(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Und nun auch noch SPRACHZENSUR? NEIN!
Ich bin hoffnungslos veraltet – wie´s scheint. Denn ich mache die Sprachverrenkungen linker Umerzieher_Innen nicht mit, liebe Leser_Innen und Leser!
Sie nennen es „gendergerechte Sprache“, also „geschlechtergerechte Sprache“. Komisch, bisher war ich immer davon ausgegangen, daß Männlein und Weiblein mich verstehen, sofern ich mich klar ausdrücke – und zwar unabhängig von ihrem Geschlecht..
Aber die linken Umerzieher (ich spar mir jetzt das _Innen usw.) sehen das anders. Sie wollen eine andere Sprache, einen Mischmasch aus weiblichen und männlichen Sprachformen.
„Kundin“ statt „Kunde“ – abgeschmettert
Doch irgendwann – da bin ich sehr zuversichtlich – macht das Volk nicht mehr mit, schon deshalb, weil die causa viel zu kompliziert ist. Und noch scheint die Rechtsprechung in dieser Problematik auf gesunden Füßen zu stehen:Im Frühjahr 2018 hat Marlies Krämer vor Gericht darum gekämpft, von ihrer Sparkasse als „Kundin“ und nicht als „Kunde“ angesprochen zu werden. Erfolglos. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe wies ihre Forderung zurück.
Allein schon der Schreibfluß dieser Mißgeburten schriftlicher Ausdrucksformen bereitet Probleme, genauer: Ein („fließender“!) Schreibfluß ist nicht möglich.
Allein schon die Varianten machen besoffen: Gender-Stern (“Hörer*innen), Gender-Gap (Hörer_innen) oder großes Binnen-I (HörerInnen): Es gibt – neben der Doppelung „Hörerinnen und Hörer“, der Flüchtling/die Flüchtlingin (oder?) – verschiedene Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu schreiben.
Aber sachlich gesehen, gibt es keinen zwingenden Grund, unsere Sprache solcherart zu verbiegen. Die Gründe liegen also nicht in der Sache, sondern in der Ideologie! Dahinter, wen wundert´s, steht die „Frankfurter Schule“, die uns seit Jahrzehnten zu Neuen Menschen, zu einer Neuen Gesellschaft umformen will.
Eine Kommunikationskatastrophe
Sprachlich kommt es zur Kommunikationskatastrophe! Wie wollen wir denn z. B. den Gender-Stern (“Hörer*innen), das Gender-Gap (Hörer_innen) oder das großes Binnen-I (HörerInnen) hörbar machen? Etwa durch gekünsteltes Hüsteln vor jedem solcher Sprachfetzen? Oder durch Handzeichen, die vor einem Gespräch, vor einer Rede dem Publikum erklärt werden?
Die Befürworter der Sprachverhunzung setzen das „Problem“ (das in meinen Augen keines ist) ganz oben an: Gender und gendergerechte Sprache seien Bestandteil einer Ideologie, die es grundsätzlich auf Demokratie und Gleichberechtigung abgesehen hat. Sabina Hark, linke Gender-Vorturnerin, bläst die Backen (tschuldigung: die Wangen) ganz dick auf:
Daß demokratische Rechte und Institutionen erkämpft werden müßten und niemals als für selbstverständlich gegeben verstanden werden dürften, sie also grundsätzlich fragil sind, daran gelt es auch heute, angesichts der weltweiten Angriffe auf diese Rechte, zu erinnern. Im Zentrum dieser Angriffe stünden gegenwärtig in Ungarn wie in den USA, in Russland wie in Brasilien, in Polen wie in Deutschland oder der Türkei Angriffe auf ein eher kleines Studienfach: die Gender Studies.
Und dann greift Sabine Hark ganz tief in die Ideologiekiste:
„Die Verbannung der Gender Studies aus den ungarischen Universitäten, sagt sie, sei nicht nur ein Angriff auf die verfassungsrechtlich geschützte Freiheit von Forschung und Lehre, sie sei auch Teil der neoreaktionären Landnahme der Demokratie und des weltweiten Kampfes gegen die Gleichheit der Rechte, gegen geschlechtliche Selbstbestimmung sowie sexuelle und reproduktive Freiheit; demokratische Errungenschaften für die Frauen seit der Französischen Revolution kämpfen und ihr Leben gelassen haben.
Es sei einer der vielen Pfeile, mit denen die autoritäre Reaktion auf das Herz der Demokratie selbst ziele, jammert die Gender-Frontfrau.
Unter uns, liebe Leser, so mal ganz unter uns: So viel Stuß war nie!
Aber daß die Dame sich derart echauffiert, hat einen Grund:
Der störrische Viktor Orban aus Ungarn hatte nämlich wenige Tage zuvor seine gänzlich andere Meinung unterstrichen: Seine Regierung strich „Gender“ von der Liste der an ungarischen Universitäten zugelassenen Studiengänge. Die Geschlechterforschung würde gegen den gesunden Menschenverstand verstoßen, der Männer und Frauen als biologische Gegebenheiten kenne, und überdies die Fundamente der christlichen Familie und somit der ungarischen Gesellschaft selbst untergraben, so der Stabschef der ungarischen Regierung, Gergely Gulyas. (Von Merkel dürften wir wohl einen solchen Satz vergeblich einfordern.)
Widerstand wirkt! Geben wir nicht auf! Noch ist Zeit dafür; denn:
Gestern, am 16. November 18, tagt der Rat für deutsche Rechtschreibung – auch über das gendergerechte Schreiben. Der „Rat“ lehnte einmütig die Forderung zur Aufnahme der „gendergerechten Sprache“ in den Duden ab.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.