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Von Philolaos *)
Totgesagte leben länger. Mit dieser surreal-trotzkistischen Attitüde pflegte Erich Honnecker Revanchisten und Provokateure verbal einzumauern. Aber am Ende saß der Boandlkramer doch am längeren Hebel. Entgegen seiner ruppigen Retourkutsche “den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Leichenwagen auf” ließ sich der inzwischen knochen- und staubtrocken gewordene Generalsekretär nicht mehr zu einem letzten Gefecht reanimieren.
Erich Honnecker – Helmut Kohl
Gedankenlesen mit Merkel
Auch Egon Krenz, Honneckers designierter Kronprinz lässt es an Elan vermissen. Er rostet so vor sich hin, und überlässt das große Geschäft seiner inzwischen illustren Parteigenossin aus SED-Zeiten. Die einstmals glühende FDJ-Propaganda-Flamme Angela Merkel produzierte zwar zeitlebens mehr Ruß als Licht, aber sie hält die Fackel der Internationalen wenn es sein muß, grad zum Fleiß, auch in Marrakesch hoch. Wann immer es möglich ist, dem Land Schaden zuzufügen, dann lässt sich Merkel nicht zweimal bitten.
Angela Merkel gehörte neben dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zu den wenigen westlichen Regierungschefs, die am 10. Dezember 2018 persönlich zur UN-Konferenz zur Annahme des umstrittenen Migrationspakts weite umweltunfreundliche und klimafeindliche Methoden anwandten, um sich selber in Marrakesch medienwirksam zu beweihräuchern. Alles auch eine Frage des fleischgewordenen Narzissmus.
Emmanuel Macron, Theresa May und andere Staatschefs entsandten wohlwissend nur ihre Hinterbänkler, Hofnarren, Hochstapler, Haschbrüder und Hütchenspieler oder über den zweiten Bildungsweg promovierende Klofrauen in die Arena. Das Thema war definitiv zu ätzend. Wer da in der Bekämpfung von Urinstein Erfahrungen mitbrachte, war in Marokko klar im Vorteil.
Angela Merkel hatte sich bereits selbst im Scheinwerferlicht mit dem König von Marokko beim Tee gegen Nazis gesehen. Aber aus irgendwelchen Gründen muß Mohammed VI im letzten Moment bei der Vorstellung einer unverhüllten Merkel wohl Fracksausen verspürt haben. Ein geplantes Treffen der Bundeskanzlerin mit König Mohamed VI. kam schlußendlich nicht zustande. Diese Rolle übernahm wohl ein marokkanischer Märtyrer aus einem Strafbataillon. Der König von Marokko hatte wie schon Gerhard Schröder und Silvio Berlusconi keinen Bock auf Merkel. Auf die “culona inchiavabile”, wie es der Cavalliere hinter vorgehaltener Hand formulierte.
Silvio Berlusconi über Merkel „una culona inchiavabile“ oder „unfuckable lard-arse“
Tonnen prächtigen Kerosins verglühten für die schwergewichtige deutsche Ikone der Menschenrechte und des Klimaschutzes für immer in der Atmosphäre, um Mutter Blamage der Welt im Rampenlicht von Willkommens-Protz und Marra Cash zu präsentieren. Nicht zuletzt als Wink mit dem Zaunpfahl für den Friedens-Nobelpreis.
Schließlich kam der große Moment, weswegen Merkel nicht zuletzt aus purem Starrsinn und Boshaftigkeit die Flugbereitschaft der Bundeswehr, Personal und Piloten strapazierte. Nach einer Rede von Azali Assoumani, einem ehemaligen Putschisten und amtierenden Präsidenten der Islamischen Republik der Komoren-Inseln und dem Präsidenten von Sierra Leone bestrafte Angela Merkel das Publikum mit einer gewohnt anämischen Rede und den üblichen Versatzstücken, kulminierend im Exorzismus von Nationalismus und der Stigmatisierung der Kritiker des Paktes, die beherzt “Falschmeldungen” über den Pakt verbreiten würden. Was einmal mehr Assoziationen an Chemnitz und die dorthin projizierten “Hetzjagden und Zusammenrottungen” wach werden ließ.