„Tötet Greta!“ – Die Kampagne der linken Lobbys zeitigt die gewünschten Reaktionen

(www.conservo.wordpress.com)

Ein Beitrag von Michael van Laack, PP-Redaktion *)

Nein, das ist kein Aufruf zum Mord an der Gallionsfigur der FfF, einem psychisch kranken 16jährigen Mädchen, dass in der wohl bisher gelungensten Kampagne der Mediengeschichte als  Sprecherin einer Generation etabliert wurde, deren Aufbegehren den offen oder zumindest ihrer Politik nach sozialistischen Parteien Europas zum Sieg führen und an dessen Ende ein postdemokratischer europäischer Zentralstaat stehen soll.

Greta wurde erschaffen als Antwort auf das Erstarken konservativer und patriotischer Parteien

Ich vermute, dass man spätestens zur Mitte des Jahres 2017 in den Zirkeln der Macht erkannte: Das Erstarken jener Parteien, die den Kontinent vor einer zentralistischen Regierung bewahren und das Europa der Vaterländer rekonstruieren wollten, würde auf den Politikfeldern, die sie besetzten und die sich außerhalb Deutschlands (wo die AfD sich fast ausschließlich auf die Migrationsfrage konzentrierte) nicht effektiv zu bekämpfen sein.

Eine Kampagne nach der anderen verpuffte erfolglos. Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich, Italien, Großbritannien, Frankreich. Mit Drohungen wie gegen die osteuropäischen Staaten immer wieder ausgesprochen, kam man auch keinen Schritt weiter. Und so musste man sich auf ein Politikfeld begeben, das von den Konservativen – man möchte fast schon sagen: traditionell – sträflich vernachlässigt wurde: Die Energie- und Umweltpolitik.

Argumente allein reichten nicht aus

Nachdem man nun dieses Feld gefunden hatte, bedurfte es einer politischen Agenda, bedurfte es entsprechender ausführlicher Behandlung des Themas in den Medien. Es dürfte maximal ein halbes Jahr gedauert haben, bis klar wurde: „Mit dem Thema allein, mit Sachargumenten, Diskussionsrunden, Zeitungsartikeln und Reportagen zum Klimawandel kommen wir nicht weiter. Das Thema wird zwar als wichtig erkannt, aber es verdrängt die anderen Themen nicht, es mobilisiert keine großen Bevölkerungsteile.“ Die Identifikation mit dem Thema war definitiv noch nicht ausreichend.

Nun muss man kein Stratege sei, um zu wissen: die Generation U25 ist die am einfachsten zu vereinnahmende, zu manipulierende. Das liegt nicht nur an der mangelnden Lebenserfahrung, sondern an der oft noch bis zu diesem Alter überdurchschnittlichen Abhängigkeit von Eltern und Anderen während der Schul-, Ausbildungs- oder Studienzeit. Es galt also vor allem die jungen Menschen im Wahlalter oder doch zumindest in dessen Nähe zu mobilisieren.

Wie motiviert man eine bis dahin unpolitische Zielgruppe?

Die Schwierigkeit, vor der die Strategen nun standen, bestand hauptsächlich darin, dass die Zielgruppe sich in diesem Alter für alles (Liebe, Party, Berufsorientierung) interessiert, aber nicht für Politik. Es galt also etwas zu finden, dass dieses bisherige Verhalten aufbrach… Etwas? Nein nicht „Etwas“, sondern jemanden.

Auf der anderen Seite: Würde sich diese Zielgruppe mitreißen lassen von einer Person und die durch sie kommunizierte Agenda, wenn sie im Alter ihrer Eltern wäre oder so etwas wie ein älterer Geschwisterteil? Die bisherigen Erfahrungen sagten: Nein!

Es ist müßig zu spekulieren, wer, wo und wann die zündende Idee hatte, aber dass sie jemand hatte, sehen wir heute. Gesucht wurde eine Person, die glaubhaft nach unten und nach oben in die Altersskala hineinsprechen konnte und die eine zusätzliche Eigenschaft besaß, die zu Solidarisierungseffekten führen würde, falls der Held oder die Heldin der Bewegung angegriffen würde. Etwas, das Mitleid auslösen könnte.

Wir wissen auch nicht, wie das Casting lief. Das ist auch irrelevant, denn wir sehen das Ergebnis und müssen uns mit der Gegenwart auseinandersetzen. Zum Zurückblicken und Analysieren wird noch genug Zeit sein, wenn und falls es gelingen sollte, die Lage einzufrieren.

Zweifellos war es kein Zufall

Mit Empörung weißt die FfF-Bewegung, weisen Politiker und Medien die Behauptung zurück, das sei von Beginn an eine gut durchdachte Kampagne gewesen. Dass es eine war, liegt allerdings auf der Hand. Vom Mädchen mit dem Plakat auf dem Fußboden bis in die Schlagzeilen der großen Medien Europas und der USA bedurfte es sechs Wochen Aufbau. Von dort bis zur Gründung von Vereinen, einer Vereinsstruktur, Verknüpfung mit anderen Organisationen auf den nationalen und der internationaler Ebene weitere sechs Wochen. Perfekt designte Internetpräsenzen, professionell aufeinander abgestimmte Tweets mehrerer Akteure usw. gab es so nahtlos eingebunden in die Ereigniskette, dass dies nicht ohne einen Vorlauf, die über die Zeit der Entstehung des Fotos in die Vergangenheit hinausreicht, möglich gewesen sein kann. Geldmittel waren augenscheinlich bereitgestellt, es muss Logo-Entwürfe gegeben haben, mehrsprachige Grundlagen-Texte für Multiplikatoren sah man schon in der ersten Phase usw.

Wie auch immer: Greta war das perfekte Medium. Eine zerbrechliche (durch ihr Asperger-Syndrom oft sichtbar eingeschränkte 16jährige kämpft für IHRE Generation um die Bewahrung der Welt vor dem Untergang in einer Klimakatastrophe. Den Kids ohnehin ein Vorbild (die lieben erfolgreiche Teens nicht nur in Form von Boy-Groups und jungen Schauspielerinnen) und für die etwas ältere Generation ein Ansporn.

Denn als älterer Teen oder junger Twen kann man sich doch nicht die Vorhaltung gefallen lassen. „Dieses Mädchen opfert sich auf, damit wir eine gute Zukunft haben und Ihr steht daneben, obwohl Ihr so viel Potential, Mut, Kreativität und vor allem Einsichtsfähigkeit habt?“

Und schon war der Solidarisierungseffekt da. Es wuchs, gesteuert von Lobbygruppen aus dem linkpolitischen Milieu, eine Bewegung, die immer mehr Menschen der Generation ergriff und schließlich auch ein wenig in die Ü25 schwappte.

Dann aber ein neues Problem – Ein Feindbild musste her

Es wurde sichtbar, dass es Widerstand in den politischen Strukturen gab: auf höchster Ebene und auch in Regionen standen viele diesem Hype skeptisch gegenüber. So wurde über Schulpflicht diskutiert und auch darüber, dass weder Greta noch ihrer Mitstreiter ein Konzept hätten, sondern nur Forderungen stellten. Entsprechend drohte vor einigen Monaten die Stimmung zu kippen und der Bewegung ein Fall in die Bedeutungslosigkeit.

Das Vorbild hatte man nun, das Thema auch. Aber es lief trotzdem nur mäßig. So griff man zurück auf dunkle Zeiten des 20. Jahrhunderts. Man entsann sich, wie erfolgreich manche Diktatur die Familien gespalten und Kinder gegen Eltern gestellt hatten. Auch wie sie in einem zweiten Schritt dann über die Kinder die Eltern gewannen, weil Erziehung plötzlich in die andere Richtung lief. Zumindest die politische.

Der Feind war gefunden. Die Eltern- und Großeltern-Generation, „Ihr habt uns unsere Zukunft genommen. Jetzt macht was, damit sie wenigstens etwas besser wird. Und wenn ihr nicht wollt: Wir werden dennoch siegen, wir werden Euch überrollen!“

Die Radikalisierung

Mit ihrer Rede vor wenigen Tagen hat Greta nun auftragsgemäß den letzten Schritt getan. Eine Hassrede hat sie gehalten, Drohungen hat sie ausgesprochen. Und Hunderttausenden Teens und jungen Twens die Botschaft übermitteln: Zwingt die Älteren in die Knie. Die Wahl der Mittel ist frei. Wir werden siegen!

Nun leuchtet ein, dass es keinen Aufstand der Kinder geben wird, keine blutige Revolution. Aber einen ungeheuren Druck von der Straße, aus Lobbys und Medien auf die politischen Akteure. Keiner kann es sich leisten, offen gegen die Bewegung zu sprechen.

Es bedarf nun „nur“ noch Greta und die Bewegung für zwei Jahre oder auch drei im Hype zu halten. Denn die 16jährigen werden älter, bei den anderen ist bereits das Bewusstsein geschaffen, Zeichen gegen die Alten zu setzen. Linke und grüne Parteien werden an die Macht gespült, im EU-Parlament ändern sich Machtverhältnisse. Das Ziel ist erreicht.

Was können wir dagegen tun?

Vor allem müssen wir besonnen reagieren! Aber wir reagieren bzw. sehr viel reagieren wie von den Strategen erwünscht. Sie lehnen sich offen auf, antworten auf aggressive Sprache und Forderungen von Greta mit Hass, unbändigem Hass. Todes-Wünschen und -Drohungen, Bilder von einer vergewaltigten oder überfahrenen Greta häufen sich. Das ist unmenschlich, abartig und erst recht kontraproduktiv.

Vor drei Tagen wurde eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Fridays for Hubraum“ gegründet, die fast 400.000 Mitglieder gewann. Man sieht also: Außerparlamentarischer und nur scheinbar unpolitischer Widerstand der mittleren Generation formiert sich. Weiterer kann generiert werden. Auch von uns!

Doch nun stellt diese Gruppe vorläufig ihre Aktivitäten ein, weil charakterlose Individuen, die sich entweder auf uns berufen oder auch tatsächlich zum AfD-nahen Milieu gehören, sich nicht auf die Sache konzentrieren, sondern sich an Greta als Hassobjekt – wie von den Strategen der linken Lobbys erwünscht – abarbeiten.

Wenn wir als Rechte Erfolg haben wollen, müssen wir uns politische an solche Bewegungen hängen! An sie hängen wohlgemerkt, uns solidarisieren, vielleicht auch unsere Ressourcen anbietet ohne jegliche Bedingung. Aber nicht versuchen, sie zu okkupieren oder uns mit Hasstiraden als diskurs- und partnerunfähig zu erweisen!

Tötet Greta? – Nein, lasst diese junge Frau in Ruhe. Sie ist ein Missbrauchsopfer buntfaschistischer Vergewaltiger! Demonstriert gegen diese Politik, demonstriert gegen das Klimapaket, schreibt Blog-Artikel oder was auch immer. Aber bleibt friedlich im Tun und angemessen in der Sprache! Lasst nicht zu, dass asoziale, bildungsferne oder wahrhaft Rechtsradikale weiterhin das Bild vom Konservativen und Patrioten vergiften. Unser größter Feind steht im Innern. Und er heißt Hass!

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*) Michael van Laack ist vielgelesener Kolumnist des Blogs „Philosophia Perennis“, den Dr. David Berger betreibt und mit dem conservo einen regelmäßigen Austausch pflegt.
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www.conservo.wordpress.com      27.09.2019
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