(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Von Jahr zu Jahr wächst die Zahl derjenigen, die unüberhörbar gegen die Tötung im Mutterleib und für die Achtung vor dem Lebensrecht ungeborener Kinder demonstrieren.
Allerdings, erst allmählich fanden unsere Bemühungen auch bei Bischöfen endlich mehr Anerkennung. Endlich, endlich werden sie wach, die christlichen Würdenträger. Spät, aber nicht zu spät! Wurde der „Marsch für das Leben“ von den Amtskirchen lange eher ignoriert – wenn nicht sogar boykottiert –, so nehmen jetzt endlich auch Geistliche – darunter auch Bischöfe – teil.
Damit wird offensichtlich – selbst in einem Teil der Presse – daß das Interesse am „Marsch für das Leben“ von Jahr zu Jahr zunimmt. Auch in diesem Jahr sind wieder tausende wunderbare Menschen aus allen Regionen Deutschlands und sogar aus dem Ausland angereist, um ganz persönlich Zeugnis für das Leben zu geben.
Zeugnis geben kann man auf unterschiedlichste Weise, im gesellschaftlichen Alltag, Kirche und Politik. aber eben auch in Form einer Großveranstaltung, wie wir sie in diesem Jahr in Berlin wieder erleben werden.Wer gegen Homo-Ehe auf die Straße geht, wer sich gegen die „Frühsexualisierung“ unserer Kinder wehrt, wer also (auch verborgen gehaltene) Pädophilie in Kindergarten und Schule nicht mitträgt oder dafür eintritt, daß Ungeborene leben (dürfen) – also gegen „Abtreibung“ demonstriert – stellt sich automatisch außerhalb unserer Gesellschaft. (Siehe auch: https://www.conservo.blog/2015/08/04/deutsche-protestkultur-abtreibung-und-das-schlachten-traechtiger-kuehe/).
Seit erst wenigen Jahren erhält der jährlich stattfindende „Marsch für das Leben“ nationale und internationale Anerkennung. Noch vor wenigen Jahren haben wir das Fehlen des Episkopats bei den Märschen in Berlin kritisiert.
Es ist gewiß nicht einfach und schon gar nicht selbstverständlich, daß mutige Christen für ihre Überzeugung auf die Straße gehen und demonstrieren, ja, auch protestieren! Aber seit drei, vier Jahren nimmt der Zuspruch (und die Teilnahme am Marsch selbst) erfreulich zu. So auch in diesem Jahr (siehe unten folgende Berichte).
Im letzten Jahre sprach sogar der US-amerikanische Präsident auf der Veranstaltung in seinem Lande und hielt eine viel beachtete Rede. Hier ein Auszug:
US-Präsident Donald Trump beim Marsch für das Leben 2019:
„…Wir sind aus einem ganz einfachen Grund hier: um das Recht jedes Kindes – geboren oder ungeboren – zu verteidigen, sein von Gott gegebenes Potenzial zu erfüllen. [Beifall]
Wir alle hier verstehen eine ewige Wahrheit: Jedes Kind ist ein kostbares und heiliges Geschenk Gottes. [Beifall]
Gemeinsam müssen wir die Würde und die Heiligkeit jedes menschlichen Lebens schützen, schätzen und verteidigen. [Beifall]
Wenn wir das Bild eines Babys im Mutterleib sehen, erkennen wir die Majestät der Schöpfung Gottes. [Applaus]
Wenn wir ein Neugeborenes in den Armen halten, erkennen wir die endlose Liebe, die jedes Kind zu einer Familie bringt. Wenn wir ein Kind wachsen sehen, sehen wir den Glanz, der von jeder menschlichen Seele ausgeht. Ein Leben verändert die Welt, auch in meiner eigenen Familie. Und ich kann Ihnen sagen, ich sende Liebe, ich sende große, große Liebe – und vom ersten Tag im Amt an habe ich historische Maßnahmen ergriffen, um die Familien Amerikas zu unterstützen und die Ungeborenen zu schützen (…)
Leider bemüht sich die äußerste Linke, unsere gottgegebenen Rechte auszulöschen, auf Glauben basierende Wohltätigkeitsorganisationen zu schließen, religiöse Führer aus der Öffentlichkeit zu verbannen und Amerikaner zum Schweigen zu bringen, die an die Heiligkeit des Lebens glauben. Sie verfolgen mich, weil ich für euch kämpfe, und weil wir für diejenigen kämpfen, die keine Stimme haben. Und wir werden gewinnen, weil wir wissen, wie man gewinnt. [Applaus]
Wir alle wissen, wie man gewinnt. Wir alle wissen, wie man gewinnt. Ihr gewinnt bereits seit langer Zeit. Ihr habt lange Zeit gewonnen.
Zusammen sind wir die Stimme derer, die keine Stimme haben. Wenn es um Abtreibung geht – und Sie wissen das, denn Sie haben gesehen, was passiert ist –, vertreten die Demokraten seit Jahren und Jahrzehnten die radikalsten und extremsten Positionen in diesem Land, ja, man kann sagen, sogar seit Jahrhunderten (…)
In diesem Jahr feiert der „March for Life“ den 100. Jahrestag der 19. Novelle, in der das Wahlrecht der Frauen in den Vereinigten Staaten für immer verankert und in der Verfassung der Vereinigten Staaten verankert ist. So ein großes Ereignis. Heute setzen Millionen außergewöhnlicher Frauen in ganz Amerika die Macht ihrer Wahlstimmen ein, um für dieses Recht und alle ihre Rechte zu kämpfen, die in der Unabhängigkeitserklärung festgelegt sind – es ist das Recht auf Leben. [Beifall]
Wir können nicht wissen, was unsere noch ungeborenen Bürger erreichen werden. Die Träume, die sie sich vorstellen werden, die Meisterwerke, die sie schaffen werden, die Entdeckungen, die sie machen werden. Aber wir wissen das: Jedes Leben bringt Liebe in diese Welt. Jedes Kind bringt einer Familie Freude. Jeder Mensch ist es wert, beschützt zu werden.
Und vor allem wissen wir, dass jede menschliche Seele göttlichen Ursprungs ist und jedes menschliche Leben, geboren und ungeboren, nach dem heiligen Bild des allmächtigen Gottes geschaffen ist. [Beifall]
Gemeinsam werden wir diese Wahrheit in unserem ganzen großartigen Land verteidigen. Wir werden die Träume unseres Volkes freisetzen. Mit entschlossener Hoffnung freuen wir uns auf alle Segnungen, die aus der Schönheit, dem Talent, dem Zweck, dem Adel und der Gnade eines jeden amerikanischen Kindes erwachsen.
Ich möchte Euch danken. Dies ist ein ganz besonderer Moment. Es ist so großartig, Euch zu repräsentieren. Ich liebe Euch alle. [Applaus]…“
Donald Trump in seiner mutigen Rede blamierte damit z. B. die „christ“-demokratische deutsche Bundeskanzlerin, von der man niemals auch nur ein Wort zu diesem Thema vernehmen konnte – von den anderen Parteien ganz zu schweigen. Es wird Zeit für eine Veränderung!
Hier zwei Beiträge zum diesjährigen Marsch für das Leben:
Eigener Bericht und von David Berger
(David Berger) Am heutigen Samstag (19. September 2020) fand wie in den vergangenen Jahren der „Marsch für das Leben“ in Berlin statt. Der Bundesverband Lebensrecht e. V. hatte ganz bewusst zu der Demonstration zum Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod in der Hauptstadt aufgerufen.
Obwohl die Berliner Polizei Demonstranten den Zugang zum „Marsch für das Leben“ erschwert haben soll, sollen heute über 3000 Menschen für das Lebensrecht und gegen die Abtreibung, aktive Sterbehilfe usw. in Berlin auf die Straße gegangen sein. So das katholische Nachrichtenmagazin kath.net.
Die große Teilnehmerzahl wird auch an den Videoaufnahmen, die derzeit in den sozialen Netzwerken kursieren, deutlich:
Hier sieht man, wie gut besucht der #marschfuerdasleben war https://t.co/RiIxFt1W60
— Mathias v. Gersdorff (@mvongersdorff) September 19, 2020
Verwundbar und schutzbedürftig
In einem Grußwort dankte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, für das ungebrochene Engagement zum Lebensschutz:
„Die Corona-Pandemie führt uns eindringlich vor Augen, wie verwundbar und schutzbedürftig der Mensch ist. Das Erleben der Zerbrechlichkeit des eigenen Daseins motiviert viele Menschen zu einer neuen Solidarität gegenüber älteren und kranken Mitmenschen. Weltweit setzen sich Ärzte und Pflegekräfte, aber auch Seelsorgerinnen und Seelsorger, einem gesundheitlichen Risiko aus, um den Kranken zu helfen. Sie alle verdienen unsere aufrichtige Anerkennung. Durch ihren Einsatz kann uns bewusster werden, dass das Leben ein Geschenk Gottes ist, das nie seinen Wert verliert und um das es sich zu kämpfen lohnt“, so Bischof Bätzing.
Hier geht es um das 100.000 im Jahr!
Ähnlich, wenn auch deutlich profilierter zu der Thematik sein evangelischer Kollege Hartmut Steeb
Der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Hartmut Steeb, erklärt, warum der #MarschFürDasLeben auch in der Corona-Krise stattfinden muss. pic.twitter.com/EHTZVNokG8
— idea.de (@ideade) September 19, 2020
Mit unter den Demonstranten befand sich neben Prominenten aus dem kirchlichen Leben auch die Politikerin Beatrix von Storch. Selbst der linke „Tagesspiegel“ musste einräumen, dass der Platz vor dem Brandenburger Tor „gut gefüllt“ war, sich an „den Zugängen lange Schlangen bildeten“ und „die wegen der Corona-Pandemie geltende Maskenpflicht und das Abstandhalten größtenteils eingehalten“ wurden. Dadurch würden auch bewusst gestreute Gerüchte, man arbeite auf der Seite der Pro-Life-Aktivisten mit Corona-Kritikern zusammen ad absurdum geführt.
Zahl der Gegendemonstranten sehr klein – aber sehr aggressiv
Die Zahl der Gegendemonstranten waren für Berliner Verhältnisse extrem klein, diese agierten dafür besonders aggressiv. Immer wieder musste die Polizei einzelne Aggressoren abführen. Allerdings war die Polizei in diesem Jahr bereit, das Demonstrationsrecht der Abtreibungsgegner konsequent durchzusetzen.
Seit rund zwanzig Minuten versucht die @PolizeiBerlin_E nun, den Protest gegen den #MarschfürdasLeben im Tiergarten auf größere Distanz zu bringen. In diesem Zusammenhang führt sie mehrere Personen ab. #b1909 pic.twitter.com/By38v6t2Gn
— democ. (@democ_de) September 19, 2020
Laut RT Deutsch missbrauchten andere Aktivisten die Demonstration, um für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland zu protestieren.
Wichtiges Zeichen gesetzt
Dennoch konnten die Gegendemonstranten nicht verhindern, dass mit dem inzwischen schon traditionellen Marsch für das Leben ein wichtiges Zeichen für das Lebensrecht eines jeden Menschen – vom Mutterleib bis zum Sterbebett – gesetzt wurde.
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Ökumenischer Gottesdienst nach dem Marsch für das Leben in Berlin
(Eigener Bericht, Quelle: https://charismatismus.wordpress.com/2020/09/19/oekumenischer-gottesdienst-nach-dem-marsch-fuer-das-leben-in-berlin/)
Im Anschluss an den Marsch für das Leben am 19.9.2020 fand auch dieses Jahr ein ökumenischer Gottesdienst statt. Gefeiert wurde er von Erzbischof Dr. Heiner Koch (Erzbistum Berlin) und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg), der für den kurzfristig verhinderten koptischen Bischof Anba Damian einsprang.
Erzbischof Koch stellte in seiner Predigt die grundlegende Frage: „Was ist der Mensch, was ist eigentlich seine Größe, seine Würde, was ist sein Leben?“ Bei den wohl etwa 107 Milliarden Menschen, die bisher auf der Erde gelebt hätten, stünde fest: „Jeder Mensch ist groß, denn jeder Mensch ist einmalig. (…) Mensch, vergiss Deine Größe und Würde nie, vergiss sie nicht und fördere die Größe eines jeden Menschen in jeder seiner Lebensphasen.“
Bischof Voderholzer dankte in seinem Schlusswort insbesondere all denen, die sich nach Berlin aufgemacht haben.
Neben Bischof Voderholzer und Erzbischof Koch nahmen u.a. Bischof Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) und Weihbischof Florian Wörner (Bistum Augsburg) am Marsch für das Leben teil.
Papst Franziskus ließ seine Grüße und seinen Dank durch seinen Apostolischen Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, ausrichten.
Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz unterstützte Bischof Georg Bätzing als Vorsitzender den Marsch für das Leben. Ein ökumenisches Grußwort von Bischof Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Landesbischof Tobias Bilz (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens) unterstützte den Marsch für das Leben aus Dresden.
In der Verabschiedung nach dem Gottesdienst rief Alexandra Linder dazu auf, gestärkt und ermutigt weiter für das Lebensrecht jedes Menschen zu kämpfen. Sie lud außerdem zum Lebensrechtskongress vom 12.-14. März 2021 auf dem Schönblick und zum nächsten Marsch für das Leben in Berlin am 18.09.2021 ein.
Auch die Polizei bekam für ihre Arbeit einen großen Dankapplaus. (www.bundesverband-lebensrecht.de )