Offener Brief an die Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz

(www.conservo.wordpress.com)

Von Myriam Kern; Diplom Pädagogin und Mutter; 76829 Landau *)

Myriam Kern bat uns, ihren offenen Brief an die Bildungsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig zu veröffentlichen. Eine Weiterveröffentlichung auf anderen Blogs und Portalen ist ausdrücklich erwünscht. Denn es geht um das Wohl unserer Kinder.

Foto: Maria Schneider – darf gern von unseren Partnern verwendet werden.

An die Bildungsministerin
Frau Dr. Stefanie Hubig
Mittlere Bleiche 61

55116 Mainz                                                                                                   Landau, den 03.03.2021

Betreff: Ihr Schreiben vom 11. Februar 2021 über die weiteren Schulschließungen und den Einschränkungen des normalen Schulbetriebes

Sehr geehrte Frau Dr. Hubig,

mit großer Verwunderung habe ich Ihren Elternbrief vom 11. Februar 2021 gelesen. Sie verschieben weiterhin die komplette Schulöffnung, verlängern den Lockdown und setzen bei einer möglichen Schulöffnung weiterhin auf Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht.

Sie rechtfertigen diese Maßnahmen mit einer auftretenden Virusmutation des Coronavirus SARS-CoV-2, die in Verdacht steht, sich schneller zu verbreiten. Ich sehe für Ihre Entscheidung keine evidenzbasierten Gründe und widerspreche hiermit Ihrem Schreiben und den daraus weiteren Einschränkungen. Zugleich fordere ich Sie auf, mit sofortiger Wirkung die Schulen im normalen Regelbetrieb, ohne Einschränkungen und ohne Maskenpflicht, wieder zu eröffnen.

Meine Forderungen basieren auf folgende Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  1. Keine medizinische Grundlage für die Rechtfertigung der Maßnahmen vorhanden

In Ihrem Schreiben verweisen Sie auf eine Virusmutation, die in Verdacht steht, sich schneller zu verbreiten. Es ist völlig unklar, ob dieses Virus eine derartige Gefährlichkeit darstellt, die diese Maßnahmen rechtfertigen. Alleinig die Annahme über eine mögliche schnellere Verbreitung, ist kein Grund für weitere Einschränkungen des Schulbetriebes. Im Anhang unter Punkt 2 „Über das Corona Virus und die Mutationen“ finden Sie wissenschaftliche und medizinische Hinweise. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für eine gefährliche Mutation. Im Gegenteil! Der Molekularbiologe Wolf-Dieter Schleuning verweist auf harmlose Mutationen. Der Oberarzt Roman Wölfel sagt: „Es ist ganz natürlich, dass Corona-Viren genauso wie etwas Influenza-Viren immer wieder mutieren (…) Corona-Viren sind in Sachen Mutation sogar übrigens eher langsam…“ Es gibt bisher keine wissenschaftlichen Grundlagen für eine besonders gefährliche Mutation. Ansteckender bedeutet noch lange nicht gefährlicher!

Ihre Argumentationsbasis für weitere Schulschließungen und Einschränkungen des Schulbetriebes, ist somit nicht mehr haltbar und es gibt keine einzige rechtliche Grundlage hierfür.

  • WHO beendet epidemische Lage

Die WHO hat die epidemische Lage von nationaler Tragweite beendet. (Siehe hierzu im Anhang auf Seite 2 die weiteren Ausführungen darüber).

Zudem gibt es die internationale Erklärung von Great Barrington. Hier haben sich Epidemiologen von Infektionskrankheiten und Wissenschaftler des öffentlichen Gesundheitswesens international zusammengeschlossen und warnen vor den massiven Lockdown-Einschränkungen (siehe im Anhang S. 1). Der weltweit führende Medizinwissenschaftler John Ioannidis und sein Team sprechen sich klar gegen die Lockdowns aus (siehe hierzu im Anhang auf Seite 3 den Punkt „Über das Corona-Virus und die Mutationen).

  • Grundrechtseinschränkungen  

Die Grundrechtseinschränkungen durch das Bundesinnenministerium sind mehr als kritisch zu sehen, es wurden interne zweifelhafte Papiere erstellt, um Notstandsmaßnahmen zu rechtfertigen. Diese sind aus heutiger wissenschaftlicher Sicht nicht mehr tragbar. (Siehe den Bericht aus der Welt im Anhang auf S. 2). Die vom BIM eingebundenen Wissenschaftler verfügen noch nicht einmal über ein Studium in Epidemiologie, Infektiologie, Immunologie, Virologie oder Vergleichbares. (Siehe hierzu im Anhang Seite 2 die Ausführungen von Gunnar Kaiser).

  • Maskenpflicht an Schulen

Es gibt mittlerweile etliche Studien über das Maskentragen bei Kindern und Jugendlichen. Hierfür habe ich Ihnen im Anhang auf Seite 11 und 12 fundierte Quellen aufgeführt.

Eine Studie aus Deutschland hat bis zum 26.10.2020 die Daten von 20353 Eltern betrachtet, die spezifische Fragestellungen zum Tragen der MNB ihrer Kinder beantwortet hatten. Die Daten zu insgesamt 25.930 Kindern ergaben folgende Ergebnisse: 60% der Kinder litten an Reizbarkeit, 53% der Kinder hatten Kopfschmerzen, 50% der Kinder entwickelten Konzentrationsschwierigkeiten, 49% der Kinder verloren ihre Fröhlichkeit, 44% der Kinder entwickelten eine Abneigung gegen die Schule/Kindergarten, 42% der Kinder litten an Unwohlsein, 38% der Kinder bekamen Lernschwierigkeiten und 37% der Kinder litten an Schläfrigkeit und Müdigkeit.

Dieses Ergebnis zeigt, dass mit der Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) das Kinderwohl und die Gesundheit der Kinder massiv und stark gefährdet werden. Dies ist nicht weiter hinzunehmen. Das muss sofort abgeschafft werden! In den von mir weiteren aufgeführten Studien im Anhang werden ebenfalls massive Gesundheitsschädigungen durch MNB an Kindern wissenschaftlich bewiesen.

Wichtig in diesem Kontext ist das Thesenpapier von Oktober 2020 „Die Nebenwirkungen und die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 an Schulen“ von Prof. Dr. Kuhbander (Lehrstuhl für pädagogische Psychologie, Universität Regensburg).

Prof. Dr. Kuhbander nennt folgende mögliche physiologische Nebenwirkungen des Tragens einer Maske: Atemwiderstand, steigende CO2-Konzentration im Blut, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Leistungseinbußen usw. Die Einführung der Maskenpflicht ist nach Prof. Dr. Kuhbander ein Experiment mit unklarem, eventuell dramatischem Ausgang; Störungen des physischen, psychischen und sozialen Wohlbefinden seien vorprogrammiert (siehe hierzu: „Coronavirus-Todesfälle: Über die fragwürdige Diagnose und die irreführende Darstellung in Regierungserklärungen“ in Telepolis, 30.11.2020 von C. Kuhbander).

Als Mutter musste ich leider feststellen, dass auch mein eigenes Kind psychisch und gesundheitlich unter der Maskenpflicht leidet.

Eine unabhängige italienische Expertengruppe stellte die Ergebnisse ihrer Studie (Trentino/Italien) zur „CO2-Konzentration unter der Maske“ am 30.11.2020 in einer Pressemitteilung vor. Diese Expertengruppe kommt zum folgendem Fazit: Die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) sei in mehrfacher Hinsicht gesundheitsschädlich; es wird die Empfehlung ausgesprochen, nur für kurze Zeit so eine MNS zu tragen. Zudem, gibt es keine Evidenz dafür, dass das Tragen dieser Bedeckung vor viralen Infektionen der Atemwege schützen könne. Selbst die WHO räumt ein (Quelle WDR, Quarks, 21.9.2020, www.quarks.de/gesundheit/medizin/corona-virus-das-wissen-wir/.) das die bisherigen Studien zur Wirksamkeit der Masken gegen die Ausbreitung des Coronavirus nach wie vor „dünn“ ist.

Vor diesem Hintergrund und die wissenschaftliche Erkenntnisse, dass asymptomatische Menschen keine Atemwegserkrankungen und keine Corona-Viren übertragen, gibt es keine Grundlage mehr für die Maskenpflicht. Die italienischen Ärzte verweisen auf Artikel 3 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, wonach jeder Mensch das Recht auf eine körperliche und geistige Unversehrtheit hat. Diese Unversehrtheit ist durch das Tragen eines MNS stark gefährdet.

5) Der Lockdown und seine gefährlichen Folgen

Mittlerweile gibt es dutzende Studien die besagen, dass die Schulschließungen und die Lockdown-Maßnahmen massive schädliche Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen haben. Jedes dritte Kind zeigt nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland psychische Auffälligkeiten. (Siehe hierzu im Anhang auf Seite 7 die Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf). Bei Kindern und Jugendlichen nahmen die Sorgen, Ängste, depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden zu. Dies bestätigt meine Erfahrung aus meinem persönlichen Umfeld. Viele Familien berichten mir über solche negativen und bedenklichen Entwicklungen bei ihren Kindern. Von einer Bekannten sagte die 12 jährige Tochter:„Der Lockdown hat mein Leben zerstört“, diese Aussage hat mich sehr erschüttert. Bei vielen Kindern stelle ich eine Traumatisierung fest. Natürlich sorge ich mich auch sehr um mein Kind, es leidet ebenfalls unter den Einschränkungen und der Schulschließung.

Im Anhang auf Seite 7 ff. finden Sie weitere Berichte und Ausführungen von Wissenschaftlern, Kinderärzten und Psychologen. Alle berichten über vermehrte psychische Belastungen bei Kindern, die sich vielfältig äußern. Neben depressiven Verstimmungen, Verhaltensauffälligkeiten kommen Spielsucht, Cybermobbing, Übergewichtigkeit und Bewegungsmangel hinzu.

Der Chefarzt der Clemens-August-Jugendklinik in Neunkirchen-Vörden sieht in den Corona-Regeln einen Auslöser für psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen. Die Betroffenen leiden unter anderem an schweren Depressionen und Angstzuständen. (Siehe im Anhang auf Seite 8).

Der Hirnforscher Dr. Gerald Hüter (Seite 8 im Anhang) warnt mit Blick auf die von der Regierung erlassenen Corona-Maßnahmen vor dramatischen Konsequenzen für die soziale und neurobiologische Entwicklung von Kindern. Insbesondere geschlossene Kitas und Schulen sowie Kontaktbeschränkungen schaden langfristig der Kindesentwicklung und dem Kindeswohl.

Zudem sind Kinder durch den Lockdown vermehrt häuslicher Gewalt ausgesetzt. Die Familien hocken aufeinander in häufig sehr kleinen Wohnungen, dies bildet den Nährboden für körperliche und psychische Gewalt. (Siehe im Anhang auf Seite 8ff.). Erst im Dezember hatte der Opferverband Weißer Ring konstatiert, dass in den ersten 10 Monaten des Jahres 2020 etwa 10 Prozent mehr Fälle von häuslicher Gewalt registriert wurden, darunter Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe. Die Organisation führt diesen Anstieg auch auf die Corona-Maßnahmen mit ihren Beschränkungen zurück, es trifft vor allem

Kinder und Jugendliche. Die Nottelefone wie z.B. N.I.N.A haben teilweise einen Anstieg von bis zu 80% verzeichnet.

Die Gefahren und Risiken der sexuellen Ausbeutung sind signifikant für Kinder und Jugendliche erhöht, so Astrid Winkler, Geschäftsführerin der Kinderschutzorganisation ECPAT. Durch den extrem erhöhten Internetkonsum der Kinder und Jugendlichen, bedingt auch durch den Digitalunterricht, nutzen viele Täter diese Plattform für ihre perfiden Verbrechen aus, sie haben einen erleichterten Zugang zu ihren Opfern.

Der Deutsche Kinderschutzbund schlägt ebenfalls Alarm (Siehe im Anhang auf Seite 9). Im Lockdown stehen viele Kinder mit ihren Sorgen alleine da und denken über Suizid nach, so die Ausführungen von Carsten Stahl vom „Bündnis Kinderschutz“ (Siehe Seite 9 im Anhang). Die Kinderkliniken für Psychiatrie sind voll, auch in unseren Nachbarländern.

Im Anhang auf Seite 7 ff., hier finden sich weitere Quellen und Aussagen über die dramatischen Folgen für Kinder und Jugendlichen durch die Schulschließungen und den Lockdown.

An der derzeitigen Situation leiden viele Kinder und äußern einen Überdruss am Leben.

Die Chefärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Mediclin Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg, Reta Pelz, berichtete gegenüber der Badischen Neuesten Nachrichten, dass die Zahl der Notfälle an ihrer Einrichtung um rund 40 Prozent gestiegen sind. Es gibt eine starke Zunahme von Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Schlafstörungen, Schulverweigerung, Essstörungen, selbstverletzendem Verhalten, anhaltende Suizidkrisen, zu hoher schädlicher Medienkonsum (Internetsucht), Verlust der Tagesstruktur und Vereinsamung. Die Klinik von Reta Pelz ist voll und die Therapien dauern länger, weil es mit der Maske schwieriger ist, Vertrauen aufzubauen.

In diesem Kontext verweise ich zudem auf die Aussagen einer groß angelegten Studie über die Folgeschäden der Lockdown-Maßnahmen von Stephan Kohn, Mitarbeiter des Referats KM 4, Oberregierungsrat im Bundesministerium des Innern (BMI), zuständig für den Schutz kritischer Infrastrukturen. Köhn rüttelt auf: „Es ist Gefahr in Verzug!“ Durch die verordneten Schutzmaßnahmen entstünden jeden Tag schwere gesundheitliche und materielle Schädigungen, er verwies u. a. auf einen Anstieg von häuslicher Gewalt, Körperverletzungen und Kindesmissbrauch.

Prof. Schrappe, ehemals Vizechef des Sachverständigenrates für Gesundheit (2007-2011, von der Bundesregierung einberufen) äußerte sich gegenüber der Bild am 24.11.2020, dass die Gesamtstimmungslage immer düsterer wird, ist nicht nur in der Schule spürbar. Die Folgen von immer wieder neuem Lockdown versetzen die Menschen in einen „Dauerschockzustand“. Er warnt vor einem „Unendlich-Lockdown“, dieser Warnung schließen sich immer mehr Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen und Disziplinen an.

„Der Druck auf die Kinder und Jugendlichen ist gestiegen” In der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Psychotherapien für Kinder und Jugendliche zugenommen. Die Zahl der Patientenanfragen sei in den entsprechenden Praxen in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 53 Prozent gestiegen. (Siehe Seite 14 im Anhang)

6) Keine rechtlichen Grundlagen vorhanden

Es gibt keine wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen dafür, die Schulen weiterhin geschlossen zu halten; Schulen sind sicherere Orte als Wohnzimmer oder Krankenhäuser. Hierzu die Studie mit dem Titel An analysis of school absence in England during the COVID-19 pandemic”. Ausführliche

Informationen hierzu im Anhang auf Seite 6. Eine weitere Corona-Studie der TU Dresden (Siehe Anhang Seite 10) bestätigt, dass sich Schulen nicht zu Hotspots entwickelt haben.

Auch medizinische Eingriffe, wie zum Beispiel Corona-Testungen sind aus ethischen Gründen in den Schulen und für Experimente/Studien mit Kindern abzulehnen, siehe hierzu die EG-Verordnung 1901/2006 über Kinderarzneimittel. Diese besagt, dass für klinische Studien hohe ethische und medizinische Grundsätze bestehen, Experimente jeglicher Art an Kindern die das Kindeswohl in

psychischer und physischer Hinsicht schaden können, seien ausgeschlossen. (Hinweis hierzu im Buch „Generation Maske“ von Stefan W.Hockertz, Seite 29ff.)

Prof. Dr. Michael Klundt, Kindheitswissenschaftler an der Hochschule Magdeburg-Stendal stellte am 09.09.2020 im Bundestag die Ergebnisse seiner Studie vor: „Umgang mit Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie in Deutschland“. Er rügt den Bund und die Länder, da sie Kinder „wie Objekte behandeln“ und somit ihrer Verpflichtung des Schutzes und der Fürsorge nicht nachgekommen sind. Prof. Dr. Klundt stellte fest, dass alle Entscheidungen und Maßnahmen der Politik völkerrechtsverstoßend und bundesgesetzwidrig seinen.

Es gibt folglich keinen Bedarfsfall, der die aktuelle  alleinige digitale Lehr- und Lernformen im Sinne des § 1 Absatz 6 Schulgesetz rechtfertigt!

Der Dauer-Lockdown beeinträchtigt die Psyche der Kinder und nagt an ihrer Seele! Das Kinderhilfswerk Unicef warnt: „Die Zukunft einer ganzen Generation ist in Gefahr.“

Der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums München, Gerd Schulte-Körne, bestätigt aus eigener Praxis: „Man kann nicht so tun, als ob die Schule unverändert weitergeht. Homeschooling ist eben nicht Schule, sondern eine spezielle Form der Beschulung“, so Schulte-Körne zur Welt. Manche Kinder kommen damit unterschiedlich zurecht. Kinder aus sozial schwächeren Schichten haben es schwer.

Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnissen, sind die aktuellen Schulschließungen und Einschränkungen mit sofortiger Wirkung aufzuheben, um einen normalen Schulbetrieb (ohne Maskenpflicht/ ohne Corona-Testverfahren) wieder herzustellen.

Die Schule muss wieder zu einem Ort der Verlässlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit werden.

Der australische Lernforscher John Hattie hat weltweit in mehreren tausend Studien die positiven Faktoren auf Lernerfolg untersucht (siehe sein Buch: Lernen sichtbar machen aus psychologischer Perspektive, 2015). Sehr wichtige Faktoren sind nach Hattie: Die Lehrer-Schüler-Beziehung und die soziale Interaktion (Peergroup, Klassenkameraden, Spielgefährten usw.).

Zudem sollten die Schulen und die Politik möglichen körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen der Kinder und ihren Familien, die durch die letzten Corona-Monaten entstanden sind, entgegenwirken. Dies bedarf besondere pädagogische Maßnahmen und Umsetzungsstrategien. Hierfür habe ich einen 10 Punkte-Plan entwickelt, dieser ist diesem Schreiben beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen
Myriam Kern

10 Punkte After-Corona-Plan für Schule und Politik

  1. Sofortige Öffnung der Schulen im Regelbetrieb ohne Einschränkungen und Masken. Aufarbeitung der letzten Monate durch pädagogische Konzepte mit dem Schwerpunkt: Kommunikation, Team- und Partnerarbeit, Lernen mit allen Sinnen und verstärkten Bewegungs- und Sporteinheiten. Ein weiterer Schwerpunkt sollte die Förderung der Resilienz und Robustheit sein.
  2. Angstbewältigungsstrategien: Der richtige Umgang mit der Angst muss in den Schulen vermittelt werden. Hierzu gehört die kritische Reflektion und Auseinandersetzung mit den Panikbildern in den Medien. In den letzten Monaten hatten pädagogisch unkommentierte Bilder in den Medien auf die Kinder einen starken Einfluss ausgeübt. Gespräche darüber blieben oft aus; aus der Angst wurde oftmals Panik. Hier besteht eine wichtige Aufgabe zur Aufarbeitung für die Schulen. Schulen sollten auf sachliche, beruhigende und kindergerechte Art informieren, um die Angst zu vermeiden und Panik erst gar nicht entstehen zu lassen. Die Schule sollte einen natürlichen Umgang mit der Angst beibringen.
  3. Stärkere Einbindung von außerschulischen Lernorten, besonders Orte in der Natur und im Freien. Hier soll das ganzheitliche Lernen aktiviert werden. Besonders nach dem monatelangem „Eingesperrt sein“ haben viele Kinder Nachholbedarf. Die Schule kann in diesem Kontext wichtige und ausgleichende Impulse setzen. Ausflüge und Klassenfahrten sollten verstärkt umgesetzt werden, dies fördert das soziale Gemeinschaftsgefühl und bietet den SchülerInnen eine neue Erlebniswelt.
  4. Die Schulen sollten SchülerInnen in ihrer Kompetenz und Mündigkeit bestärken. Dies bedeutet eine sachliche Aufklärung und die Wahrheitsfindung durch seriöse, nachvollziehbare und überprüften Quellen. Die Meinungsfreiheit muss wieder gelebt werden in einer pluralistischen demokratischen Gesellschaft. Hierfür gibt es verschiedene Leitfäden der Bundesländer.

    Zum Bespiel: Der „Leitfaden Demokratiebildung“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg fordert geradezu dazu auf: „Angesichts der aktuellen Diskussionen um die politische Bildung und mögliche Defizite in dieser staatsbürgerlichen wichtigen Debatte kommt der Demokratiebildung an Schulen eine noch bedeutendere Rolle zu. Schulen sind als zentrale Orte des Kompetenzerwerbs von Kindern und Schulen daher gefordert, die Demokratiebildung wieder mehr in den Fokus zu rücken“.
  5. Das gemeinsame gesellschaftliche Leben sollte wieder aktiviert werden, hierfür eigenen sich vor allem Praktikumsplätze und die Einbindung von Vereinen in das schulische Leben, besonders in der Mittagszeit im GTS-Bereich.
  6. Eine sachlich geführte Diskussion innerhalb der Schule über die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Corona-Virus sollte durchgeführt werden. Viele Quellen finden Sie in meinem Anhang. Empfehlenswert für die höheren Klassenstufen ist das Buch „Generation Maske“ von Stefan W. Hockertz. Das RKI bietet zudem eine gute Übersichtsicht über die Sterberate, in 2020 hatten wir keine Übersterblichkeit. Zudem wurden im letzten Jahr von Mai bis November insgesamt 20 Krankenhäuser mit komplett 3000 Betten geschlossen. Unser Gesundheitssystem war zu keinem Zeitpunkt überfordert. Diese Zahlen, Daten und Fakten müssen ehrlich reflektiert werden.
  7. Schule muss wieder erfahrbar und lebendig werden. Ausgewählte digitale Phasen mit hoher Qualität sollten in engen zeitlichen Abschnitten begrenzt werden. Kinder und Jugendliche benötigen für ihre Lebenswelt weit mehr als Digitalunterricht, sie brauchen den Austausch untereinander und mit den Lehrkräften. Hierfür sollte das Schulleben mit weiteren pädagogischen Konzepten angereichert werden.
  8. Schulen sollte eng mit psychologischen Beratungsstellen und Einrichtungen zusammenarbeiten, um eventuell entstandenen Corona-Traumata bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken. Gemeinsame Konzepte im pädagogischen Bereich gilt es umzusetzen.
  9. Familien haben in den letzten Monaten sehr gelitten und sollten mit Angeboten für die Freizeit bzw. Urlaubszeit unterstützt werden, wie zum Beispiel Urlaubskosten von der Steuer absetzen zu können oder sozial schwachen Familien einen Urlaubsbonus für eine Buchung zukommen zu lassen. Alle Alleinerziehenden sollten in diesem Jahr ohne bürokratischen Aufwand eine Mutter-Kind-Kur von mindestens 3 Wochen erhalten.
  10. Die Schule sollte ihr Spektrum erweitern, um Kinder und Jugendliche im außerschulischen Bereich zu betreuen und zur Seite zu stehen. Dies Bedarf eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule, dem Elternhaus und dritten Institutionen. Die Politik sollte hierfür den Schulen mehr Ressourcen (Personal, Gelder, Fördermaßnahmen usw.) zur Verfügung stellen.

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*) Myriam Kern hielt als eine der Ersten Mahnwachen in Kandel, nachdem Mia Valentin von ihrem afghanischen Ex-Freund in einem dm-Markt erstochen worden war. Außerdem hielt sie zahlreiche Reden bei Demonstrationen in Kandel. Bis heute wird Myriam Kern wegen ihres Engagements von der Antifa verfolgt. Darüber hinaus wurde sie auf Druck von Elternverbänden von ihrer Lehrtätigkeit freigestellt und verrichtet nun andere Aufgaben.

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