Wie gefährlich ist das „Killervirus“ – im Freien?

– Doppelzüngigkeit: Ostermärsche hui, Corona-Demos pfui?

– Mehr Wissenschaftsleugner als „Corona-Leugner“

(www.conservo.wordpress.com)

Von Albrecht Künstle

Stuttgart war letztes Wochenende das Mekka der Demonstrationen – „mitten im Corona-Deutschland“. In der Kretschmann Hochburg fand wie in den anderen 15 Bundesländern ein Ostermarsch statt. Auch ich war früher dabei, als versucht wurde, Russland totzurüsten. Auch heute ist das nicht von der Hand zu weisen. Heutzutage wird aber auch für das „Klima“ marschiert, weil die Jugend für etwas anderes nicht mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist. Obwohl: Würde die Welt tatsächlich klimamäßig vor die Hunde gehen, hätte sich das mit dem Wettrüsten ebenfalls erledigt.

Ironie beiseite, gibt es gute (Auf)Märsche und schlechte – Zusammenrottungen? Eine solche fand in Stuttgart ebenfalls statt. Zwanzigmal mehr demonstrierten gegen die herrschende Politik, Corona nicht nur ernst zu nehmen, sondern dieses Virus irrational zu instrumentalisieren und ein halbwegs normales Leben zu verbieten.

Wie gefährlich war nun die Corona-Demo? Anscheinend sehr gefährlich, denn diese Woche beherrschte sie die Medien. Wobei man sich immer mehr fragen muss, wer beherrscht wen? Die Politik die Medien oder beherrschen umgekehrt die Medien die Politiker? Ich denke, sie sind zwei Seiten derselben Medaille. Jedenfalls sind die Corona-Nachrichten und die Corona-Kommentare nahezu identisch. Beide tun so, als hätten 15.000 Menschen in einer Halle demonstriert. Und trotz sinkender Inzidenz behaupten sie beharrlich, wir befänden uns in der dritten Welle.

Die Zahlen des RKI widerlegen die Katastrophen-Kanzlerin. Es gibt kein „exponentielles Wachstum“ der PCR-positiv-Teste! Die Fallzahlen entwickelten sich die letzten Wochen so moderat wie in keiner „Welle“ zuvor. Die erste im März 2020 dauerte zwei Wochen und lief dann in zwei Monaten wieder aus. Die zweite Welle im Oktober 2020 brauchte mit vier Wochen schon länger und dann weitere sechs Wochen, bis sie Mitte Dezember ihren Höhepunkt erreichte. Dann lief sie zwei Monate wieder aus bzw. ebbte im Februar 2021 auf ein beherrschbares Maß ab.

Die angebliche dritte Welle dauerte erneut über sechs Wochen und wuchs bis zum 22. März auf bis zu 9.000 Erkrankungen am Tag. Das war aber lediglich eine Verdoppelung der Fallzahlen über diesen langen Zeitraum, was nicht das Geringste mit einem exponentiellen Wachstum zu tun hat. Diese Erklärung zu „exponentiell“ aus dem Internet finde ich zur Merkelschen Dialektik passend: „Du erzählst drei Freunden einen Witz. Jeder dieser Freunde, erzählt den Witz wieder drei weiteren Freunden und so weiter. Die Verbreitung des Witzes ist exponentiell.“ Wie diese Frau zu einem Doktortitel kam, ist rätselhaft. Ihre angebliche exponentielle „Welle“ ist jedenfalls nur eine langgezogene Dünung, um in der Seemannssprache zu bleiben.

Hier das aktuelle Balkendiagramm des RKI vom 9. April, Stand 8. April 24 Uhr:

Erläuterung: Wer die RKI-Seite aufruft bekommt erklärt, die Zahlen seien wegen Ostern nicht vollständig. Doch jeden Montag stiegen der Erkrankungszahlen um jene, welche wegen der Wochenenden nachgemeldet wurden. Also hätten sie diesen Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag wegen der Tage von Karfreitag bis Ostermontag nachgemeldet und deshalb steigen müssen. Taten sie aber nicht. Wenn es tatsächliche eine dritte Welle gab, ist sie schon seit zwei Wochen am abebben. Auch die 7-Tage-Inzidenz sank zuletzt.

Doch Politiker und selbsternannte Epidemiologen stricken weiter an ihrer Legende. Auch an der angeblichen Ansteckungsgefahr im Freien bei Demos und Spaziergängen; verhängen sogar Ausgangsverbote. Und warum die Gastwirte in ihrer Außengastronomie keine Gäste bewirten dürfen, ist nur mit Schikane zu erklären. Die Ansteckungsgefahr im Freien beträgt nämlich nur 1/20stel bis 1/30stel gegenüber Innenräumen. Und selbst in diesen ist die Ansteckungsgefahr angesichts der vorbildlichen eingehaltenen AHA-Regeln z.B. der Gastronomen gering. Wer unser Leben und die Gewerbefreiheit dermaßen einschränkt, kann nur Wissenschaftsleugner/in sein.

Und wer bei Demonstrationen Abstand halten und Masken tragen vorschreibt, hat nichts kapiert und leugnet indirekt entweder die Wirkung von Abständen oder leugnet den Nutzen von Masken. Bezweifelt vielleicht sogar beides. Solche Politiker und Helfershelfer in den Verwaltungen weigern sich, wissenschaftliche Studien zur Kenntnis zu nehmen, weil sie an den Lippen der Kanzlerin, ihrer Lakaien Spahn und Wieler sowie Polit-Dramaturgen wie Lauterbach kleben. Einer vom Fernsehen heißt sogar Kleber. Oder aber sie wollen ihre Macht nach der erfolgreichen Machtprobe in unserem Land zementieren.

Gerichte heben inzwischen unverhältnismäßige Corona-Einschränkungen auf. Richter/innen dürfen sich „dumm stellen“ und Gutachten einholen bzw. Studien heranziehen um zu prüfen, ob z.B. Demonstrationsverbote oder Vermummungsgebote mit der Einschränkung des Grundrechts auf die gemeinsame Meinungsäußerung unter freiem Himmel vereinbar ist. Das Risiko mit obigem Rechner kalkuliert: Auf 32 x 32 m Fläche treffen sich zu einer Kundgebung 450 Personen ohne Masken mit 1,5 m Abstand (die Medien operieren mit Teleaufnahmen, bei denen die Abstände immer kleiner aussehen) eine Stunde lang. Dazu der unwahrscheinliche Fall: Der Redner ist hochinfektiös krank, hat also Corona. MPI-Ergebnis: Das Risiko, den nächststehenden Teilnehmer anzustecken, würde in einer Halle 5 Prozent betragen, im Freien etwa 2 Promille. Tatsächlich noch geringer, weil die Redner mehr als 1,5 m abseitsstehen.

Für die 448 anderen Teilnehmer der Kundgebung oder Demo gäbe es kein Risiko. Wie entscheiden nun Richter über eine solche Kundgebung? Sie würden allenfalls fragen, wie es mit der Wahrscheinlichkeit nur eines Infizierten von 450 Personen ist. Man braucht kein Wissenschaftler zu sein, sondern nur in der Schule aufgepasst zu haben, um dann vorzurechnen, dass sich die dramatisierte Inzidenz auf 100.000 Menschen bezieht, 1/450 also 222 pro 100.000 entspricht! Eine Inzidenz, bei dem unsere Politiker verbieten würden, die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen.

Was Politiker von Richtern unterscheidet: Politiker dürfen sich nicht nur dummstellen wie Richter, sondern tatsächlich dumm sein. Politische Entscheidungen sind nur von Gerichten und bei der nächsten Wahl durch die Bürger/innen korrigierbar. Kopfschütteln löst aus, wenn Politiker die Aufhebung von Verordnungen durch Gerichte kommentieren, das zeige, dass der Rechtsstaat funktioniere. Ja, die Judikative schon noch, nur die Legislative und Exekutive leider nicht mehr.

Fazit: Es gibt offensichtlich mehr Wissenschaftsleugner unter Politikern und in Amtsstuben als Corona-Leugner auf unseren Straßen und Plätzen. Ich kenne keine Handvoll Corona-Leugner, aber unzählige Leugner oder Ignoranten der Beschlüsse der WHO, naturwissenschaftlicher Institute wie das Max-Planck-Institut und der einschlägigen Zahlen des Robert-Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes.

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*) Der Autor Albrecht Künstle, Jahrgang 1950, ist im Herzen Südbadens daheim, hat ein außergewöhnlich politisches Erwerbsleben mit permanent berufsbegleitender Fortbildung hinter sich. Im Unruhezustand schreibt er für Internetzeitungen und Nachrichtenblogs der Freien bzw. Alternativen Presse zu den ihm vertrauten Themen Migration, Religionsfragen, Islam, Kriminalität, Renten, Betriebliche Altersversorgung, Wirtschaftsthemen u.a.. Zuvor schrieb er für Fachzeitschriften und seine Regionalzeitung, fiel aber bei ihr politisch in Ungnade.

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