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Von Alexander Seibel
Andächtig und ehrfurchtsvoll wird sie herumgereicht, Greta Thunberg. Eine hochemotionale Wutrede beim UN-Klimagipfel lässt die Anwesenden in Betroffenheit erschauern, sittsam applaudiert man, denn man hat ja nun eine prophetische Gestalt vor sich, eine Ikone, die uns vor der kommenden Klimakatastrophe bewahren soll.
Die mächtigsten und einflussreichsten Politiker, besonders die EU-Garde, stehen stramm. Vor allem die westliche Welt bejubelt ihre Retterin vor der bevorstehenden CO2-Apokalypse. Da wagt es eine Stimme, Friedrich Merz, festzustellen: Das Kind ist krank.
Ihre Mutter Malena Ernman berichtet sogar in ihrer Biographie „Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima“, wie Gretas Hungerstreik fast lebensbedrohlich wird. Zwei Monate lang isst sie fast nichts. Sie braucht 53 Minuten, um ein Drittel einer Banane zu verzehren. Die Eltern bringen sie vom Krankenhaus ins Zentrum für Essstörungen. Sie steht kurz davor, zwangsernährt zu werden. Es tritt eine leichte Besserung ein, doch die Essstörungen bleiben bestehen. Neben dem Asperger-Syndrom werden bei ihr hochfunktionaler Autismus und OCD (Zwangsstörungen) diagnostiziert.
Nun dient der angebliche Klimawandel als Grund für diese schwerwiegenden Probleme und deren Verursacher haben angeblich ihre Jugend zerstört. Eine neurotische Person flüchtet sich in den Klimawahn. Kohlendioxid als Therapie für psychische Störungen und Ängste. Zwar glaubt man besonders seit der Aufklärung, dass der Mensch mündig sei, doch wir sind Zeitzeugen einer Art Massenpsychose. Bekanntlich fürchten sich die Gottlosen, wo nichts zu fürchten ist (Ps. 53,6).
So ist die Klimareligion die Projektionsfläche für eine ebenso fremdgesteuerte wie durch linksgrüne Ideologie neurotisierte Generation geworden. Diese medial manipulierte Klimahysterie unserer ziemlich gleichgeschalteten Medien hat sich als hochgradig infektiös herausgestellt; besonders dort, wo man den biblischen Glauben über Bord geworfen hat und nun eifrig an einer neuen Weltreligion zur Rettung der Menschheit und von Mutter Erde zimmert. Lemmingen gleich sammeln sich nun Scharen von Teenagern hinter ihrer Prophetin der neuen apokalyptischen Klimasekte. Eine grün-ökologische Massenhysterie breitet sich aus. Auch solche, die pietistisch beten aber humanistisch-sozialistisch denken, schließen sich gerne solchen Demonstrationen an. Eine kranke Gesellschaft blickt ehrfurchtsvoll zu einem kranken Kind auf.
Nur die Generation, die im Jahre 1958 unter Mao in China zur großen „Spatzenkampagne“ zur Ausrottung der Spatzen orchestriert wurde, dürfte mehr manipuliert gewesen sein.
Henryk Broder hat es ziemlich treffend und nicht gerade schmeichelhaft formuliert. Unter der Überschrift „Infantilisierung der Gesellschaft“ heißt es: Ich liebe Greta. Nicht wegen ihrer Zöpfe, nicht wegen ihres Mondgesichts, nicht weil sie an Asperger leidet und auch nicht, weil sie das Schulschwänzen zu einem moralischen Imperativ erhoben hat. Ich liebe Greta, weil sie es – wenn auch ungewollt – geschafft hat, die westliche Gesellschaft als das zu entlarven, was sie ist: abergläubisch, dekadent, dumm, hysterisch, infantil und süchtig nach Erlösung. Eine beachtliche Leistung für eine Sechzehnjährige aus einer schwedischen Mittelstandsfamilie, die wahrscheinlich keine Zeile von Max Weber, Karl Marx, Sigmund Freud oder Theodor W. Adorno gelesen hat. Wozu auch?
Das Phänomen Greta steht für die Verblödung unserer Zivilisation. Die Begeisterung für die Jungen und Mädchen, die sich auf einmal politisch engagieren, ist reine Heuchelei.
Fazit: Die Klimareligion ist Psychose für das Volk. Leider auch eine Goldgrube, um nun CO2-Steuern einzuführen und wieder einmal Milliarden für ideologische Hirngespinste, man denke nur an Gender-Mainstreaming, zu verschleudern.