(www.conservo.wordpress.com)
Von Joachim Volkmann *)
Die ZDF-Reihe ‚terra x‘ ist manchmal recht unterhaltsam. Über die Folgen, die sich mit naturwissenschaftlichen Themen beschäftigen, können wir weniger urteilen; die Folgen mit religiösem und / oder historischem Inhalt sorgen jedoch allemal für eine Bestätigung des eigenen Standpunktes. Allein die rein optische Darstellung von Priestern, Bischöfen, Königen, Bauern, Städten in früheren Zeiten verstärkt die Zweifel an der Kompetenz der Autoren dieser populär“wissenschaftlichen“ Reihe. Vom Inhalt wollen wir hier nicht allzu ausführlich reden.
Vor wenigen Tagen nun verirrten wir uns in eine Folge anscheinend neueren Datums, welche nicht unerhebliche Klimmzüge machte, um die Geschichte gendergerecht umzuschreiben. Eine wirre, hanebüchene, mit der Vernunft nicht faßbare Argumentation will uns erzählen, zu Beginn (zu welchem Beginn auch immer) seien Jagd, Kindererziehung usw. keine geschlechtsbezogenen Tätigkeiten gewesen, es habe Jägerinnen gegeben, ebenso wie Kriegerinnen. Das Ganze wird garniert mit Bildern horrormäßig als Kriegerinnen ausstaffierter, zähnefletschender Frauen, die auch aus eingefleischten Normalen Homosexuelle machen könnten. Beweis für die Hypothese seien u.a. die Formen von Handballen, die nämlich seien bei Skeletten von Männern und Frauen – es geht um Grabfunde – verschieden ausgeformt.
Sei dem wie ihm sei: es bleibt noch die Erklärung, warum Frauen normalerweise körperlich kleiner und schwächer als Männer sind, und das scheint uns doch eine leicht zu verifizierende Aussage. Auch darauf hat das Filmchen eine Antwort. „Vor der Agrarrevolution, also dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht, im Übergang zur Bronzezeit, gab es keinen sozialen Unterschied zwischen Mann und Frau. Die Geschlechter waren offenbar gleichgestellt. Erst mit dem Aufkommen von Besitz änderte sich das Zusammenleben. Frauen wurden sozial abgewertet, bekamen weniger zu essen und wurden sogar von proteinreicher Nahrung wie Fleisch ausgeschlossen,“ sagt das Filmchen.
Diese These ist vollkommen abstrus, sie widerspricht jeglicher Logik und kann auch nicht durch Skelettfunde o.ä. nachgewiesen werden. Wir klopfen sie also beruhigt in die Tonne, in welche sie gehört.
Wichtiger ist ein anderer Sachverhalt. In der Sendung wird behauptet (und zwar eindringlich und mehrfach), daß eine Veränderung der Technik auch eine Veränderung der Lebensweise mit sich bringe. In diesem Falle also habe die „Agrarrevolution“ das gesellschaftliche Zusammenleben verändert.
Und das ist der reine Marxismus, das ist Engels, das ist der historische Materialismus. Kurz erklärt: Produktionsmittel und Produktivkräfte bilden die Basis. Das heißt: neue Erfindungen (Nutzung des Steins, Sklavenhaltung, Landbesitz, Dampfmaschine…) verändern an der Basis die Eigentumsverhältnisse. Nicht mehr der Steinbesitzer ist mächtig und angesehen, sondern der Sklavenhalter, der seinerseits vom landbesitzenden Adel abgelöst wird, dieser wiederum unterliegt dem bürgerlichen Industriellen, dem Kapitalisten. Jeder dieser Sprünge erfolgt durch eine Revolution, bis dann schließlich nach der kommunistischen Revolution die menschliche Geschichte ihren dauerhaften Höhepunkt erreicht hat: dann ist die menschliche Vorgeschichte vorbei.
Über der Basis aus Produktionsmitteln und Produktivkräften liegt der Überbau, und das sind Religion, Kunst, Rechtsprechung, Moral, Sitten… und so weiter. Auch dieser Überbau ändert sich, er folgt mit Verzögerung der jeweiligen Revolution an bzw. in der Basis. Einschub: interessanterweise sind die modernen Sozialisten / Kommunisten heute dabei, die Basis durch den Überbau zu verändern, weil der von Marx / Engels eigentlich vorgesehene Weg bisher nicht so recht funktioniert hat.
Zurück zu der terra x – Sendung „Mächtige Männer – ohnmächtige Frauen“. Das Bild, das dort entworfen wird, ist lupenreine marxistische „Geschichtsschreibung“ im Sinne dessen, was wir eben beschrieben haben. Mit gewaltigen Klimmzügen, mit erschreckenden Verbiegungen von Tatsachen hat diese „Geschichtsschreibung“ schon immer versucht, die Wirklichkeit ihrer Ideologie anzupassen. Das gilt für alle Bereiche: man kann sich leicht über die Deutung z.B. der Spartakus-Aufstände in Rom informieren. Nicht umsonst nannten sich die Kommunisten nach dem ersten Weltkrieg „Spartakus-Bund“. Die marxistischen Verbiegungen der sog. französischen Revolution sind längst widerlegt, halten sich aber tapfer weiterhin in den Geschichtsbüchern.
Darauf wollen und können wir hier nicht eingehen. Worauf wir hinweisen wollen, das ist die offene Verbreitung der marxistischen Ideologie, des historischen Materialismus, im von uns zwangsfinanzierten Fernsehen. Und natürlich geschieht das in Verbindung mit einem Thema des marxistischen Genderismus, in diesem Falle der Gleichheit von Mann und Frau (müssen wir an dieser Stelle schon wieder betonen, daß wir entschiedene Verteidiger der Gleichwertigkeit von Mann und Frau sind, daß wir aber die Unterschiedlichkeit zwischen beiden für eine unbedingte Bereicherung halten?). Der Sozialist bzw. Kommunist kann Ungleichheit nicht ertragen, auch dann nicht, wenn sie bereichernd und wertvoll ist – das ist übrigens einer der vielen Gründe für das vorprogrammierte, systemimmante Scheitern dieser unmenschlichen Ideologie.
Die Macher solcher Propaganda-Historienschinken können sich darauf verlassen, daß die meisten unserer Zeitgenossen die marxistische Ideologie nicht genug kennen, um sie zu erkennen. Kennen und Erkennen hängt unmittelbar zusammen. Und sie können sich auch darauf verlassen, daß die Propaganda diese Ideologie ja nun schon seit Jahrzehnten in die Köpfe hämmert. Nicht im Osten. Nein. Da sind die Älteren 30 Jahre „danach“ immer noch immun. Im „freien“ Westen hatte der Sozialismus / Kommunismus / Marxismus / Leninismus schon immer die überzeugtesten Anhänger. Und die sitzen nun neben ihren aus der DDR übernommenen Kollegen bei ARD und ZDF in der ersten Reihe, von unseren Zwangsabgaben mehr als auskömmlich bezahlt.
Das ist besonders deprimierend, wenn man die aktuelle Lage im Raspailschen Sinne logisch weiterdenkt.
Ach, eins noch: da jammern diese Leute über unseren Fleischverzehr, sind nicht nur vegetarisch, sondern gar vegan (das sind in der Mehrzahl Frauen). Fleisch ist umweltschädlich! Ungesund! Tja – und kaum paßt es in den ideologischen Kram, da entdecken sie, daß der Fleischentzug zur körperlichen Degeneration der Frau geführt hat bzw. haben soll. Was das soll? Na klar: Sozialismus! Das Gegenteil ist eben auch wahr! Zwiedenk. *) Original: http://civitas-institut.online/?p=1093)