Dem Zeitgeist entgegen zur Bundeswehr stehen – 60 Jahre Reservistenverband der Bundeswehr

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(Eigener Bericht)

Am 22. Januar 1960 gründeten 27 junge Männer in Bonn eine Interessenvertretung für die Reservisten der damals noch jungen Bundeswehr. Heute, 60 Jahre später, gab es aus diesem Anlass eine kleine Feierstunde im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin. Der Reservistenverband startet damit offiziell in sein Jubiläumsjahr.

Eingeladen zur Gründungsversammlung hatte erkennbar der deutsche Bundeswehrverband; es war also keine Spontangründung. Eingeladen wurden Reservisten aller Teilstreitkräfte, aller Altersgruppen und aller Dienstgrade. Dass ich dabei war, hatte wahrscheinlich damit zu tun, dass ich als Repräsentant der ersten wehrpolitischen Hochschulgruppen (WPH) ausgesucht wurde“, erinnert sich Prof. Dr. Hans Schwind, seinerzeit 23 Jahre jung. Da er aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich an der Feierstunde im Bendlerblock teilnehmen konnte, trug Ehrenpräsident Peter Kurt Würzbach diese vor. „Ab 1958 hatten sich an zahlreichen Hochschulen der Bundesrepublik Reservisten zusammengetan, um ‚Flagge zu zeigen‘. Uns verband, wie die Mitglieder der Gründungsversammlung unseres Verbandes, der Wille, dem damaligen Zeitgeist – ‚Soldaten sind Mörder‘ – entgegenzutreten. Übrigens: Alle Teilnehmer an der Gründungsversammlung hatten den Zweiten Weltkrieg miterlebt: als Soldaten, als Flakhelfer oder als Jugendliche oder Kinder auf der Flucht oder Opfer von Bombenangriffen.“Damals wie heute: Reserve als Fachkräfte-Reservoir

sensbergDass die Gründung nicht im luftleeren Raum verlief, sondern einen ganz konkreten sicherheitspolitischen Bezugsrahmen hatte, hob der heutige Verbandspräsident, Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB, in seiner Ansprache hervor: Die Bundesrepublik war im Kalten Krieg Frontstaat und an der Grenze standen hochgerüstete Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten. „Die Intention, die dahinterstand war demnach, ein Reservoir von ausgebildeten Soldaten zu haben, die im Krisenfall die Verteidigung unterstützen. Bereits damals benötigte die Bundeswehr eine starke Reserve.“ Und daran habe sich bis heute nicht viel geändert. Was Sensburg meint, ist die jüngst von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vorgestellte Strategie der Reserve.

Der Verbandspräsident weiter: „Der Auftrag als starker Partner der Bundeswehr manifestierte sich bereits kurz nach Gründung: Der Verband sollte künftig als einziger für die Betreuung und die Weiterbildung der Reservisten zuständig sein. Dafür wurden und werden finanzielle Mittel für die Betreuung bereitgestellt. Denn neben der Bundeswehr benötigt auch die Zivilgesellschaft eine starke Reserve, das haben wir immer wieder eindrucksvoll in der Geschichte der Bundesrepublik bei Großschadenslagen gesehen, etwa die zahlreiche Unterstützung bei Hochwasser und Schneekatastrophen, zuletzt in Bayern im Januar 2019.“

Schelleis lobt gute Verbandsarbeit

Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, äußerte seine Freude darüber, „dass wir uns auf Sie, die Reserve, verlassen können. Wir brauchen Sie aufgrund Ihrer zivilberuflichen und militärischen Erfahrungen. Die Strategie der Reserve weist den Weg in die Zukunft und ist der Grundstein für eine moderne Reserve.“ Die tiefe Verankerung in der Gesellschaft sei ein Ergebnis der guten Verbandsarbeit, lobte Schelleis. Der Reservistenverband habe ein positives Bild in die Öffentlichkeit getragen. (Quelle: https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/dem-zeitgeist-entgegen-zur-bundeswehr-stehen/)

www.conservo.wordpress.com     26.01.2020
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