Conservo-Spruch des Tages zu Witzen und dem Unbehagen in der Moderne

(www.conservo.wordpress.com)

„Die um Anhänger buhlende CDU-Chefin hat mit ihrem Sparwitz eine Debatte ausgelöst, die mehr Relevanz birgt, als es auf den ersten Blick erscheint – weil sie eine schwelende Entwicklung berührt, die offenkundig viele Menschen empfinden, aber selten zur Sprache bringen. Man könnte sie das Unbehagen in der Moderne nennen…“ (…)

„…Der Lebensstandard vieler Angehöriger der Mittelschicht bewegt sich auch hierzulande auf einer Abwärtskurve. Selbst mit einem guten Gehalt kann man sich heute in deutschen Großstädten kein Eigenheim mehr leisten, auch auf dem Land steigen die Lebenshaltungskosten, während traditionell angelegte Ersparnisse (Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Betriebsrente) rapide an Wert verlieren. Und dann kommt bei vielen auch noch das Empfinden hinzu, dass sie nicht mehr reden, witzeln, sein dürfen, wie sie wollen, dass allerorten gesellschaftliche Stoppschilder aufgestellt werden. Der Boden wird also gleich an zwei Stellen brüchig. Mir schwant: Erst diese Verbindung von Ökonomie und Kultur facht den Unmut vieler Menschen so richtig an. Und manchmal genügt ein Sparwitz als Funke, um eine Protestfackel zu entzünden.”

(Florian Harms auf https://www.t-online.de/nachrichten/id_85351932/tagesanbruch-leben-in-deutschland-das-unbehagen-waechst-.html)

5.3.2019
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Conservo-Redaktion