(www.conservo.wordpress.com)
von Siegmar Faust
Der Rassismus von Antirassisten – Politische Unruhen, die wie aus dem Nichts kommen und eine Gefahr für eine freiheitlich-demokratische Rechtsordnung darstellen
Nicht nur bei der New York Times, insgesamt häufen sich in den USA Rücktritte und Entlassungen von Journalisten, die zum Schweigen gebracht werden, weil sie die gewalttätigen Unruhen gegen die Polizei, die öffentliche Ordnung und öffentliches und privates Eigentum kritisieren. Eine Säuberungswelle ist im Gange. Die Ende 2016 erfolgte Verdrängung der politischen Linken aus dem Weißen Haus löste einen Radikalisierungsprozess aus, der immer offener zum Ausbruch gelangt. Die Entwicklung in den USA spielt dabei auch für Europa eine zentrale Rolle, das in seinem westlichen und zentralen Bereich seit Kriegsende Teil der US-Einflusssphäre ist und seit dem Fall der Berliner Mauer eine bis dahin nicht gekannte Amerikanisierung erlebt.
Gleich vorweg: Die „antirassistischen“ Unruhen in den USA, die auch Europa und andere Weltgegenden erfaßten, haben ein Ziel: Sie sollen schaffen, was der Corona-Krise nicht gelungen ist, nämlich die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident zu verhindern.Die Panikerzeuger
Dabei sind bestimmte Kreise offenbar bereit, über Leichen zu gehen, das eigene Land in Brand zu stecken und Angst und Schrecken zu säen. Die Angst- und Panikmache ist dabei nur die Fortsetzung dessen, was bereits in den Monaten zuvor wegen des Coronavirus und in den Jahren zuvor bereits wegen allerlei anderer unsichtbarer Feinde durchexerziert wurde, von CO2 über den Feinstaub und verschiedene Viren bis zum Ozonloch.
Dieselben Medien, die in den Wochen zuvor „staatstragend“ die gesellschaftliche Segregation predigten und beklatschten, wenn übereifrige Gesetzeshüter unbescholtene Bürger wegen lächerlicher „Übertretungen“ von Corona-Maßnahmen mit hohen Bußgeldern belangten oder gar als Gefährder der öffentlichen Gesundheit an den Pranger stellten, berichten nun mit ehrfürchtigem Ernst und unüberhörbarem Wohlwollen über „antirassistische“ Massenproteste, bei denen sich die Kundgebungsteilnehmer keinen Deut um irgendwelche Corona-Maßnahmen scheren. Warum? Weil die mobilisierten Demonstranten aus dem Dunstkreis der linksextremen Antifa stammen, deren anarchistischer Grundzug bekannt ist. Weniger bekannt ist, daß sich dieses lose organisierte Netzwerk, das erst in den vergangenen 30 Jahren unter dieser Tarnbezeichnung auftritt, im Kern aus alten Westablegern der moskauhörigen kommunistischen Parteien entstanden ist und in den 70er Jahren das Milieu bildete, aus dem sich der Linksterrorismus rekrutiert und wo er seine Rückendeckung fand. Die anarchistische Szene und rebellische Jugendliche, die in den realsozialistischen Ländern nie geduldet worden wären, wurden im Westen als Stiefel- und Randaltruppen der K‑Gruppen (kommunistischen Gruppen) angeworben und zum Einsatz gebracht.
Auf Knopfdruck wurde dieses Netzwerk nun weltweit auf beeindruckende Weise mobilisiert. Die Anhänger gehen bei Kundgebungen in den USA und Lateinamerika, in London, Paris, Berlin oder Wien auf die Straßen wegen des noch ungeklärten Vorfalls in den USA, bei dem der afroamerikanische Kleinkriminelle George Floyd ums Leben kam. „Demonstriert“ ist dabei eher euphemistisch gemeint. In Paris brennen die Barrikaden, in London wurde versucht, den Regierungssitz in der Downing Street zu stürmen, in Wien wurde die Karlskirche beschmiert und beschädigt, die ein bevorzugtes Hassobjekt der extremen Linken ist. Ähnliche Vorfälle gab es bereits in der Vergangenheit und unterstreicht die Kirchenfeindlichkeit dieser Bewegung.
(Goldener Sarg für George Floyd)
Die Strippenzieher im Hintergrund, denen jede Schützenhilfe recht scheint, um Trump aus dem Weißen Haus zu vertreiben, seien gewarnt davor, welche Marionetten sie da aktivieren. Die Geister, die gerufen werden, könnte man nicht mehr loswerden.
Der Tod des George Floyd – vom Kriminellen zum „Engel“?
Der Tod eines Menschen, und sei es ein Krimineller, ist zu bedauern, die Verantwortung dafür ist zu klären und bei Schuldhaftigkeit zu bestrafen. Eine funktionierende Rechtsordnung bietet dazu alle nötigen Instrumente. Was allerdings derzeit um George Floyd inszeniert wird, der bei seiner Festnahme in Minneapolis zu Tode kam, spottet der Vernunft. Ein Mann mit ellenlangem Vorstrafenregister, der bei einer mutmaßlichen Straftat festgenommen wurde, wird zum Helden von Recht und Freiheit, zur Ikone des gesellschaftlichen Ideals stilisiert? Was für ein schlechter Witz. Womit haben Bürgerrechte, die nun so lautstark angemahnt werden, zu tun, wenn nicht mit Recht und Ordnung?
Die Tatsache, daß Floyd in einem goldenen Sarg begraben wurde, zeugt in jeder Hinsicht von schlechtem Geschmack. Daß demokratische Senatoren und Abgeordnete „zum Zeichen der Solidarität“ niederknien, um ihr eigenes Staatswesen anzuklagen, ist schlichtweg würdelos. Man kniet nur vor Gott und sonst vor niemand. Zudem tragen sie als Volksvertreter ja die Verantwortung für die Zustände im Land. Ihre Anklage ist daher paradox, da sie mitnichten an eine Selbstanklage denken. Die „Entschuldigung“, weiß zu sein, ist grotesk und offenbart einen erschütternden Rassismus unter umgekehrten Vorzeichen, wie er einer zivilisierten Nation unwürdig ist.
Welche Vorbilder werden hier konstruiert, welche Ideale transportiert – für die Schwarzen der USA, für die Jugend und für alle anderen?
Ablenkung und Instrumentalisierung
Der große Angeklagte, US-Präsident Donald Trump, hat mit dem Vorgehen einzelner Polizisten in irgendeiner Stadt der USA rundweg nichts zu tun. Die Polizei ist in den USA Sache der einzelnen Staaten und ihrer Städte und Countys. Auf Bundesebene gibt es zwar eigene Polizeieinheiten wie das FBI, die aber nur bestimmte Bundesdelikte ahnden. Sie stehen in keinem Zusammenhang mit dem konkreten Fall.
Sowohl die Stadt Minneapolis als auch der Staat Minnesota werden von Trumps Gegnern regiert, der Demokratischen Partei, was nach europäischen Maßstäben heißt, daß sie linksregiert sind – in Minnesota sogar weit links. Sie und nur sie tragen die Erstverantwortung für die Polizei vor Ort.
Welcher Geist sich in den derzeitigen Revolten aufbäumt, wird an zwei Beispielen aus Minneapolis, dem Ort des Geschehens, deutlich: Die Initialzündung zu den Unruhen samt Gewalt, Brandstiftungen und Plünderungen gab nicht Donald Trump mit einem derzeit viel kolportierten Tweet. Was er twitterte, war bereits eine Reaktion auf die Ausschreitungen. Die Initialzündung gab der Bürgermeister der Stadt Minneapolis, Jacob Frey, der den Tod von George Floyd, den die Justiz erst aufzuklären hat, rundweg als „Mord“ bezeichnete. Frey, kein Afroamerikaner, sondern Jude, gehört der Minnesota Democratic-Farmer-Labor Party (DFL) an, der Demokratischen Bauern- und Arbeiterpartei Minnesotas, einer Besonderheit des Staates Minnesota. Auch der Gouverneur des Staates Minnesota gehört ihr an. Sie ist auf Bundesebene Teil der Demokratischen Partei. Die DFL entstand 1944 aus dem Zusammenschluß der Demokratischen Partei Minnesotas mit der weiter links stehenden Farmer- und Arbeiterpartei und vertritt eine aggressive Abtreibungs- und Homo-Agenda. Die Demokraten regieren die Stadt Minneapolis (mit einer kurzen Unterbrechung 1957–1961) seit 1945. Bei den Wahlen 2017 errangen sie mehr als 82 Prozent der Stimmen und 12 von 13 Sitzen. Der 13. Sitz ging an die Grünen. Wer, wenn nicht sie, trägt also die Verantwortung für den Zustand des Minneapolis Police Department, dessen Kommandant ein Afroamerikaner ist?
Bürgermeister Frey zeigte stattdessen mit dem Finger auf seine eigene Polizei, implizit „die Weißen“ generell – und auf US-Präsident Donald Trump ganz besonders. Dieser wurde darauf bei Protesten mit Hitler-Bärtchen gezeigt. Auch andere Fotomontagen wurden in sozialen Netzwerken verbreitet, um eine Nähe Trumps zum NSDAP-Führer zu konstruieren. Weit schwerwiegender ist, daß Twitter den US-Präsidenten zensuriert. Das hat weniger mit dem zu tun, was er dort schreibt, dafür umso mehr mit der Bedeutung, den die täglichen Twitter-Botschaften für Trump haben. Die etablierten Medien begegnen ihm mit offener Feindseligkeit. Eine Harvard-Studie zum Präsidentschaftswahlkampf 2016 ergab, daß er lediglich von 1,5 Prozent der relevanten US-Medien unterstützt wurde. Durch seine Twitter-Nachrichten schuf sich Trump unter Umgehung der Medien einen direkten Kommunikationsweg zu seinen Wählern. 60 Millionen US-Amerikaner lesen dort seine Worte ohne Medienfilter. Im kommenden November finden wieder Präsidentschaftswahlen statt. Die Twitter-Zensur zielt darauf ab und ist ein direkter Versuch, die Wiederwahl Trumps zu behindern.
Doch zurück nach Minneapolis: Eine Mehrheit von neun der dreizehn Stadträte gab am vergangenen Sonntag, dem 7. Juni, bekannt, die städtische Polizeibehörde zur Gänze abschaffen zu wollen. Die Gruppe ist stark genug, um ein eventuelles Veto des Bürgermeisters zu überstimmen. Als dieser sich auf einer Kundgebung skeptisch zur Abschaffung der Polizei äußerte, wurde er ausgebuht und seine Worte mit „Schande! Schande!“-Rufen quittiert. Statt der Polizisten sollen künftig Sozialarbeiter und Feuerwehrleute gegen Kriminelle eingesetzt werden, folgt man den ersten Ankündigung für das wahnwitzige „neue Sicherheitskonzept“. Die 400.000 Einwohner der Stadt sind nicht zu beneiden, haben allerdings ihre Volksvertreter selbst gewählt. Dazu noch ein Hinweis: Bis 1950 stellten die Weißen fast 100 Prozent der Einwohnerschaft von Minneapolis, inzwischen sind es bestenfalls noch 55 Prozent. Mit der ethnischen Zersplitterung der Bevölkerung ging ein Zerfallsprozeß der Gesellschaft einher, wie die jüngsten Ereignisse auf dramatische Weise zeigten.
Die Antifa
Im Gegensatz zu manchen Rechtsgruppen, die, obwohl friedlich und demokratisch gesinnt, von Medien als „rechtsextrem“ verunglimpft werden, trifft für die Antifa (Abkürzung für Antifaschistische Aktion) die Beschreibung „extremistisch“ tatsächlich zu. Sie ist in ihrem Selbstverständnis gewalttätig und ihre Anhänger sind latent gewaltbereit. Von den „Leitmedien“ wird das neuerdings aber verschwiegen und verharmlost.
Die George-Floyd-Unruhen, die unter dem Schlachtruf „Black Lives Matter“ stattfinden, sind zum Rassismus der „Antirassisten“ geworden. Es ist eine Art von angeblich „gutem“ Rassismus, versuchen die Medien uns einzureden. Daß er auf Gewalt, Zerstörung und Plünderung abzielt, wird einfach ignoriert. Naiv ist, wer denkt, es stünde spontane „Empörung“ dahinter. Der Anlaß spielt für die Antifa keine Rolle, denn jede Gelegenheit ist willkommen, um Unruhe und Anarchie zu verbreiten. Das Problem sind dabei weniger die randalierenden Gestalten am Rand der Gesellschaft, sondern die Strippenzieher, die sie steuern. Die aktuellen Ereignisse in Dutzenden von US-Städten, aber auch in europäischen Städten bestätigen diese traurige Regel.
In diesem Kontext tauchen die „üblichen Bekannten“ als Geldgeber auf wie George Soros und seine Open Society Foundation und die Ford Foundation. Man könnte auch sagen, die Wall Street stellte das Geld zur Verfügung, mit dem Black Lives Matter (von der Parole zur Organisation) ins Leben gerufen wurde. Dieselben Kreise spenden nicht, sie investieren vielmehr, nämlich weitere große Summen, bisher 100 Millionen Dollar allein die Ford Stiftung, in dieses politische Projekt von ihren Gnaden. Es ist letztlich ihre Gründung. Sie statten die Organisation mit Strukturen und zahlreichen bezahlten Mitarbeitern aus, um sie zum politischen Lobbyisten aufzubauen. Damit ist auch ihre Rückkoppelung zur Demokratischen Partei und zu den Massenmedien in den USA gesichert.
Anders ausgedrückt: Black Lives Matter ist nur eine weitere von bereits unzähligen Organisationen der sogenannten „Zivilgesellschaft“, die in Wirklichkeit von einer Handvoll Milliardärsstiftungen an der Leine geführt werden. Solchen Projekten stehen professionelle Dienstleistungsunternehmen wie Borealis Philanthropy zur Verfügung, finanziert von denselben Stiftungen, die durchorganisiertes, internationales Handeln durch Mobilisierung flankierender Organisationen und mit besten Medienkontakten möglich machen. Bei Bedarf in kürzester Zeit. Das macht es möglich, daß Bewegungen wie aus dem Nichts auftauchen, und das gleich international.
Alle Städte, in denen die Unruhen in besonderem Ausmaße aufflammten, sind linksregiert – auch in Europa. Das paßt auf den ersten Blick nicht zusammen. Doch es geht nicht um Vernunft und Objektivität.
Die Antifa ist eine ideologisch motivierte, extremistische Bewegung. Und es sind die Linksparteien, die sie als ihre Klientel betrachten und den Draht zu ihr nie abbrechen ließen.
Immerhin gehören ihr die Kinder von nicht wenigen linken Politikern an. Es sind die linken Stadtregierungen, die seit Jahrzehnten Hausbesetzungen dulden oder sogar Häuser zur Verfügung stellten, die zur Schaffung von Antifa-Zentren und rechtsfreien Räumen führten. Diese Stützpunkte bilden das Rückgrat eines Netzes, das sich über die ganze westliche Welt und Lateinamerika spannt. Unter der Ägide dieser linken Stadtverwaltungen wird der Antifa jener Spielraum verschafft, den sie für ihr Handeln braucht. Dafür läßt sich die Antifa als Stiefeltruppe des linken Mainstreams an die Leine nehmen und ist bei Bedarf aktivierbar.
Die Stadt Wien lieferte ein bezeichnendes Beispiel dafür. Der glamouröse Opernball war jahrelang das Feindbild schlechthin der radikalen und extremen Linken. Jedes Jahr gab es lautstarke und auch gewalttätige Proteste dagegen, die verständnisvoll vom österreichischen Rotfunk namens ORF begleitet wurden. Seit aber hochrangige Vertreter der Grünen selbst den Opernball besuchen und SPÖ-Spitzenvertreter mit den einst verhaßten Großkapitalisten gute Geschäfte machen, änderte sich das Szenario schlagartig. Die Randale vor dem Haus waren nicht mehr erwünscht. Der Opernball findet seit 2008 völlig unbehelligt statt. Der Aufstieg der Grünen an die Macht war bereits in vollem Gange. Seit 2010 sitzen sie in der Wiener Stadtregierung, seit 2016 amtiert ein Grüner als Bundespräsident und seit 2019 ein Grüner auch als Vizekanzler. Der Antifa-Szene mußte jedoch Ersatz für die jährliche Opernball-Belagerung geboten werden, um sie weiterhin bei der Stange halten und kontrollieren zu können. Daher wurde sie von den Strippenziehern umgelenkt gegen den Ball des Wiener Korporationsrings, kurz Burschenschafterball genannt, der inzwischen als Wiener Akademikerball stattfindet. Der Ball konnte jahrzehntelang völlig unbehelligt in den Festsälen der Wiener Hofburg stattfinden, doch seit 2008 ist er jedes Jahr Zielscheibe wilder Demonstrationen. Das Beispiel zeigt, wie gesteuert die Antifa ist – bis 1989 primär von der Stasi aus Ost-Berlin.
Die Zensur der Medien
Im Zuge des nahenden Präsidentschaftswahlkampfes in den USA übt nicht nur Twitter Zensur gegen Trump aus. Mark Zuckerberg, der Chef von Facebook, eines anderen wichtigen sozialen Netzwerkes, wird gerade wieder an den Pranger gestellt – von Linksintellektuellen, fast der Gesamtheit der Trump-feindlichen Medien und sogar von seinen eigenen Angestellten, eine ganz besondere Kuriosität –, weil er Trump zuviel Redefreiheit einräume, denn schließlich: Wer ist denn Mark Zuckerberg, keine Zensur gegen Trump auszuüben? Facebook wurde bereits am Tag nach Trumps Triumph im November 2016 von der New York Times für dessen Wahl verantwortlich gemacht.
Die New York Times führt jetzt auch die Bewegung zur Einschränkung der Meinungsfreiheit an. Vor kurzem warf James Bennet, der Leiter der Abteilung „Meinungen“ des linksliberalen Weltleitmediums, das Handtuch. Ihm war zum Vorwurf gemacht worden, den Gastbeitrag des republikanischen Senators Tom Cotton aus Arizona veröffentlicht zu haben, der – was für ein Skandal – die Ausschreitungen und Plünderungen bei den George-Floyd-Kundgebungen kritisierte und notfalls den Einsatz der Streitkräfte empfahl, um die Revolten niederzuschlagen. Das Wagnis, unterschiedliche Meinungen zu Wort kommen zu lassen, kostete Bennet seinen Posten. Die Zeiten, in denen das Blatt sich im Namen seiner linken Gesinnung stolz rühmte, für eine offene Debattekultur einzutreten, gehören der Vergangenheit an.
Dem Beispiel von Twitter und New York Times folgen auch andere Medien. Die Duldung anderer Meinungen wird dem linken Mainstream immer unerträglicher. Die Engführung des journalistischen Ethos von Information zu Propaganda ist greifbar bis hinunter zu den Provinzblättern. Eine Einheitsmeinung der Meinungsmacher legt sich immer drückender über die Medien und das Land.
Im Namen der Corona-Eindämmung und des „Antirassismus“, der alles zu rechtfertigen scheint, verschiebt sich das Klima in den führenden Redaktionen weiter nach links und nimmt teils sektiererische Züge an.
Die Regierungen erklärten am Beginn der Corona-Absperrungen: „Koste es, was es wolle“, obwohl sie keine Ahnung hatten, woher sie das Geld für so vollmundige Versprechungen nehmen würden. Parallel geht es für die Medien um die Meinungskontrolle „um jeden Preis“. Die negativen Folgen für die freiheitlich-demokratische Rechtsordnung liegen auf der Hand. Sie lassen sich längst mit sehr gemischten Gefühlen beobachten: Während Kundgebungen gegen unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen vor allem von über 40-Jährigen besucht werden, lassen sich Jugendliche lieber vor den Karren von Fridays for Future oder der Antifa spannen. Sollte sich dahinter tatsächlich eine Generationenfrage verbergen, hieße das, daß die Zukunft dem betreuten Denken gehört, und das bedauerlicherweise mit Erfolg.
Der US-Spectator fragte in diesem Zusammenhang ironisch, was mit den New Yorker Medien los sei. Während der zuständige Leiter der Abteilung Gastbeiträge der New Yorker Times „in die Innere Mongolei“ geschickt wurde, erteilten „die Maoisten“ des Wochenmagazins New York ihrem besten Kolumnisten, Andrew Sullivan, ein Schreibverbot zu den Unruhen. Offenbar, so der Spectator, hat die Redaktionsleitung des Magazins Angst, daß Sullivan „darauf hinweisen könnte, daß Plünderungen und Gewalt falsch sind“.
Sullivan hatte selbst auf Twitter bekanntgegeben, daß seine Kolumne nicht erscheinen werde, weil ihm von der Redaktion verboten wurde, über die „antirassistischen“ Proteste zu schreiben.
„Wen interessiert das First Amendment? Nicht die Maoisten“, so der Spectator in Anspielung auf den ersten Zusatzartikel zur US-Verfassung, der die Meinungsfreiheit schützt. Dabei gilt Andrew Sullivan bestenfalls als „kleiner Konservativer“, der ansonsten „ein wirklich engagierter Linker ist – ein Obama-liebender Schwuler, der überzeugt ist, daß Trumps ‚gefährliche Fantasien‘ Amerika bedrohen.“
Sullivan, der seit den frühen 90er Jahren zu den bekanntesten Kolumnisten der USA und zu den Pionieren unter den Bloggern zählt, muß heute seine Beiträge „sensiblen“, sprich ideologisierten, Nachwuchsjournalisten, die viel jünger als er sind, zur Begutachtung vorlegen. Nur wenn sie deren Zustimmung finden, werden sie veröffentlicht.
Da ist auch noch der Fall Stan Wischnowski, Chefredakteur des Philadelphia Inquirer, einer der bekanntesten Tageszeitungen der USA, mit 191 Jahren auf dem Buckel und vielen Kämpfen für die Meinungsfreiheit. Wischnowski wurde sein Artikel „Buildings Matter, Too“ (Auch die Gebäude zählen) vom 2. Juni zum Verhängnis, mit dem er den Absolutheitsanspruch der Parole „Black Lives Matter“ in Frage stellte.
Der Artikel wurde gelöscht und Wischnowski vor die Tür gesetzt. Auf der Internetseite der Zeitung findet sich stattdessen ein Kotau-Hinweis, wie „beleidigend und unangemessen“ der Beitrag gewesen sei, „den wir nicht veröffentlichen hätten sollen“. Wischnowski konnte seine Stelle auch nicht mehr mit einem zweiten Artikel retten, in dem er sich nach Strich und Faden für alles entschuldigte, was er im ersten Artikel geschrieben hatte. 44 afroamerikanische Zeitungsmitarbeiter hatten damit gedroht, sich krankschreiben zu lassen und zu Hause zu bleiben. Wischnowskis Schicksal war damit besiegelt.
Geradezu groteske Züge hatte ein Beitrag von David Boardman, Vorsitzender der Herausgeber-Institution des Philadelphia Inquirer in der New York Times. Er überhäufte darin den soeben entlassenen Ex-Chefredakteur mit Lob für dessen „jahrzehntelangen“ Einsatz für „Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion“. Das alles zählt offensichtlich aber nichts mehr, sobald sich jemand einen säkularen „Sündenfall“ gegen die politische Korrektheit zuschulden kommen läßt. Eine Erwähnung der Meinungsfreiheit wurde von Boardman wohlweislich vermieden.
Der Jubel der New York Times
In den „großen Redaktionen“ der USA – mit offensichtlichen Auswirkungen auch auf Europa – findet die „antirassistische Revolte“ noch nachhaltiger statt als auf den Straßen, wie die New York Times in begeisterter Entzückung feststellte. Obwohl ideologisch einseitiger denn je, beansprucht das Leitschiff des linksliberalen Mainstreams, daß es um „neutrale Information“ gehe und daß alles, was von den Leitmedien verbreitet wird, „von der Rasse bis Donald Trump“, von größter Moral getragen sei.
Aus der Washington Post wird sekundiert: Wenn es um Rasse und zu Rassismus gehe, „muß der Grundwert die Wahrheit sein und nicht die bloße Wahrnehmung der Objektivität“. Soweit der behauptete Anspruch. Kurioserweise endet diese hehre Berufung der „seriösen“ Leitmedien auf die „Wahrheit“ allerdings damit, Gewalt nicht mehr Gewalt zu nennen. Das Gegenteil des Anspruchs wird umgesetzt: Nicht mehr die Realität, sondern nur mehr eine einseitige, subjektive Wahrnehmung derselben wird beschrieben. Dahinter steht der perfide Versuch, jedem, der weiterhin die Dinge beim Namen nennt und Kritik wagt, als Anhänger des „weißen Polizisten“ von Minneapolis zu denunzieren, der für den Tod von George Floyd verantwortlich gemacht wird. Weiß und Polizist, schlimmer geht es offenbar kaum mehr.
New York Times über Veränderungen in den Redaktionen wichtiger Medien in den USA
Maurizio Molinari, erst seit wenigen Wochen neuer Chefredakteur von La Repubblica, der einzigen Tageszeitung, von der Papst Franziskus sagte, sie jeden Tag zu lesen, schrieb am 7. Juni sehr vorsichtig einige wichtige Dinge zu den Ereignissen:
„Die Mehrheit der Amerikaner – ob Demokraten oder Republikaner, Linke oder Konservative – erlebt die Tötung von Floyd (…) als Gefahr, daß das Scheitern von Obamas Traum solche Dimensionen annimmt, das Erbe von Abraham Lincoln und Martin Luther King zu bedrohen, indem es fortgerissen wird von der Abneigung gegen den Nächsten, was die Verneinung der Grundsätze und des Geistes der amerikanischen Verfassung bedeutet.“
Damit sagte er, verpackt in eine linksliberale Sprache, daß Obamas „Traum“, ein geeintes Land im Namen einer Ideologie des „Antirassismus“ verwirklichen zu wollen, nicht funktionieren könne, weil der Kampf für deren Durchsetzung als Staatsdoktrin die USA und ihre Sphäre zwangsläufig in eine Intoleranz von ungeahntem Ausmaß absinken lassen würde. Was für eine „Gerechtigkeit für George Floyd“ sollte das sein, wenn ein Mob plündernd durch die Straßen zieht, oder wenn die Polizeibehörde von Minneapolis aufgelöst wird. Die politische Führung der Stadt stützt damit implizit die linksextreme Behauptung, daß die Polizei grundsätzlich „rassistisch“ sei, weil sie die Polizei ist. Eine solche Haltung gefährdet das staatliche Gefüge und die Rechtsordnung. Daß sie in einer Stadt von der Größe Minneapolis‘ eine Mehrheit findet, zeugt auf erschreckende Weise davon, wie sehr sich die politische Linke in den USA radikalisiert – und mit ihr Gruppierungen in der ganzen westlichen Welt.
Die New York Times feiert diese Links-Verschiebung und befeuert sie noch. Sie bejubelt das „Ende der Heuchelei“ im Journalismus. Die linken Journalisten müßten sich nicht mehr verstellen und verstecken, sondern könnten nun ganz offen ihre Gesinnung zur Schau tragen.
„Die Veränderung der amerikanischen Mainstream-Medien – angeführt von einem persönlicheren Journalismus und von Journalisten, die es verstärkt drängt, ohne Angst, sich die Konservativen zu entfremden, zu sagen, was sie für wahr halten – scheint jetzt irreversibel.“
Der Kampf um das Weiße Haus und damit um die westliche Welt wirft dunkle Schatten voraus, wobei das „rassistische“ Farbenspiel dieses Satzes von ungewollter Tragik ist.
Die folgende Seite veröffentlichte neun Videos mit Bildern der US-Randale, die in deutschen Medien nicht zu sehen waren. Es wird gewarnt: Sensible Personen sollten sich die Videos nicht anschauen. Wer sich ein vollständigeres Bild machen will, sollte es aber tun. (Text: Andreas Becker, Bild: La Repubblica/MiL/Christian Monitor/NYT / Screenshots)