beständig ihre Botschaft von Hass und Intoleranz gegen die «anderen» verbreiten. In Schulen lernen wir, dass die Abkehr vom Islam mit dem Tod bestraft wird. Dass Christen und Juden dafür bezahlen sollten, wenn sie in Ruhe leben wollen. Niemals wird in diesen Klassen gelehrt, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Religion frei zu wählen. Niemals wird gelehrt, dass jeder Mensch die gleichen Rechte hat, ganz egal, an welchen Gott er glaubt. (…)
Es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. Es gibt kein Entkommen: Der IS ist ein Teil von uns. Wir haben ihn zu dem gemacht, was er ist. Wir haben seine verquere Ideologie in unseren Schulen, Moscheen und TV-Stationen mehrheitsfähig gemacht. Und trotzdem scheinen wir überrascht, dass der IS das, was gepredigt wurde, wörtlich genommen hat. Das kann nicht unser Ernst sein!“20
Und jetzt kommt ein Thema, das mich dazu gebracht hat, Merkels Gutmenschland und seine Mitläufer – ich muss es so hart sagen – regelrecht zu verachten.
Denn die islamische Masseneinwanderung bedeutet u. a. auch massenhaften Import von Judenhass, der in der islamischen Welt endemisch und alltäglich ist.21 Durch Studien, Meinungsumfragen, Analysen der Inhalte arabischer, iranischer und anderer Fernsehsendungen, Zeitungen und Bücher usw. ist das vielfach dokumentiert. Das Judentum ist durch Pogrome und Entrechtungen seit den Vierziger Jahren fast komplett aus der islamischen Welt entfernt worden. Über 850.000 Juden, die bis dahin in den islamischen Ländern gelebt hatten, sind geflohen.22
Und sie fliehen hier und heute aus sich islamisierenden Ländern wie Schweden und Frankreich. n-tv brachte schon 2015 einen Bericht unter dem Titel „Der Auszug der Juden aus Frankreich“23 (online) und seither geht es immer weiter.24 Schritt für Schritt wird Frankreich von Juden „gesäubert“, die sich aufgrund von Hetze und Gewalt, die nicht nur, aber eben zu einem großen Teil von radikalen Muslimen ausgehen, nicht mehr sicher wähnen. Ein Beispiel jüngsten Datums: Ende März wurde eine 85 Jahre alte Holocaust-Überlebende in ihrer Pariser Wohnung von zwei jungen Männern aus muslimischen Familien ermordet.25 Vorher gab es Mordfälle wie Ilan Halimi.26
Und das Bedrohliche ist – Manfred Gerstenfeld hat darauf hingewiesen: Alle antisemitischen Morde in Europa seit Beginn des 21. Jahrhunderts wurden von radikalen Muslimen begangen!27
In Deutschland gab es im Jahr 2017 genau 1.453 antisemitische Angriffe.28 Pro Tag also im Schnitt 3,9. Runden wir mal auf und kommen also auf 4. Man sieht, wie weit der antisemitische Wahn in diesem Land schon gediehen ist, in welchem Ausmaß sich Gewalt gegen diese verschwindend kleine Minorität richtet. (Weniger als 200.000 Juden in Deutschland, dafür hat der Führer nachhaltig gesorgt, und das heutige Gutmenschland wird den Rest in seinem Wahn auch noch weg kriegen)
Bezeichnender Weise ist in Gutmensch-Deutschland ein Aufruf französischer Prominenter kaum beachtet worden, den islamischen Antisemitismus zu bekämpfen.29 (Zu den Unterzeichnern des Manifests zählen u. a. Gérard Depardieu, Boualem Sansal, Nicolas Sarkozy, Charles Aznavour, Pascal Bruckner und Francoise Hardy.) Die muslimischen Geistlichen wurden darin dazu aufgerufen, bestimmte judenfeindliche Traktate aus den islamischen Quelltexten für obsolet zu erklären. Ob’s was Spürbares bringt, bezweifle ich allerdings. Es gibt auch in Frankreich Reform-Muslime, denen klar ist, was los ist, aber bisher haben sich diese Reformer nie dauerhaft irgendwo gegen diejenigen durchsetzen können, die am Islam, so wie er war, festhalten wollen. Wobei man hinzufügen muss: der heutige Judenhass in der islamischen Welt leitet sich nur zum Teil aus in den islamischen Texten selbst angelegter Judenfeindschaft ab. Zu einem Großteil besteht er aus aus Europa importierten Wahnideen, deren Verbreitung erst vom Dritten Reich gefördert wurde (es gab sogar eine muslimische Division der Waffen-SS!30), später von der Sowjetunion.31 Die „Protokolle der Weisen von Zion“ und „Mein Kampf“ verkaufen sich im Orient gut.32
Natürlich ist auch der Antisemitismus radikaler Rechte und radikaler Linker ein großes Problem. Es wäre reichlich verlogen, einseitig auf radikale Muslime zu zeigen. Heute passiert was viel Schlimmeres: es entwickelt sich eine Symbiose des Hasses, der von mehreren Seiten kommt, was man zum Beispiel an Personen wie dem linken Politiker Jeremy Corbyn (dem Labour-Chef) in Großbritannien studieren kann, der sehr offenherzig mit islamischen Judenhassern gemeinsame Sache macht.33
In Deutschland haben wir mit der Statistik ein Problem, wovon ein paar Zeitungen dankenswerter Weise auch berichtet haben. Antisemitische Straftaten werden hier nämlich, wenn keine näheren Details bekannt werden, automatisch unter „politisch motivierte Kriminalität rechts“ verbucht. An sich schon ein Unding, weil damit völlig unterschlagen wird, dass es Antisemitismus nicht nur rechts, sondern auch links, ebenso in Teilen der Mitte gibt.
(Der Erfinder des Begriffes „Antisemitismus“ und Gründer der „Antisemitenliga“ war ein radikaler Linker namens Friedrich Wilhelm Adolph Marr.34 Ich weiß, kuriose Fußnote der Geschichte, dass der Erfinder dieses Begriffs u. a. ausgerechnet den Vornamen Adolph trug.) Jedenfalls wird dadurch einiges verzerrt. Natürlich gibt es viele antisemitische Delikte von Nazis. Aber der Anteil der von radikalen Muslimen begangenen Straftaten dürfte deutlich höher sein als uns die Statistik suggeriert.35
Ausgerechnet die Deutschen, die alle paar Wochen das nächste 1933 verhindern wollen, gehören heute zu den Großimporteuren des Judenhasses und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit den hier lebenden Juden dasselbe Schicksal bereiten wie es Frankreich, Schweden und andere bereits geschafft haben.
Ich kann Dir gar nicht sagen, wie mich die verlogene Moral dieses Landes anekelt.
Ich bin jetzt 29 Jahre alt. Wenn nicht ein Unfall, eine Krankheit, ein Mord oder was auch immer dazwischen kommt, lebe ich vermutlich noch einige Jahrzehnte.
Eigentlich hätte ich ganz gerne so etwas wie eine Heimat. Die Generationen vor mir mussten sich darum keine Gedanken machen. Für sie war eine mehr oder weniger intakte Heimat ganz selbstverständlich da.
Das ist längst nicht mehr der Fall. Du weißt, ich war vor wenigen Tagen noch in Nordrhein-Westfalen, weil ich einen Sterbefall in der Familie hatte. Ich bin durchaus nicht sicher, ob ich nochmal nach NRW fahren werde, denn dort fühlte ich mich wie ein Fremder im eigenen Land. In Hagen und in Dortmund wurde das Straßenbild längst an allen Ecken und Enden vom Islam bestimmt. Selbst in einer kleinen, schönen Provinzstadt wie Iserlohn gab es vor dieser Allgegenwart kein Entkommen.
Schon während meines Aufenthalts ging mir immer wieder der Gedanke durch den Kopf „Du hast hier nichts mehr verloren.“ Ich hätte Rotz und Wasser heulen können, weil die Heimat sich im Nichts auflöst, aber innerlich war ich einfach wie betäubt. Als ich am 1. September von dort weg fuhr, war ich einfach nur erleichtert, da weg zu kommen. So zynisch es klingt: Ich bin ganz froh drum, dass meine Großeltern, mein Vater und seine Geschwister alle längst tot sind. Die haben im Leben genug durchgemacht, und wenigstens müssen sie nicht mehr das Verschwinden ihrer Heimat mitansehen.
Meine Generation ist, auf Gutdeutsch gesagt, völlig am Arsch, weil wir einfach zu wenige sind und dem aus Afrika und dem Nahen Osten bevorstehenden Massenansturm nichts entgegen zu setzen haben. Vor allem fehlt auch der politische Wille dazu. Offenbar ist – nach dem Wahlverhalten zu urteilen – die Mehrheit der Deutschen mit Merkels Politik im Wesentlichen einverstanden.
Ich habe mich innerlich praktisch fast schon von Deutschland losgesagt. Wahrscheinlich werde ich für den Rest meines Lebens unglücklich darüber sein, aber es gibt ja viele, die aus ganz verschiedenen Gründen ohne Heimat leben müssen. Die meine hat keinen Lebenswillen mehr, ist dekadent, bräsig, behäbig und undankbar für all die freiheitlichen Werte, die sie einmal hatte und nun verliert.
Meinesgleichen ist hier nicht mehr erwünscht. Das kann ich den Medien und den Aussagen führender Politiker sehr deutlich entnehmen. Wer weiß? Vielleicht bin ich mit meinen Aussagen in Deinen Augen jetzt sowieso Nazi.
Ich habe vor kurzem eine sehr interessante und erschreckend realitätsnahe Prognose gelesen. Sie handelte davon, wie Europa im Jahr 2077 aussehen wird. Ich spare es mir, das alles zu zitieren. Nur so viel: Nur noch ein Teil Deutschlands existiert in diesem Szenario überhaupt noch. Weite Teile Europas sind bis dahin unumkehrbar islamisiert und verfallen, und in jenen Ländern, die es nicht sind, ist der Liberalismus am Ende und hat nationalistischen, teils offen faschistischen Regimes Platz gemacht. Die Prognose beschreibt sehr realistisch, wie über die Jahre dazu gekommen ist.36
Ich las auch mal einen interessanten Aufsatz von Konrad Kustos, der den Titel trug „Gefahr eines rechten Totalitarismus.“ Die These ist schnell zusammengefasst: Die Auflösung der inneren Sicherheit und des Rechtsstaates durch unkontrollierte Masseneinwanderung unter einer links-ideologischen Diktatur hinterlässt verbrannte Erde, aus deren Asche anschließend ein rechts-nationalistischer Totalitarismus hervorgeht.37
Könnte auch passieren.
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“, schrieb Heinrich Heine.
So geht es mir auch. Einerseits liebe ich meine Heimat, andererseits habe ich vor diesem Land und seinen Menschen inzwischen regelrecht Angst.
Und weißt Du, wer mir die weitaus größte Angst macht? Die Menschen mit unheilbar reinem Gewissen. Die ängstigen mich noch viel mehr als Links- und Rechtsextremisten.
Ich habe wunderbare Zeilen eines Politikers und Schriftstellers namens Ramin Peymani (FDP), eines gebürtigen Iraners, gefunden, die er anlässlich der Berichterstattung über die Ereignisse von Chemnitz geschrieben hat.
Zum Nachdenken möchte ich sie Dir weitergeben. Jetzt lasse ich Peymani sprechen:
„Immer noch schlagen die Wellen hoch. Die Ereignisse in Chemnitz haben tiefe Spuren hinterlassen, die Folgen sind noch lange nicht absehbar. Seit dem Tod eines 35-jährigen Familienvaters ist nichts mehr, wie es war. Doch statt zu beruhigen und zu versöhnen, ist es ausgerechnet die Bundesregierung, die fortwährend Öl ins Feuer gießt und den eskalierenden Konflikt immer weiter anheizt. Von der Kanzlerin über ihren Regierungssprecher bis hin zu den Ministern war keine einzige Wortmeldung dazu geeignet, die Lage zu entspannen. Ganz im Gegenteil. Und statt zu recherchieren, tobten sich auch Deutschlands Journalisten lieber in ihrem religionsgleich geführten “Kampf gegen rechts” aus, der längst ein Kampf gegen die Mitte der Gesellschaft ist. Gestützt auf die von der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft in aller Deutlichkeit widerlegte Behauptung eines einzelnen Journalisten, verurteilten Medien und Politik die angebliche Hetzjagd auf Migranten, ohne zu prüfen, ob es diese gegeben hatte.
Stattdessen werden Tausende untadelige Demonstranten in Sippenhaft für mitlaufende Extremisten genommen – wogegen sich Politik und Medien bei linken Kundgebungen aufs Schärste verwahren. Zwar wurden in den Tagen danach Internetmeldungen retuschiert, das böse “H-Wort” aus den Headlines entfernt und aufhetzende Äußerungen relativiert, die ursprüngliche Falschmeldung hatte bis dahin beim breiten Publikum aber längst verfangen. Doch damit nicht genug: Der Spiegel erdreistet sich einmal mehr, Sachsen und mithin den Osten Deutschlands als neue Brut des Nationalsozialismus zu diffamieren.
Der Osten hat sich eine Protestkultur bewahrt, in der Rechtsbeugungen durch die Regierenden nicht einfach hingenommen werden
Es sind die immer gleichen Rituale der Linken, denen der “Nazi”-Begriff so leicht über die Lippen geht, dass es eine wahre Schande ist. Alles, was sich nicht mit ihrer Weltanschauung deckt, setzen sie mit dem Nationalsozialismus gleich. Und da die politische Achse in Deutschland sich in den vergangenen Jahren verschoben hat wie wohl niemals zuvor seit dem II. Weltkrieg, fängt rechts inzwischen schon dort an, wo Fleiß und Redlichkeit gefordert werden. Wer gegen die Abschaffung staatlicher Grenzen ist, wer verlangt, dass der Rechtsstaat für alle gleich gilt, wer fordert, dass Hilfe nur soweit geleistet wird wie wirkliche Not herrscht, der steht heute bereits tief im rechten Lager. So soll jeder Widerspruch gegen den grün eingefärbten Neo-Sozialismus im Keim erstickt werden. Doch anders als der durch jahrelanges “Nudging” eingelullte Westen, hat sich der Osten Deutschlands, in dem viele mindestens eines, manche gar zwei menschenverachtende sozialistische Unrechtsregime erlebt haben, eine Protestkultur bewahrt, die dazu führt, dass Rechtsbeugungen durch die Regierenden nicht einfach hingenommen werden. Wer aber wagt, sich zu empören, ist für die Linken schlicht ein “Nazi”. Dabei bagatellisiert die gedankenlose Gleichsetzung von Protestlern mit den Schergen eines Massenvernichtungs-Regimes in unerträglicher Weise das enorme Leid, das die nationalen Sozialisten über Europa und die Welt gebracht haben. Jene, die sich an den 100 Millionen Morden im Namen des Kommunismus nicht recht stören wollen, scheinen eben auch nicht viel übrig zu haben für die sechs Millionen Opfer des Holocaust.
Wir erleben Politiker, die zu Hass und Hetze anstacheln, und Journalisten, die einen Kampf gegen Millionen von Mitbürgern führen
Unterdessen stimmen immer mehr Politiker in den Kanon ein, der von den journalistischen Gehilfen mit großem Eifer gesungen wird. Vor allem auf den ungeliebten neuen Mitbewerber hat man es abgesehen, der sich anschickt, demnächst nicht mehr nur im Bundestag, sondern in sämtlichen Landtagen dafür zu sorgen, dass für die eigenen Parteizöglinge weniger Mandate und Pöstchen zu erhaschen sind. Immer mehr Parteienvertreter wittern Morgenluft und scheinen die Ereignisse von Chemnitz dafür nutzen zu wollen, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Da verbreitet man gerne Unwahrheiten, unterschlägt, dass die tatsächliche Gewalt mit mehreren verletzten Polizisten von links ausging, und ruft zum Kampf gegen jene auf, die – im Gegensatz zu den Selfie-Touristen von der SPD – mit einem von Linken verhinderten Schweigemarsch tatsächlich der Opfer gedenken wollten. Statt Solidarität und Mitgefühl für die durch zwei Asylbewerber zu Schaden gekommenen Menschen und deren Familien, hört man von der polit-medialen Zunft den Aufruf zum erbitterten Kampf gegen jeden, der Protest gegen die Bundesregierung erhebt. Wir erleben Politiker, die zu Hass und Hetze anstacheln, während sie linke Extremisten hofieren, und Journalisten, die einen Kampf gegen Millionen von Mitbürgern führen, von dem sie allen Ernstes glauben, sie könnten ihn gewinnen. Das kann nicht gut ausgehen. Am Ende werden diejenigen, die den Flächenbrand entfacht haben, ihre Hände in Unschuld waschen und mit dem Finger auf andere zeigen. Denn im Verdrehen von Ursache und Wirkung sind sie bestens geübt.“ 38
Überhaupt fällt mir auf, dass sehr viele kluge Kommentare über den Zustand Deutschlands von Leuten kommen, die ursprünglich nicht von hier sind. Die gebürtigen Deutschen selbst sind so gut abgerichtet wie der Pawlow’sche Hund. Sie machen jeden Dreck mit. Warum in diesem Lande so leicht Diktatoren die Macht übernehmen konnten, frage ich mich heute nicht mehr, weil man ja sieht, wie leicht man die Menschen dazu bringen kann, sich freiwillig „gleichzuschalten“. Wie viele Menschen nicht das geringste Interesse zeigen, selbst zu denken.39
Links hat das Patent auf Moral und wer nicht links ist, ist Nazi. So einfach kann man sich die Welt machen.
Wenn alle, die ganz mutig ihren Widerstand gegen Hitler nachholen, auch nur zehn Prozent dieser Energie und Leidenschaft beispielsweise für das Mitgefühl für den in Chemnitz ermordeten Mann, für die vielen vergewaltigten Frauen, für Kandel etc. etc. hätten …
Aber gut, das ist zu viel verlangt.
Ohnehin zeigt sich bei näherem Hinsehen, wie kalt und verkommen dieses angeblich so moralische Gutmenschland ist. Wenn man sieht, wie unsere Regierung sogar für Urlaube in der Türkei wirbt und sich dem antisemitischen Islam-Diktator Erdogan anbiedert40, wenn man sieht, wie sich der Außenminister schützend vor ein totalitäres, messianisches, antisemitisches, Dschihadisten sponserndes und den Nahen Osten destabilisierendes Regime im Iran stellt, dann könnte man manchmal ins Staunen kommen.41 Ich staune nicht mehr, weil ich mich seit einer Weile schon damit beschäftige, mit was für Leuten linke Gutmenschen sich gerne immer wieder zusammentun. (Wobei auch Konservative das gut können. Man erinnere sich an Franz Josef Strauß‘ freundliche Kumpanei gegenüber Pinochet)
Dieses Land – pardon – scheißt im Ernstfall gerne auf wirklich Verfolgte und Bedrohte, auf Christen und Jesiden, die in hiesigen Asylzentren ihre radikal-islamischen Peiniger aus dem Orient wieder treffen. Ohnehin zeigt Europa für die endemischen Christenverfolgungen in der islamischen Welt nur geringes Interesse.42
So, lieber xxx, das war jetzt schon ein verdammt langer Brief. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich hier bisweilen harte Töne angeschlagen habe.
Ich habe das nicht geschrieben, weil ich Dich kränken oder verletzen wollte. Ich glaube aber, Du und zahllose andere Linke sollten ganz dringend mehr nachdenken und ihre Prioritäten überprüfen.
Das sage ich Dir als Freund, nicht als Gegner oder gar Feind.
Adrian