Karneval – ein Symbol für Freiheit des Geistes und der Meinungen

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

karnevalKarneval 2020: conservo macht Pause bis Aschermittwoch

Liebe Leser,

es gibt „weltliche Feiertage“, „kirchliche“ Festtage – und Karneval (der viele andere Namen hat, z. B. Fastnacht, Fasching, Fastnet usw.). Im Rheinland, meiner Heimat, heißt es vor allem „Karneval“ und/oder „Fastnacht“ und ist die sog. „fünfte Jahreszeit“, die sich in verschiedene Tage aufteilt:

  • „Weiberfastnacht“, der Donnerstag vor dem Fastnachtsonntag, der ebenfalls viele andere Bezeichnungen kennt, z.B. „Schwerdonnerstag“, „lumpiger Donnerstag“ usw. Am Schwerdonnerstag erobern „die Weiber“ oder auch „die Möhnen“ die Städte (und schneiden den Männern die Schlipse ab)
  • Fastnachtsonntag, in einigen Orten der Hauptfastnachtstag, an dem oft auch die „Eroberung der Stadt“ oder die „Stadterstürmung“ stattfindet. Nach der (immer!) erfolgreichen Erstürmung geht die Schlüsselgewalt der Stadt auf „Prinz Karneval“ (oder Fastnachtsprinz) über. In einigen Städten gibt es auch große Umzüge.
  • Fastnachtsmontag, allgemein „Rosenmontag“ genannt: Der Tag, an dem traditionell die größten Umzüge stattfinden (Köln, Mainz, Düsseldorf – mit jeweils mehreren hunderttausend Teilnehmern und Besuchern)
  • Fastnachtsdienstag, auch „Veilchendienstag“ genannt. In vielen Städten finden an diesem Tag statt eines Rosenmontagszuges eben ein Veilchendienstag-Umzug statt. Der Dienstag ist auch – vom Ursprung her – die eigentliche „Fast-Nacht“, die letzte Nacht vor der 6-wöchigen Fastenzeit. Das Wort Karneval kommt aus dem lateinischen „carne vale“ – frei übersetzt: „Fleisch, leb wohl!“ oder „Schluß mit der Völlerei!“
  • Der „Aschermittwoch“ ist eigentlich kein Fastnachtstag mehr, aber wird vielerorts „zur Auskehr“ genutzt – und zur Buße. In katholischen Bereichen erhält man dafür in der Kirche das „Aschenkreuz“ auf die Stirn.

Bemerkenswert: Trotz der Krise, unter der viele andere Vereine leiden, kennt der Karneval keine Krise, es gab und gibt seit Jahrhunderten genügend Mitglieder und Aktivisten, und an Nachwuchs ist kein Mangel.

Karneval ist nichts für „Leichtgewichte“. Die Mitarbeit, aber auch das Mitfeiern kosten Kraft. Schon von daher darf ich mit einem alten Vorurteil unter Nicht-Karnevalisten aufräumen: Karneval ist kein Fest ungebremster Sauferei. Karnevalisten sind lustig – auch ganz ohne Alkohol.

Politisch gesehen ist der Karneval (bzw. sind die Karnevalssitzungen) ein Ventil zum Ablassen von Ärger und zur ungeschminkten Abrechnung mit der „Obrigkeit“. Man darf unverblümt die Wahrheit sagen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Gebe Gott, daß die political correctness nicht auch noch den Karneval erobert! Erste Anzeichen dafür sind aber leider schon zu erkennen. Griffe das weiter um sich, bedeutete dies das Ende des eigentlichen Karnevalssinnes.

Insofern steht der Karneval auch für Freiheit und freie Meinungsäußerung – aber die Bedrohung wächst.

Allen meinen Lesern ein fröhliches und herzliches Alaaf und Helau!

Ihr

Peter Helmes (Ex-Prinz Peter I.)

www.conservo.wordpress.com         20.02.2020
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