Feuer in Moria: Brandstiftung wird zur „humanitären Katastrophe“ gemacht

(www.conservo.wordpress.com)

Von Alex Cryso

Manchmal lohnt es sich eben doch, die Tweets unserer Gutmenschen zu lesen – zum Beispiel den des grünen EU-Abgeordneten Erik Marquardt: Der twitterte unlängst, dass eine „Gang aus 40 Menschen angefangen hat, das Feuer im Camp zu legen. Diese Menschen kommen wohl aus dem Camp“, stellte der Grüne fest. Eine groß angelegte Brandstiftung im Flüchtlingslager von Moria, einem kleinen Ort mit gerade mal 1.450 Einwohnern? Alle Indizien weisen darauf hin.

Auf der Insel Lesbos, wo sich Moria befindet, leben lediglich 86.000 Griechen. Die haben seit der Errichtung des Auffanglagers keine ruhige Minute mehr. Die Leidgeplagten sind jedoch wie immer die zahlreichen Flüchtlinge, die dort freiwillig untergekommen sind. Das Auffanglager von Moria kann auf Google bewertet werden. Ein Benutzer beschrieb die Zustände und den Großbrand allerdings so: „Stecken das Lager in Brand, verhindern mit Steinwürfen, dass die Feuerwehr löscht, brechen mit Gewalt aus weil das Lager wegen Covid unter Quarantäne gestellt wurde, Bedrohung der Inselbewohner inklusive. Herzlich willkommen, das sind die Menschen die wir brauchen!“ Ein anderer Benutzer sprach von „Höllengruppen mit über 20.000 Personen, darunter 1000 unbegleitete Kinder.“

Das Lager war ursprünglich für 3.000 Flüchtlinge konzipiert worden. Selbst diverse Staatsmedien wollen den Verdacht auf Brandstiftung nicht ausschließen, von Unruhen ist zudem die Rede. 99 Prozent des Lagers sind heruntergebrannt, die Menschen dort alle obdachlos, was einer Anzahl von 12.000 bis 20.000 Flüchtlingen entspricht. Viele flohen in die nahelegen Wälder und Hügel, wo sich die Inselbewohner ihnen in den Weg stellten. Die Polizei musste sogar Tränengas einsetzen, um die Flüchtlinge davon abzuhalten, in die Orte und Städte zu gelangen.

Seit dem Ausbruch von Corona stand das Lager zusätzlich unter Quarantäne: Anlass für die Brandstiftung waren wohl ein Protest gegen die verhängten Vorschriften. Defekte Gaskocher oder die Berührung selbiger mit Stofffetzen waren schon der Anlass für frühere Brände.

Auf Lesbos selbst herrscht der Ausnahmezustand. Die ersten Evakuierungen von minderjährigen „Schutzsuchenden“ haben bereits begonnen, Horst Seehofer und Heiko Maas haben Unterstützung für die Flüchtlinge von Moria zugesichert. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) möchte bislang 2.000 Migranten aufnehmen, Seehofer sprach sogar von 5.000 weiteren Flüchtlingen.

Hingegen will Österreich auch weiterhin keine neuen Asylanten mehr über die Grenze lassen. „Wir müssen vorsichtig sein, hier nicht Signale auszusenden, die dann eine Kettenreaktion auslösen, der wir mehr Herr der Lage sind“, so Außenminister Alexander Schallenberg. Und: „Würde das Lager durch Umverteilung auf europäische Staaten geräumt, so wäre es bald wieder voll!“

In den Niederlanden vertritt man die selbigen Standpunkte, doch auch in Deutschland gibt es Stimmen der klassischen Vernunft: „Dieser Gewaltausbruch einiger darf nicht belohnt werden. Weder durch eine Verlegung in andere europäische Länder noch bei der Dauer oder dem Ergebnis des Asylverfahrens“, sagte Hessens Europaministerin Lucia Puttrich. „Die Bilder des brennenden Flüchtlingscamps lassen uns auch fragen, was einige Menschen dazu bringt, ihre sichere Unterkunft in Europa anzuzünden“, so die CDU-Politikerin. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Marian Wendt will keine Aufnahme der von dem Brand betroffenen Migranten in Deutschland. „Wer Feuer legt und Löschmannschaften angreift, kann nicht nach Deutschland geholt werden.“

Es ist immer: Wer den Alleingang der griechischen Militärs zur Grenzensicherung nicht überwinden kann, der muss seinem Glück mit faulen Tricks auf die Sprünge helfen. Deutschlands Gutmenschen und Volkshasser ließen sich davon nicht lumpen und gingen teilweise zu tausenden auf die Straße: 3.000 in Berlin, 1.800 in Leipzig, 1.200 in Hamburg. Dabei wurde nicht nur die Flüchtlingspolitik der EU fadenscheinig als „rassistisch und menschverachtend“ tituliert, sondern auch die sofortige Evakuierung von Lesbos, aber auch bezahlbarer Wohnraum für alle gefordert. Aus letztgenanntem Grund war es unlängst in Leipzig zu drei Krawallnächten in Folge kommen.

Links:

https://twitter.com/ErikMarquardt?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor

https://www.n-tv.de/panorama/Was-wir-wissen-zum-Brand-in-Moria-und-was-nicht-article22024450.html

https://www.focus.de/politik/ausland/moria-neues-feuer-in-moria-ausgebrochen-griechischer-minister-schickt-warnung-an-migranten_id_12409411.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlingscamp-durch-brandstiftung-zerstoert-polizei-muss-traenengas-bei-evakuierung-von-moria-einsetzen/26174884.html

www.conservo.wordpress.com     13.09.2020
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