(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Eine höchst informative „Privat-Depesche“
Seit einigen Monaten erhalte ich von einem langjährigen, treuen conservo-Leser die „Privat-Depesche“, eine Publikation, die ungeniert die Finger in die Wunden legt, die der Zeitgeist uns schlägt.
Dachte ich anfangs noch „ach je, schon wieder ein neues Blatt“, bin ich inzwischen eines Besseren belehrt. Die von der Privat-Depesche veröffentlichten Nachrichten und Kommentare findet man sonstwo kaum, auch nicht unter konservativen Blogs.
Der Chefredakteur, Karl Noswitz, hat mir erlaubt, die Beiträge der Privat-Depesche für conservo zu übernehmen – was ich mit großem Dank annehme.
Hier einer der neuesten Artikel:
So schüchtert ein katholischer Pfarrer Lebensrechtler und Abtreibungsgegner ein
Im Beitrag ,Pfarrer droht mit Hausverbot” in der Beilage der Privat-Depesche kann man ersehen, wie die katholische Kirche engagierte Lebensrechtler einschüchtert.
Kilian-Thomas Semel (52) ist Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Sankt Konrad in Haar bei München.
Im aktuellen Pfarrbrief seiner Gemeinde wird unter der Überschrift ,,Leitthema“ für den Verein »Donum Vitae in Bayern e. V.« geworben. In einem zweiseitigen Artikel werden schwangere Mütter eingeladen, in die ,,Beratungsstelle” von Donum Vitae in Haar zu kommen. Den Pfarrbriefleser_innen wird ausdrücklich versichert: ,,Unsere Beratung ist ergebnisoffen”. Nach dem ,,Beratungsgespräch” händigt Donum Vitae der Schwangeren den sogenannten „Beratungsschein“ aus. Mit dieser Tötungslizenz kann die ,,Beratene“ dann ihr eigenes Kind vor der Geburt straffrei ermorden lassen.
Stephan Ostrowitzki (49), ein authentischer katholischer Priester und Hilfsseelsorger in Haar, protestierte bei seinem Chef gegen die Werbung für Donum Vitae – und wurde kurze Zeit später als Pfarrvikar abgesetzt. Unter den Gläubigen wird gemunkelt, der Pfarrer habe seinen Vikar wegen der Kritik am Pfarrbrief weggemobbt. Darauf schaltete sich Privat-Depesche-Chefredakteur Karl Noswitz (59) ein:
,,Warnung zum Pfarrbrief. Im vorliegenden Pfarrbrief wird für Donum Vitae geworben. Diese Organisation stellt Tötungslizenzen aus, mit denen Kinder vor der Geburt straffrei ermordet werden kön nen. Donum Vitae bekennt sich zur Pro-Choice-ldeologie, wonach es die »Entscheidung« der Mutter sei, ob sie das Kind unter ihrem Herzen tötet. In dem Werbetext für Donum Vitae im aktuellen Pfarrbrief findet sich die Formulierung »Aber was … wenn die Schwangerschaft ungewollt ist?«
Mit dieser menschenverachtenden Wendung verbreitet unser Pfarrer – bewusst oder unbewusst – nationalsozialistisches Gedankengut. Das Denkschema, mit dem Kinder im Mutterleib in (vom Führer, von der Mutter, von der Gesellschaft) »gewollte« und »ungewollte« eingeteilt werden, wurde erstmals von Adolf Hitler in die deutsche Gesetzgebung eingeführt, und zwar 1933 durch eine geänderte Fassung des in der Weimarer Republik vorerst außer Kraft gesetzten § 219 StGB, der in modifizierter Form heute als § 219 a im Strafgesetzbuch steht.
Wie kann es sein, dass die Nazi-Ideologie bald 75 Jahre nach Auschwitz immer noch so tief im deutschen Klerus verankert ist?
Nicht wenige katholische Pfarrer schwängern ledige und verheiratete Frauen und lassen dann ihre Kinder vor der Geburt töten, um ihre Beamtenexistenz und ihren heiligen Nimbus nicht zu gefährden. lhre Gewissensbisse betäuben sie anschließend mit einem Engagement für die Pro-Choice-Organisation Donum Vitae, weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass sie Mörder sind. Haar, den 6. Juli 2019, Karl Noswitz”
,,Haar, 12. Juli 2019. Sehr geehrter Herr Noswitz, hiermit setzen wir Sie davon in Kenntnis, dass wir Ihr Flugblatt, das Sie am vergangenen Wochenende an die Gottesdienstbesucher verteilt haben, der Rechtsabteiluna des Erzbischöflichen Ordinariates zur Prüfung rechtlicher Schritte gegen Sie übergeben haben. Nachdem sich eine Reihe von Gottesdienstbesuchern in unserem Pfarrbüro über Ihr Verhalten beschwert haben, da diese sich von lhnen durch Ihr Reden und das massive Verteilen Ihrer Blätter bedrängt und belästigt fühlten, teilen wir lhnen mit, dass Sie im Falle einer Wiederholung mit der Aussprache eines sofortigen Hausverbotes lhnen gegenüber rechnen müssen. Dieses gilt dann für alle kirchlichen Gebäude und Räume der Pfarrei Sankt Konrad, der Pfarrkirche und der Nikolauskirche als auch für das jeweilige kirchliche Gelände. Des Weiteren weisen wir explizit darauf hin, dass wir lhre Anmeldung für die Tagesfahrt der Pfarrei im Herbst dieses Jahres aufgrund der gegebenen Umstände nicht annehmen und es für Sie damit keine Mitfahrmöglichkeit gibt. Mit freundlichen Grüßen Pfarrer Kilian Th. Semel”
Soviel Aufregung wegen vier verteilten Flugblättern!