(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Alle reden vom Corona-Virus. Ich auch. Warum auch nicht!
Diese neue Geißel einer übermütig gewordenen Menschheit hat uns wieder einmal zwei fundamentale Erkenntnisse vor Augen gehalten:
1.) Wir können nicht alles!
2.) Wir schaffen das – nicht!
Deshalb lohnt es sich, einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, was das für uns bedeutet, für uns, die wir (scheinbar) „alles im Griff haben“, auf alles vorbereitet sind, stets eine Antwort finden – und uns plötzlich, ganz brutal, in einer Wirklichkeit wiederfinden, die wir gar nicht mehr kannten; denn wir leben schon allzu lange in einer Scheinwelt, die uns vorgaukelt, alles sei machbar – angeführt und verführt von einer Kanzlerin, deren inhaltsleeres Mantra seit Jahren lautet: „Wir schaffen das.“
Immer deutlicher wird aus ihrem von Egomanie geprägten Verhalten ersichtlich, daß es ihr völlig gleichgültig ist, ob wir „es“ schaffen – jedenfalls solange sie sich weigert, diesen Satz mit Inhalt zu füllen. Also: Was „schaffen wir“? – Und was schaffen wir nicht?
Der zweite Teil der Frage riecht den Herrschenden sehr nach mangelnder Unterordnung, nach Insubordination; denn selbstverständlich verlangt der Merkelsche Zeitgeist ein lautes „Ja“ zu „Wir schaffen das“. Nicht nur das! Wer meint, das ginge nicht, macht sich des Hochverrats verdächtig.
Und nun DAS! Merkel war (gefühlt) mindestens eine ganze lange Woche lang auf Tauchstation. Ihr fehlen offensichtlich die Antworten auf die brennenden Fragen von heute, die nur äußerlich mit dem Coronavirus zusammenhängen und in Wirklichkeit die gesammelte Hilflosigkeit dieser Kanzlerin und ihrer Entourage gegen neue Risiken und neue Herausforderungen zeigt.
Der Coronavirus deckt gnadenlos die Versäumnisse der Merkel-Regierung auf. Fehlende Vorbereitung auf Krisen, fehlende Absprachen mit den Ländern und, viel schwerwiegender, nicht ausreichende Absprachen mit den europäischen Nachbarländern – Alleingänge, die von ihren Knechten als Zeichen der Stärke verkauft werden, in der Realität aber keiner Belastungsprobe standhalten.
Aus der Traum von „Europa grenzenlos!“
Kein Wunder; denn für Merkel galt bis „5 nach 12“: „Die Türen bleiben auf!“ – während für unsere Nachbarn längst klar war, daß wir die Grenzen unter fester Kontrolle halten müssen. Im Klartext: Aus der Traum von „Europa grenzenlos!“ Es gibt wieder Grenzen, und die müssen eingehalten werden! Während die deutsche Kanzlerin weiter davon faselt, wir „dürften uns nicht abschotten“, machen unsere Nachbarn dicht. Wir sammeln die Risiken und vermehren sie damit, die Nachbarn schützen sich davor.
Damit verstößt Merkel gegen eines der wichtigsten Gebote verantwortungsbewußter Politik:
Die Sicherheit seiner Bürger ist die erste Aufgabe eines Staates!
Dazu stehen dem Staat entsprechende Organe zur Verfügung: Grenzpolizei, Grenzschutz und Grenzen. Jetzt rächt sich Merkels Hauptfehler, nämlich zu denken und danach zu handeln: „Wir können doch die Grenzen nicht schließen!“
Merkel, in der sozialistischen DDR sozialisiert, zeigt damit, daß sie das Funktionieren eines demokratischen Rechtsstaates nicht kapiert hat. Der demokratische Rechtsstaat braucht – und hat – Gesetze, die für das möglichst reibungslose Miteinander unverzichtbar sind. Damit setzt der Rechtsstaat GRENZEN – auch für seine herrschende Klasse, auch für Frau Merkel.
Es ist Zeit, einmal wieder nachzudenken – zum Beispiel darüber, daß es nicht nur darum geht, was der Fall ist, sondern auch darum, wie die Welt sein könnte. Die erschließende Kraft des Denkens reicht unendlich viel weiter als die beweisende Kraft des Wissens. Dieses Denken führt uns zu (denkbaren –sic!) Antworten nach dem Sinn des Ganzen, nach unserem Woher und Wohin. Wir aber haben verlernt zu fragen. Wir konsumieren – gedankenlos. Und geraten jetzt in Panik, weil ein Virus uns aufzurütteln droht. Europas Träume platzen.
Etwas mehr Ruhe, etwas mehr Reserve, etwas mehr Zügelung täte uns allen gut. Panik nützt nichts, ist aber ansteckend – und damit beginnt ein Teufelskreis. Wer für die Gefahren eines solchen Teufelskreises nicht gewappnet ist, verliert seine Orientierung. Für oberflächliche Betrachter galt Merkel als Vorbild einer in sich ruhenden politischen Führerin. Welch ein Irrtum! Ihr vermeintliches „In-sich-Ruhen“ war stets nur camouflierte Unsicherheit – die äußeren Merkmale passend dazu: völlig abgekaute Fingernägel und -kuppen. Honi soit qui mal y pense!
Nichts ist alternativlos
Das Fazit muß für Merkel ganz schlimm sein (sie wird es uns aber nie zugeben): Ihr zweites Mantra, „Meine Politik ist alternativlos“, ist ebenfalls geplatzt. Und das tut besonders weh. Denn es raubt der deutschen Kanzlerin ihre seit Jahren eisern behauptete Führungsrolle in Europa.
Nun steht die Kanzlerin nackt da, ohne Kleider. Der Stier hat die Dame Europa abgeworfen, auf dessen Rücken reitend sie das alte Europa plattwalzen wollte. Sie hat den Kampf verloren! Es war in den letzten Jahren nur noch der verkrampfte Kampf um ihr vermeintliches Erbe als „Kanzlerin der offenen Grenzen“.
Sie hat das Land verspielt, sie hat sich verspielt – und sie hat damit auch ihren Platz im Buch der Geschichte bedeutender Staatslenker verspielt. Ein Popanz ist geplatzt.