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Von Alex Cryso
Einmal Intensivstation, einmal Untersuchungshaft – und wieder sind die scharfen Klingen mit im Spiel: Das ist das Resultat, wenn zwei Gambier auf einander treffen, um internationalen Kulturaustausch zu betreiben. Der Schauplatz ist eine Asylunterkunft in der Gemeinde Tiefenbronn bei Pforzheim, der Ausgang dieser gewalttätigen Auseinandersetzung dementsprechend und wie zu eingangs beschrieben. Bereits beim ersten Streit kam es am Donnerstagvormittag zu einer leichten Verletzung, danach soll der eine Kontrahent den anderen auf die Straße hinaus verfolgt haben, wo die Messerstecherei fortgesetzt wurde und ihr blutiges Ende fand.
In den Pforzheimer Abschiebeknast wird jedoch keiner der beiden einsitzen müssen: Aufgrund der momentanen Corona-Krise befindet sich schon seit Anfang April keiner der einstmals 45 Insassen dort mehr in Haft. Dem nicht genug, können sich viele der ehemals Inhaftierten wieder frei bewegen und sogar einen eigenen Wohnort wählen. Die derzeitigen Flugbeschränkungen seien ein weiterer Grund, warum der Pforzheimer Abschiebeknast komplett ohne Insassen ist. Erst Ende März stand noch die Abschiebung zweier Nigerianer zur Debatte, was jedoch an dem derzeitigen Einreiseverbot in den afrikanischen Staat unterbunden wurde. Der gutmenschliche Verein „Refugees4Refugees“ aus Stuttgart proklamierte bereits im Vorfeld mit den Worten „Deutschlands Besessenheit, abzuschieben…“ und forderte eine sofortige Freilassung nicht nur der in Pforzheim Inhaftierten, sondern auch die aller Abschiebehäftlinge in ganz Deutschland.