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Von PP-Redaktion
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Dass Politiker der AfD auf den Terroranschlag in Christchurch zurückhaltend und mit zeitlichem Abstand reagiert haben, kann nur jemandem skandalös erscheinen, der im ideologischen Zug des linker Rassisten mitfährt – und sich von dort aus ein Urteil bildet. Ein Gastbeitrag von Stefan Eissler*)
Menschen in fahrenden Zügen sind bisweilen der Meinung, dass sie selbst und ihre Sitznachbarn sich nicht bewegen – schließlich sitzen sie ganz gemütlich beisammen. Wenn sich solche Menschen für das Maß aller Dinge halten, dann kann es schon mal passieren, dass sie beim Blick aus dem Fenster glauben, die Menschen außerhalb ihres Zuges würden sich in rasender Geschwindigkeit alle in eine Richtung vom Zug wegbewegen.
Einem ähnlichen Selbstbetrug erliegen Journalisten der linken Mainstream-Medien, wenn sie beklagen, Spitzenpolitiker der AfD würden sich nicht angemessen zu den Terroranschlägen in Christchurch äußern. Denn in Wirklichkeit sind es nicht die Politiker der AfD, die sich so verhalten, als gäbe es schlimme und weniger schlimme Terroranschläge, sondern linke Medien in Deutschland.
Der Vorwurf
NTV veröffentlichte einen Artikel mit der Überschrift „Klare Botschaft zu Christchurch: Das Schweigen der AfD ist nicht zu überhören“.[1] In dem Artikel wird folgender Vorwurf erhoben:[…] AfD-Politiker wie Beatrix von Storch, Alice Weidel, Jörg Meuthen oder Stephan Brandner reagierten oft innerhalb von Minuten. Mit einer Mischung aus Betroffenheit und Wut auf jene, die aus ihrer Sicht mit ihrer Politik dem Terror den Weg bereitet haben, kommentierten führende Köpfe der Partei die ersten Eilmeldungen. […] Als am Freitag mehrere vermutlich rechtsextreme Angreifer 49 Menschen in zwei Moscheen in Neuseeland erschossen haben – darunter mehrere Kinder – hüllte sich nahezu die komplette AfD über Stunden in vielsagendes Schweigen. Ist es aus Sicht der Partei, der gesamten neurechten Szene weniger verabscheuungswürdig, wenn ein weißer Attentäter Muslime tötet? […]
Bevor wir auf diesen Vorwurf eingehen, sollten wir uns zunächst anschauen, von welcher Position aus dieser Vorwurf erhoben wird. Dafür rufen wir uns in Erinnerung, wie die Medien des linken Mainstreams in jüngster Vergangenheit über andere Terroranschläge in Asien oder Afrika berichtet haben – und vergleichen das mit der Berichterstattung dieser Medien zum Terroranschlag in Christchurch:
Die Berichterstattung des linken deutschen Mainstreams über Terroranschläge im nichteuropäischen Ausland
Philippinen
Es ist noch keine zwei Monate her, da gab es einen islamistischen Terroranschlag[2] auf die Kathedrale in Jolo, bei dem 20 Menschen getötet und über 100 verletzt wurden. In den deutschen Medien wurde von diesem islamistischen Terroranschlag kaum Notiz genommen. Der karge Bericht bei ntv fällt eigentlich nur dadurch auf, dass versucht wurde, die Muslime auch irgendwie als Opfer erscheinen zu lassen.[3] Und auch für die Öffentlich-Rechtlichen war der islamistische Terroranschlag auf die Kathedrale in Jolo fast schon ein Nicht-Ereignis.
Ganz anders verhält es sich nun beim Terroranschlag in Neuseeland: Mit vielen ausführlichen Berichten, Sondersendungen und Kommentaren widmen linke Mainstream-Medien diesem Ereignis zig-mal mehr Textzeilen und Sendezeit, als dem islamistischen Terroranschlag in Jolo wenige Wochen zuvor. Das Missverhältnis könnte krasser kaum sein.
Ägypten
Es ist noch kein halbes Jahr her, als sieben koptische Christen getötet und weitere sieben verletzt wurden. Zu dem Terroranschlag bekannte sich der Islamische Staat (IS). Nur eineinhalb Jahre zuvor, im Mai 2017, töteten Terroristen in der gleichen Gegend 29 koptische Christen, 22 weitere wurden verletzt. Der Islamischer Staat bekannte sich auch zu diesem Terroranschlag.[4] Kurz zuvor, am 09. April 2017, wurden bei islamistischen Terroranschlägen auf zwei koptische Kirchen 44 Christen getötet und über 120 verletzt.[5]
Alle diese verabscheuungswürdigen Taten hatten eines gemeinsam: Sie waren deutschen Medien vergleichsweise wenige Zeilen und noch weniger Sendezeit wert. Wie distanziert und empathielos damals in deutschen Medien darüber berichtet wurde, wird erst jetzt angesichts der aktuellen Berichterstattung zum Terror in Christchurch in vollem Umfang erkennbar.
Nigeria:
Vor drei Jahren überfielen Muslimische Viehhirten des Fulani-Stammes überwiegend von Christen bewohnte Dörfer und töteten mehr als 500 Menschen. Viele hundert wurden verletzt. Augenzeugen zufolge wurden Moscheen und Muslime verschont, Kirchen jedoch zerstört.[6] Berichten zufolge wurden muslimischen Bewohner per SMS vor dem dreistündigen Massaker gewarnt.[7]
Obwohl es sich um koordinierte und gut geplante Angriffe gehandelt hatte, war in erstaunlich vielen deutschen Medien allen Ernstes von „Unruhen“ die Rede. Immerhin berichteten deutsche Medien überhaupt darüber, werden Zyniker nun einwenden. Gemessen am schieren Ausmaß und der unglaublichen Brutalität dieses gut orchestrierten Terrorakts gegen nigerianische Christen, an dem sich hunderte Muslime beteiligten, war das Medieninteresse hierzulande jedoch äußerst bescheiden – und nicht im entferntesten vergleichbar mit der Berichterstattung zum Terroranschlag in Christchurch. Ich kann mich jedenfalls an keine einzige Sondersendung zu diesem Massaker erinnern, oder wenigstens an einen Bericht in den Öffentlich-Rechtlichen, der länger als ein paar Sekunden gedauert hätte.
Haben deutsche Leitmedien ein Rassismusproblem?
Die Liste der Terroranschläge von muslimischen Tätern gegen Christen irgendwo im fernen Ausland ließen sich noch ewig fortsetzen. Und sie alle haben eines gemeinsam: In den Redaktionen deutscher Medien interessierte man sich nicht übermäßig für sie. In jedem Fall aber fällt auf, dass über diese Terroranschläge völlig anders berichtet wurde – mit deutlich weniger Empathie, weniger Empörung, vor allem aber auch mit deutlich weniger Sendezeit – als dies nun beim Terroranschlag in Christchurch der Fall ist.
Der Vergleich lässt keinen Zweifel: Deutsche Leitmedien berichten über Terroranschlägen mit muslimischen Tätern und christlichen Opfern völlig anders, als über Terroranschläge mit christlichen Tätern und muslimischen Opfern. Der Unterschied in der Berichterstattung könnte größer kaum sein.
Eine Erklärung für diese konsequent ungleiche Berichterstattung drängt sich regelrecht auf: Ein ideologisch motivierter Rassismus, der tief im linken Mainstream verwurzelt ist.
Womöglich ist vielen linken Medienmachern überhaupt nicht bewusst, dass sie zutiefst rassistische Gesinnungsschreiber sind. Diese Vermutung liegt jedenfalls nahe, wenn man Benjamin Konietznys Artikel auf ntv liest. Ihm scheint überhaupt nicht klar zu sein, wie absurd sein Vorwurf gegen die AfD wirkt, wenn man ihn im Lichte der krassen Ungleichbehandlung von Terrorakten in seiner Zunft betrachtet. Und die Absurdität seines Vorwurfs gegen die AfD wird noch dadurch ins groteske gesteigert, dass er unsachlich und schlicht falsch ist:
Was ist dran an Benjamin Konietznys Vorwürfe gegen die AfD?
Es ist die Pflicht deutscher Politiker, auf Terroranschläge innerhalb der EU anders zu reagieren, als auf Terroranschläge in Afrika oder Asien
Benjamin Konietzny scheint geahnt zu haben, dass sein Vorwurf einem Realitätscheck nicht stand halten würde. Daher verwendet er einen Kniff, um seinem Vorwurf den Anschein von Plausibilität zu verleihen:
Er tut so, als müsste es für einen deutschen Politiker einerlei sein, ob ein Terroranschlag in Neuseeland verübt wird, oder innerhalb der EU. Das ist jedoch grundfalsch. Denn durch die gemeinsame europäische Außengrenze, durch den Schengen-Raum, durch die Personenfreizügigkeit und vieles anderes mehr, hat gravierendes politisches Versagen in einem oder mehreren EU-Mitgliedsstaaten immer auch Auswirkungen auf die innere Sicherheit aller anderen Mitgliedsstaaten der EU.
Ja, gewiss, als Mensch sollte man Terroranschläge in beiden Fällen gleichermaßen verabscheuen und verurteilen, das ist keine Frage. Aber deutsche Politiker haben die verdammte Pflicht, sich zu Terroranschlägen innerhalb der EU anders zu verhalten, als zu Terroranschlägen irgendwo in Asien oder Afrika:
Im Fall eines Terroranschlags in Asien oder Afrika kann ein deutscher Politiker nur seine Anteilnahme aussprechen und gegebenenfalls Hilfe anbieten, er darf sich aber nicht in die innen- und sicherheitspolitischen Belange des betreffenden Landes einmischen. Im Fall eines Terroranschlags innerhalb der EU hingegen muss ein deutscher Politiker die Frage nach der politischen Verantwortung stellen. Es ist in diesem Fall seine verdammte Pflicht, die Öffentlichkeit seines Landes auf gefährliches politisches Versagen hinzuweisen, wenn dieses Versagen ganz wesentlich dazu beiträgt, dass Terroranschläge in Westeuropa verübt werden. Es ist seine Pflicht, sich aktiv für die Beseitigung politischer Missstände innerhalb der EU einzusetzen.
Mit anderen Worten: Benjamin Konietzny wirft den Spitzenpolitikern der AfD allen Ernstes etwas vor, was der AfD in den Augen vieler Bürger zur Ehre gereicht, bei ehrlicher Betrachtung aber nichts anderes als ihre verdammte Pflicht eines jeden Politikers ist:
[…]Als in den Jahren 2016 und 2017 eine Welle islamistischen Terrors über Westeuropa schwappte, waren sie blitzschnell: AfD-Politiker … reagierten oft innerhalb von Minuten. Mit einer Mischung aus Betroffenheit und Wut auf jene, die aus ihrer Sicht mit ihrer Politik dem Terror den Weg bereitet haben. […]
Bei Terroranschlägen in Asien und Afrika verhalten sich Spitzenpolitiker der AfD vergleichsweise konsistent
Vergleicht man die Reaktionen von Spitzenpolitikern der AfD auf die Terroranschläge auf den Philippinen, in Ägypten und in Nigeria mit ihren Reaktionen auf den Terroranschlag in Neuseeland, dann zeigt sich zweifelsfrei, dass die Unterschiede weit weniger krass sind, als im linken Mainstream.
Der Skandal ist also nicht, dass sich AfD-Politiker ähnlich zurückhaltend zum Terroranschlag in Neuseeland geäußert haben, wie sie das auch zuvor bei anderen Terroranschlägen in Asien und Afrika taten. Der Skandal ist, dass ausgerechnet diejenigen der AfD zweierlei Maß beim Umgang mit Terroranschlägen unterstellen, die ganz ungeniert mit zweierlei Maß über Terroranschläge in Asien und Afrika berichten.
Oder um bei dem Bild vom Anfang dieses Artikels zu bleiben: Dass Politiker der AfD auf den Terroranschlag in Christchurch zurückhaltend und mit zeitlichem Abstand reagiert haben, kann nur jemandem skandalös erscheinen, der im ideologischen Zug des linker Rassisten mitfährt – und sich von dort aus ein Urteil bildet.
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