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Von Klaus Hildebrandt *)
Heutige Wahl zum CDU-Vorsitz
(Von Klaus Hildebrandt an Jens Spahn)
Sehr geehrter Herr Spahn,
ich habe mir soeben die Redebeiträge aller 3 Aspiranten auf den Posten des CDU-Parteivorsitzes einschließlich der unmittelbar dran anschließenden Fragerunde angesehen, und möchte mich kurz dazu äußern:
Alle Reden waren ausgezeichnet, auch Ihre eigene. Während Sie, Herr Spahn, erwartungsgemäß den Fokus auf einen Neuanfang oder den “Beginn eines neuen Kapitels” legten (so Bernhard Vogel), ging keiner von Ihnen auch nur annähernd auf die eigentlichen Fehler und Gründe ein, die für den jähen Absturz Ihrer Partei verantwortlich waren und immer noch sind. Lob noch und nöcher auf die Noch-Kanzlerin à la “weiter so und wir schaffen das” sowie “danke Angela”, woran sich die Wähler schon längst gewöhnten und woran sie auch nicht mehr glauben. Ohnehin wäre die Wahl eines neuen Parteivorsitzes in dieser Form und medialen Intensität eigentlich nicht nötig gewesen und eine rein interne Angelegenheit ihrer Partei, warum ich sie als rein taktische Inszenierung der neuen GS’in selbst und ihrer Strategen zuschreibe.Auch wenn Frau Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik ganz sicher die “Mutter aller Probleme” war und wohl auch noch eine zeitlang bleiben wird, so sollte man nicht übersehen, das Sie, Herr Spahn und Ihre Kollegen ganze 3 Jahre hatten und verpassten, sich gegen ihre unseriösen und verfassungswidrigen Gepflogenheiten zu stemmen, die mich stark an DDR-Zeiten erinnern. Was Sie in dieser Zeit nicht zustande brachten, das werden Sie wohl auch in nächsten Jahren kaum auf die Beine bringen und wettmachen können, denn der durch das Mitmachen und Schweigen entstandene Schaden für unser aller Land ist nicht wieder gut zu machen, im Gegenteil.
Meine Enttäuschung ist derart groß und gewiss auch begründet, dass mich keine zehn Pferde mehr eines anderen überzeugen könnten. Es ist einfach zu spät, denn Zeit für eine Korrektur hatten Sie, die CDU und mit ihr die Große Koalition ausreichend, und an Warnungen und Signalen aus der Bevölkerung fehlte es keinesfalls. Irgendwann ist einfach schluss mit den leeren Worthülsen und Durchhalteparolen. Mit Vokabeln und Beschimpfungen wie “Pack”, “Rattenpack” und “Fresse” hat die Politik das Fiasko nur noch weiter befeuert, anstatt sich auf einen inhaltlichen Dialog mit der Opposition einzulassen. Die Gründe, warum wir etwas “schaffen” sollten, wurden dem Volk nie erklärt, weil es sie einfach nicht gab.
Wären Sie so freundlich und würden meine Zeilen auch an Frau Kramp-Karrenbauer als frisch gewählte CDU-Parteivorsitzende und Herrn Merz weiterleiten, da ich deren e-mail-Adressen nicht habe. Bitte beziehen Sie meine kritischen Worte nicht auf sich selbst, denn Sie waren ein wirklich guter Kämpfer, dem ich glaubhaft ein Interesse am Wohl unseres Landes abnehme. Ich denke Politiker sollten wissen, was das Volk von ihnen hält. Bevor sich dieses kleine Deutschland von rd. 80 Mio. Einwohnern um so große Dinge wie die Weltbevölkerung (s. Migrationspakt) kümmert und Lehrer-Kompetenz anmaßt, sollte es zu allererst für die eigenen Leute sorgen, die nicht selten am Hungertuch nagen. Das heutige Chaos haben uns 13 Jahre Kanzlerschaft Merkel beschert, daran besteht kein Zweifel.
Wir werden sehen, ob Frau Kramp-Karrenbauer Wort hält und mit allen Parteien, – so hoffentlich auch mit der AfD -, zusammenarbeiten wird, wie es sich für eine echte Demokratie eigentlich doch gehört, auch wenn dies schmerzt. Zeigen Sie, beweisen Sie, dass Sie es mit der nun unisono angekündigten, besseren Kommunikation ernst meinen und ab sofort auch inhaltliche Diskussionen mit anderen Parteien nicht scheuen. Es geht um unser Land, die Rettung der Demokratie und die Wiederabschaffung von Bevormundung, Zensur und Denkverboten. Schauen Sie mal nach Frankreich! https://www.youtube.com/watch?v=VMBsv0EzGak&feature=youtu.be An dieser Unordnung trägt auch Deutschland eine Mitschuld. Berlin muss wieder bescheidener werden und zurück auf den Boden der Vernunft.
Mit freundlichen Grüßen, Klaus Hildebrandt (Rheinland-Pfalz)