Impfdruck und Impfstoffe gegen Covid-19

(www.conservo.wordpress.com)

Eine Information von Dr. Juliana Bauer *)

Daumenschraube, 17. Jht.; Märkisches Museum, Berlin
Bild: Anagoria, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der Druck, der auf die Menschen ausgeübt wird, wächst. „Bist du schon geimpft? … Hast du endlich einen Termin zur Impfung ausgemacht…?“ In jeder Unterrichtsstunde – ich unterrichte eine Kursgruppe einer VHS in Italienisch – stellt man mir dieselbe Frage (es sind allerdings immer die gleichen Leute!). Neu ist der Druck, der mittlerweile mit einer subtilen Aufforderung verbunden wird: „Du hast eine spezielle Hausaufgabe für diese Woche: einen Impftermin vereinbaren…“ Und es sei auch völlig egal, was ich mir spritzen lasse … Hauptsache geimpft. Das besondere „Schmankerl“: einer der „Rat erteilenden Schüler“ ist Arzt…!!!

Nun bin ich allerdings mit viel Temperament, aber auch mit einem bestimmten eigenwilligen Charakterzug ausgestattet: auf Druck, den ich seit meiner Kindheit nicht ausstehen kann, reagiere ich entweder in einem Ausbruch, der jenem des Vesuvs gleicht oder ich reagiere gar nicht und denke jene zwei berühmten italienischen Wörter, durch die sich Italiener in deutschen Landen schon Knöllchen wegen Beleidigung der Ordnungsmacht einhandelten. Und über mein Leben lasse ich, wenn möglich, schon gar nicht die anderen bestimmen. Wenn möglich – was in unserem Land unter den ganzen, sich immer mehr einer Diktatur annähernden Umständen schon fast zu Luxus wird.

Ja, selbst der Vatikan betrachtet das Impfen gegen das Corona-Virus als absolut moralische Pflicht und hält sogar, unterstützt von einer Reihe von Bischöfen u.a. aus den USA, sämtliche Impfstoffe für moralisch vertretbar. Eine Auffassung, die zum Himmel schreit, die völlig außer Acht lässt, dass für einige Vakzine Zellen abgetriebener, d.h. ermordeter ungeborener Babies verwendet werden. In krassem Gegensatz dazu steht die Haltung des Erzbischofs von Paris, der am vergangenen Samstag in Radio Notre Dame klare Worte fand:

„Heute gibt es Impfstoffe gegen das Covid-Virus, die keine embryonalen Zellinien verwenden. Die moralische Pflicht des Christen, der sich impfen lassen will, besteht darin, sich darauf zu berufen.“

Michel Aupetit, 12. Juni 2021 in Radio Notre Dame

Die in mehreren Sprachen erscheinende, katholische Internetzeitung Aleteia veröffentlichte vor knapp drei Monaten einen Beitrag zu der gesamten Frage inclusive einer Liste der vorhandenen Vakzine. Diese sei hier zitiert.

 … … …

„Im Folgenden skizzieren wir die Ethik der verschiedenen COVID-19-Impfstoffe sowie anderer gängiger Impfstoffe für Kinder und Erwachsene betreffend.

  1. Pfizer:  Der Coronavirus/COVID-Impfstoff von Pfizer/BioNTech, bekannt als „BNT162b2 “, wurde mithilfe genetischer Sequenzierung auf Computern ohne Verwendung von fetalen Zellen entwickelt . Die abtreibungsbezogene Zelllinie HEK-293  wurde in der Forschung zu diesem Impfstoff verwendet, jedoch nicht bei der Prüfung des Impfstoffs. Diese Zelllinie entstand aus Nierenzellen eines Fötus, der 1973 abgetrieben wurde. Für die laufende Produktion dieses Impfstoffs ist keine fötale oder andere Zelllinie erforderlich. Dieser Impfstoff wird derzeit verwendet und erfordert zwei Dosen. Der Pfizer/BioNTech-Impfstoff erfordert eine „ultrakalte“ Lagerung, was die Verteilung erschwert. Derzeit kommen nur Krankenhäuser und andere große Einrichtungen als Vertriebsstandorte für diesen Impfstoff in Betracht.
  2. Moderna:  Moderna „mRNA-1273“ Impfstoff  nicht erfordert fetale Zelllinien für die Produktion abgebrochen, aber abgebrochene fetale Zelllinien  wurden verwendet ,  sowohl in der Entwicklung und Erprobung des Impfstoffes . Dieser Impfstoff wird derzeit verwendet und ist aufgrund der Kühlanforderungen einfacher zu verteilen als Pfizer. Es erfordert auch zwei Dosen.
  3. Johnson & Johnson: Die J & J / Janssen COVID-19 – Impfstoff „ JNJ-78436735“  tut  verwenden , um die Abtreibung im Zusammenhang mit PER.C6 – Zelllinie für die laufende Produktion. Diese Zelllinie wurde auch bei der Entwicklung und Erprobung des Impfstoffs verwendet. PER.c6 ist eine proprietäre Zelllinie von Janssen, einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, die aus Netzhautzellen eines 1985 abgetriebenen 18 Wochen alten Fötus entwickelt wurde. Dieser Impfstoff wird derzeit verwendet. Dies ist ein Einzeldosis-Impfstoff, im Gegensatz zu anderen COVID-Impfstoffen, die 2 Dosen erfordern.
  4. Zeneca: Die Zeneca / University of Oxford Impfstoff „AZD1222“ hat  die für die Produktion HEK-293 – Zelllinie verwendet werden. Dieser Zelltyp wurde auch sowohl bei der Entwicklung als auch beim Testen des Impfstoffs verwendet. Der AstraZeneca-Impfstoff ist in den USA nicht zugelassen. Er war zuvor an anderer Stelle zugelassen, wurde jedoch aus Sicherheits- und Wirksamkeitsgründen nicht mehr verwendet.
  5. Sanofi/GlaxoSmithKline: Der Sanofi/GSK „COVAX“-Impfstoff ist nicht mit abortierten fetalen Zelllinien für Tests, Entwicklung oder Produktion verbunden. GSK stellt diesen Impfstoff unter Verwendung eines modifizierten Virus her, das auf Insektenzellen kultiviert wird. Dieser Impfstoff wird voraussichtlich im Sommer 2021 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Unternehmen Sanofi entwickelt auch einen anderen COVID-Impfstoff, bei dem   in der Forschungsphase die abtreibungsbezogene HEK-293-Zelllinie verwendet wurde.

Siehe: What Catholics need to know about vaccines

(Was Katholiken über Impfstoffe wissen müssen), Aleteia.org, 30.03.21

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*) Dr. Juliana Bauer, die Autorin dieses Artikels, verfaßt ihre zeitkritischen und auch prosaischen Beiträge in Deutsch, Französisch sowie Italienisch und schreibt seit einigen Monaten für conservo. Über sich selbst sagt sie:  „Ich bin keine Theologin, sondern Kunst- und Kulturhistorikerin, aber eine, die mit der Bibel von Kindheit an vertraut ist und den Worten eines meiner Lehrer, eines ehemaligen Ordinarius des kunsthistorischen Instituts der Universität Freiburg/Br., Rechnung trägt: „Ein Kunsthistoriker des Abendlandes muss bibelfest sein.“ Auch bin ich, in einem ökumenischen Haus aufgewachsen, mit der katholischen wie der evangelischen Kirche gleichermaßen vertraut.“

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