Gruppenvergewaltigung mit Ansage: Wie in Freiburg Polizei, Justiz und Politik ihr Totalversagen schönreden.

(www.conservo.wordpress.com)

Von Gerold Keefer

Es ist mittlerweile ein leider gewohntes Bild: Schwerste Verbrechen wurden begangen. Die Täter sind mal wieder Männer aus einem hinlänglich bekannten Kulturkreis. Männer, die in Deutschland angeblich Schutz vor Gewalt und Verfolgung suchen, was sie aber nicht daran hindert sich in Kriegertracht oder gar mit Waffen zu präsentieren.

Mit einem Wort: Die seltsamsten Flüchtlinge, die man je gesehen hat.

Die Opfer sind meist junge Frauen, zu allen Zeiten die unmittelbar beliebteste Kriegerbeute. Oft sind es Kinder, alte oder behinderte Menschen. Aber zwischenzeitlich durchaus auch Familienväter, die auf die selbstmörderische Idee kamen, sich gegen Übergriffe dieser Tätergruppe wehren zu wollen. Denn um keinen Zweifel an ihrer Niedertracht aufkommen zu lassen, setzen diese Täter in der Regel auf die Überzahl des Rudels. Die Opfer sind die, die unser Staat nicht mehr schützen will. Es sind die, die tatsächlich Schutz gebraucht hätten.

Und dann gibt es die Pressekonferenz. Da treten angegraute Polizei- und Justizbeamte des höheren Dienstes mit betretenen Minen auf das Podium, gelegentlich auch ein Politiker. Und dann versuchen sie, während sie nervös auf ihren Stühlen hin und her rutschen, angespannte Blicke wechseln und Geschlossenheit demonstrieren, über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten hinweg genau zwei Dinge:

Ihr gemeinschaftliches Versagen schönzureden und die seit 2015 zerfallende öffentliche Sicherheit als Normalzustand darzustellen.

Allein die „kriminelle Vita“ des Haupttäters von Freiburg, also eines Achtels der bisher bekannten Tätermenge, erklärt dabei das Versagen bereits abschließend und erschöpfend:

Majd H. hielt sich seit 2014 in Deutschland auf. Er kam im Zuge eines Familiennachzugs. Eine Familienzusammenführung die laut Kriminologe Professor Pfeiffer, Straftaten von Migranten unwahrscheinlicher macht. Das hat, wie beim Mord von Susanna in Wiesbaden, auch in diesem Fall mal wieder nicht ganz geklappt.

Bereits seit 2017 besteht der Verdacht, dass Majd H. zusammen mit Freunden eine Gruppenvergewaltigung an einer 20-jähringen in seiner Wohnung begangen hat. Das ist zumindest der Klartext, dessen was Oberstaatsanwalt Mächtele auf der Pressekonferenz preisgibt. Details dieser Tat nennt er auch auf Nachfrage nicht – Opferschutz. „Opferschutz“ ist das Codewort mit dem es Behörden mittlerweile routiniert vermeiden peinliche oder bestürzende Wahrheiten der Öffentlichkeit preiszugeben. Klar ist, dass das damalige Opfer eine Anzeige gemacht hat und ein Verfahren anhängig ist, das aber wegen „widersprüchlichen Aussagen“ nicht weiterbetrieben wurde.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einer Gruppenvergewaltigung die Mehrheitsverhältnisse der Zeugenaussagen zu Gunsten der Täter liegen – da kann man dann halt nichts machen.

Weiter ging es mit diversen Straftaten, von denen Herr Mächtele drei Körperverletzungsdelikte und zwei Straftaten mit Sexualbezug benennt, die seit dem Sommer 2018 begangen wurde. Auch hier gibt es keine Details – Opferschutz, reiner Opferschutz, versteht sich.

Ob die Tat vom Mai 2018, bei der Majd H. vor einem Freiburger Schwimmbad einen behinderten Mann mit einem Baseballschläger verprügelte, konsequent verfolgt wurde, bleibt wie so vieles unklar. Spätestens im Mai 2018 stand jedenfalls für jeden, der es wissen wollte, fest, dass Majd H. ein brutaler Gewalttäter ist. Spätestens jetzt hätten vor dem Hintergrund der Tatvorwürfe in Sachen Gruppenvergewaltigung in einer von Sexualverbrechen besonders betroffenen Stadt wie Freiburg alle Alarmglocken klingeln müssen. Doch sie klingelten mal wieder nicht.

Die Zwischenfrage, die hier gestellt werden muss, lautet: Was muss man eigentlich anstellen, um in Deutschland die auch nun wieder zitierte „volle Härte der Justiz“ zu erfahren oder zumindest zeitweise aus dem Verkehr gezogen zu werden.

Zu einem vollstreckbaren Haftbefehl kam es jedenfalls erst ein halbes Jahr später, am 10. Oktober 2018, nachdem noch weitere Straftaten aufgelaufen waren. Und dann wurde dieser Haftbefehl nicht, wie es einem der gesunde Menschenverstand eingeben würde, zügig vollstreckt, sondern über Tage hinweg verschleppt. Und genau deswegen konnte es zu Gruppenvergewaltigung mit Ansage kommen. „Wir wurden von den Ereignissen überholt.“, sagt Herr Belle von der Kripo. Leider falsch: Im Laufe von zwei Jahren war Majd H. der Polizei immer mindestens eine Straftat voraus.

Die Pressekonferenz vom Freitag, dem 02.11.2018, wird dann vollends zur Farce:

Zwei weitere „DNA-Treffer“ gäbe es.

Man spielt hier geschickt mit falschen Begriffen, denn es handelt sich nur um zwei weitere DNA-Spuren, die vielleicht von weiteren Tätern stammen, deren Identität man aber gar nicht kennt!

Mit einem „DNA-Treffer“ bezeichnet man stattdessen die klare Identifikation eines Täters durch Vergleich einer aktuellen DNA-Spur mit einer früheren. Egal, das klingt irgendwie nach Erfolg, also gibt man es zum Besten.

Und einen „großer Erfolg“ nennt man dann auch die Inhaftierung von acht Tatverdächtigen, von denen sechs bereits polizeibekannt waren. Das ist bei viel gutem Willen vielleicht ein kriminalistischer Trostpreis. Ein echter, „großen Erfolg“ wäre, die bei konsequenter Strafverfolgung ohne jede Frage mögliche Verhinderung des vierstündigen Martyriums einer jungen Frau gewesen. Da hat sie dann halt Pech gehabt.

  • Pech gehabt – wie Mia aus Kandel, deren Bedrohungslage Polizei und Behörden Wochen vor ihrem Mord bekannt war. Man beließ es aber bei einer polizeilichen „Ansprache“ des Täters – am Tage ihres Todes.
  • Pech gehabt, wie Susanna aus Mainz, deren Mörder bereits im Vorfeld wegen Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens angezeigt worden war. Man beließ es aber bei Ermittlungen, die angeblich am Problem von vier namensgleichen Alis in der Unterkunft stockten.
  • Pech gehabt, wie Nikola aus Neustadt/Weinstraße, deren Mörder sie bereits Monate vor der Tat im hochschwangeren Zustand verprügelt hat. Ein Richter beließ es bei einer „Bewährung“, die der Täter konsequent für einem kaltblütigen Mord nutzte. Den wiederum ordnete eine tolerante Staatsanwaltschaft nur als Totschlag ein – verstehe das wer will!

„Macht euch nicht wehrlos mit Alkohol oder Drogen“. Ruft Freiburgs Polizeipräsident Rotzinger einer verunsicherten Öffentlichkeit zu. Dabei ist es ein seit über drei Jahren anhaltendes Behörden- und Staatsversagen, welches das ganze Land wehrlos macht – auch gänzlich ohne Alkohol und Drogen.

Und spätestens, wenn der patinagrüne, altväterliche Ministerpräsident des ehemaligen Musterlandes, in dem sich die bestialischen Taten von Freiburg zugetragen haben, Mörder und Vergewaltiger als „Tunichtgute“ verharmlost, dann weiß man: Es muss noch viel schlimmer werden, bevor es besser werden kann.

www.conservo.wordpress.com     25.11.2018
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