(www.conservo.wordpress.com)
von altmod *)
Versuch einer vorausschauenden Bilanz
Der Untertitel beinhaltet eigentlich eine „contradictio in adjecto“, aber ich lasse ihn mal so stehen.
Vom Ausnahmezustand zum Aufstand?
Diese Ausnahmesituation, wie sie gegenwärtig unser gesamtes wirtschaftliches und soziales Leben niederdrückt, muss – nein – wird bald enden. Da bin ich mir sicher.
Denn es ist notwendig!
Wenn der Chef des Robert-Koch-Instituts hinausblafft, die massiven Einschränkungen im Alltag könnten zwei Jahre dauern, erweist er sich eher als ein halluzinierender Prophet alttestamentarischer Prägung; auch wenn er später von seiner Aussage wieder abrückte. Jeder Simpel weiß doch, dass jede nationale und die Welt-Wirtschaft, unsere Gesellschaft einen solchen Stillstand nicht einmal wenige Wochen verkraften kann. Da ist der Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre, oberster Berater der Merkel-Regierung, wohl nicht mehr nahe Menschen und ignoriert, was diese bewegt und was sie vermögen.
Auch die Berichterstattung, das aufgeladenen „Emotiotainment“ in den Zeitungen und Qual-Medien, werden die Menschen bald nicht länger ertragen wollen. Wann wird so ein Flachserfinder und Sensationshascher – z.B. aus der Redaktionsstube der WELT – gar von einem „Corona-Holocaust“ sprechen?
Ich will mich jetzt nicht selber als Prophet gerieren, einfach nur ein paar Gedanken in den Raum stellen.Wenn nicht in spätestens vier Wochen die Restriktionen (und auch die Inferno-Sprachgewalt in den Medien) zurückgefahren werden, wird der Druck im Kessel so angestiegen sein, dass es zu Eruptionen kommt, wie sie sich der Veterinär und seine zu Beratenden sich nicht vorstellen mögen.
Die massiv betroffenen Selbstständigen, die zum Stillstand verurteilten Unternehmen können die Erstarrung nicht länger verkraften. Dass es zur Existenzvernichtung kommt, dem werden sie nicht tatenlos zusehen.
Erinnern wir daran, dass auch im Inferno des Bombenkrieges damals Unternehmen und die Menschen die Produktion und Dienstleistungen fortführten und nach jedem Rückschlag wieder aufnahmen; und nicht nur die Produktion von sogenannten kriegswichtigen Dingen. Mit und nach dem völligen Zusammenbruch Deutschlands setzten die Menschen ihr wirtschaftliches Wirken fort, wenn auch augenscheinlich zunächst nur elementare Dinge wie Nahrungsbeschaffung und Schwarzhandel mit profanen Bedarfsartikeln im Vordergrund standen. Und nicht „Schwerter zu Pflugscharen“ – Stahlhelme wurden zu Kochtöpfen umgeschmiedet.
In vier Wochen – so vermute ich – wird der Druck aus der Bevölkerung, von den Wirtschaftsverbänden und den Unternehmen so ansteigen, dass die Machthabenden zurückrudern werden müssen, gleichgültig wie sich die epidemiologische Lage zeigt. Auch unter anhaltendem „Viren-Bombardement“ werden die Produktion und die notwendigen Vermarktungstaktiken wieder aufgenommen werden.
Die nur noch zum häuslichen Konsum verurteilte Bevölkerung wird sich weiteren Einschränkungen – wenn es sein muss mit List und Tücke oder auch mit Randale – entziehen.
Mit unseren angekränkelten Ordnungskräften werden die Möchtegern-Machthaber nicht lange den Deckel auf einem übersiedenden Topf halten können.
Auch die so regierungstreuen Medien werden dann gleichermaßen nicht mehr mithalten können (oder wollen?), werden von jubel-jaulenden Hofhunden dann zu kläffenden Straßenkötern mutieren.
Wetten dass?
Vielleicht muss die Lufthansa einen Großteil ihrer Maschinen verschrotten. Vielleicht wird man das Milliardengrab BER zuschütten und dort eine Fabrik für Medizinprodukte installieren. Das ist zugegebenermaßen jetzt etwas weit hergeholt. Aber es wird auf vielen Ebenen eine Besinnung darüber einsetzen, was wir wirklich brauchen und was – auch in Blick auf eine in der Zukunft gewiss wiederkommende Krise – luxuriöser Ballast ist.
Es wird kaum mehr etwas so sein wie vorher! Man gestatte mir diese triviale Aussage.
Was brauche ich?
Die Frage, was brauche ich, klingt ichbezogen.
Kann oder darf ich überhaupt für andere reden im Sinne von „was brauchen wir“?
Ich bleibe mal selbstbezogen, ohne Rücksicht auf die allgemeine Bedürfnis-Pyramide.
.* Billigreisen nach Malle, auf die Malediven oder zum Eisessen in Kalifornien? Natürlich möchte auch ich der Möglichkeit nicht entraten, solcherart Freiheit vielleicht mal wieder nutzen zu können, durchaus mal „ausbrechen“.
Das wird wieder möglich sein. Hoffentlich aber in vernünftigerer Quantität als bisher. Von mir aus kann Ryanair verschwinden und deren Flugzeuge in einer Wüste in Arizona verrotten.
.* Ich brauche nicht alle zwei Jahre das neueste Oberklassen-Modell meiner Lieblingsautomarke, um damit sozial zu protzen. Und dazu brauche ich ganz gewiss kein Leasing-Unternehmen oder eine „Bad-Bank“, die dann mal pleite gehen und vielleicht auch noch meine gebunkerten Ersparnisse mit in den Orkus reißen will.
Warum sollten diese riesigen Flächen, die seit Jahren mit unverkauften Automobilen vollgestellt sind, nicht anderen Zwecken zugeführt werden – fällt mir gerade so ein.
.* Braucht „man“ jedes Jahr ein neues Handy oder das neuste Tablet oder Laptop von Apple oder Samsung?
Der digitalisierten Welt wird man nicht mehr entkommen. Dazu sind wir und unsere Lebensräume schon zu sehr verformt worden.
Wenngleich man sich erinnern sollte, dass man bis vor vierzig Jahre ohne dergleichen auskam und trotzdem gut informiert und „vernetzt“ war.
.* Es muss aber in Teilen auch ohne dem gehen, um vor allem elementare Versorgungsströme sicher zu halten; z.B. eine sichere Wasser- und Energieversorgung, ohne immer vor der „Volatilität“ einer digital basierten Steuerung zittern zu müssen. Gerade im Zusammenhang mit einer von oben verordneten, fast irrationalen „Energiewende“.
.* Ich – wir – brauchen keinen Joghurt, der von der Produktion bis zur Verpackung und bis er in den Laden kommt, 3000 km nach allen Regeln digital gesteuerter Logistik-Kunst durch Europa und angrenzende Gebiete geschippert wurde.
Was wir brauchen, ist eine gesicherte Versorgung mit Nahrungsmitteln – Getreide, Fleisch, Gemüse, Obst; und das aus einheimischer Produktion.
Wird man unsere Bauern und Lebensmittelerzeuger weiter mit von den von Umweltverbänden, Non-Government-Moralisten und der EU aufgebrachten unsinnigen Schikanen zur Kapitulation treiben wollen?
Brauchen wir Erdbeeren im Winter, Trauben aus Südafrika, Spargel aus Chile oder Blumengebinde aus Ekuador, was dann alles als Luftfracht hierher transportiert wird? Hat man sich so daran gewöhnt, dass auch nach der Krise man uns damit wieder „verwöhnen“ will?
.* Ein Friseur ist wichtig, auch wenn man sich schon selber eine Glatze scheren oder eine Dauerwelle drehen könnte.
Mein Friseur ist mir wichtiger als ein Tattoo-Salon, Piercing- oder Nagel-Studio.
Diese Unmengen von Leuten, die sich im Wellness-, Esoterik-, Lifestyle- Metier eingerichtet und getummelt haben und die jetzt wahrscheinlich pleite gegangen sind: brauch ich nicht, weg damit!
Was bin ich nur menschenverachtend!?
Aber braucht es nicht mehr Leute in der Kranken- und Altenpflege?
Das vermittelt mehr Lebenssinn, meine ich, als Menschen irgendwelche Chinoiserien oder Runen in die Haut zu krakeln oder Metallschrott in Mund, Nase und Ohren zu piksen.
.* Die Krise zeigt, wie unverzichtbar naturwissenschaftlicher, technischer und medizinischer Sachverstand und Erfahrungen sind, wenn es um das Überleben geht. Der ganze sog. geisteswissenschaftliche und soziologische Mist, der sich an den Universitäten ausbreiten durfte, hat noch nie und wird auch nie zur Überwindung von Notlagen oder gar zum Überleben der Menschheit etwas beitragen.
Diese Erkenntnis wünscht man sich bei den verantwortlichen Politikern, damit nicht nur dem ganzen Voodoo von Gender-Forschung etc. die finanziellen und organisatorischen Grundlagen endlich entzogen und in nutzbringende Kanäle geleitet werden.
.* Es wird sich hoffentlich die Erkenntnis durchsetzen, dass wir selbst in der Lage sein müssen, wichtige Grundsubstanzen nicht nur für lebensnotwendige Arzneimittel wieder im Land selbst zu erzeugen und man sich somit nicht auf Lieferungen aus fernen, billigerzeugenden Ländern verlassen muss.
Deutschland mag sich zwar nicht wieder zur „Apotheke der Welt“ zurückverwandeln -was es einst mal war – aber hoffentlich wieder zu einer der bestausgestatteten auf unserem Kontinent.
.* Schon jetzt zeigt sich, dass man zur Bewältigung der Krise keine abgehalfterte Bundeskanzlerin, keinen nicht nur physisch verfetteten Wirtschaftsminister und auch keinen sich immer wieder widersprechenden Gesundheitsminister braucht.
Wenn ein von mir schon mal als „Schluri“ bezeichneter Markus Söder aus Bayern einen Lascho aus NRW in der allgemeinen Wertschätzung jetzt aussticht, dann ist mir das nur recht. Manche mögen weiter meinen, dass „der Hammer“ in Berlin (oder Brüssel?) hängt. Aber die Krise wird einmal mehr gezeigt haben, dass man in der Provinz, in der Peripherie effizienter und effektiver eingestellt ist.
Ich darf nochmal auf meinen Blick in den „fernen Spiegel“ zurückgreifen.
Nach dem schrecklichen 14. Jahrhundert kam die Renaissance, eine der fruchtbarsten Epochen der Menschheit in der geistigen und ökonomischen Realität.
Nach dem totalen Zusammenbruch in Deutschland durch den 2. Weltkrieg stellte sich hierzulande ein Wirtschaftswunder ein, von dem die heutigen „Fridays-For-Future“-Enkel immer noch partizipieren; auch wenn die das gar nicht realisieren wollen oder können.
Wir haben es heute bei den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft beileibe nicht mehr mit einer durch Gefahren und Entbehrungen gestählten Generation zu tun, wie damals. Ich bin dennoch optimistisch, dass wir trotzdem – nämlich besonders dank der vielen noch vorhandenen „alten weißen Männer“ – besser aus der Krise herausgekommen sein werden, als wir hineingeraten sind.
Und eine besondere Hoffnung treibt mich um: dass man hernach sich wieder auf das besinnt, was wirklich zählt.
Etwas mehr vielleicht – aber auch das, was Udo Jürgens in seinem recht „gefühligen“ Lied von 1968 besingt: Was wirklich zählt auf dieser Welt – bekommst Du nicht für Geld.
Und damit hat er gewiss recht.