Einblick in die afrikanische Lebenswelt als Tourist

(www.conservo.wordpress.com)

Von unserem Foristen Walter Roth

Einer der zahlreichen Kraale in Tansania.

Vorbemerkung von Maria Schneider: Mit Einverständnis unsere Foristen veröffentlich ich seinen Kommentar unten zu Kenia. Ich war selbst vor ein paar Jahren auf Safari in Tansania. Nach 18:00 Uhr war es nicht mehr möglich, als Tourist in Arusha auf die Straße zu gehen. Selbst tagsüber war dies schwierig. Einmal wagten mein Mann und ich uns kurz aus dem Hotel und wurden sofort von zwei aggressiven Afrikanern verfolgt. Wir gingen fast fluchtartig wieder zurück in das Hotel.

Hirtin mit einem abgemagertem Rind

Auch unsere weiblichen Bekannten konnten sich nur mit einem Leibwächter auf dem Markt bewegen und mußten dennoch vorzudringliche Afrikaner abwehren.

Ein Bekannte von mir war 6 Monate in Mali stationiert und berichtete trocken. „Wenn sie eine Frau wollen, wird die einfach genommen. Das ist ganz normal.“

Nicht zuletzt gab ein Frauenkloster, in dem eine Bekannte von mir Nonne war, vor einigen Jahren seine Tätigkeit mit dem Argument auf, dass Afrika nicht entwickelbar sei.

Nun zu Walter Roths Bericht:

Afrika……. Ich war 1993 mit einer mit mir befreundeten Familie zum Tauchen in Kenia. Und diese Familie hatte dort seit vielen Jahren enge Kontakte zu allerhand Expats.

Ich habe in Tansania auch mal 4 Wochen in einem Nonnenkloster gearbeitet und für deren Schüler Berufsausbildung gemacht.

Verkaufsstand am Wegesrand in Tansania

Damals in Kenia sprach mich eine ca. 10-Jährige an. Sie stand Morgens hinter dem Hotelzaun und fragte mich, “ob ich Sex möchte”.

Ich war sehr verblüfft. Das hatte ich nun nicht erwartet. Ich war damals ja noch kaum irgendwo gewesen, kannte das nicht. Ich war 29 Jahre alt…… 

Tja, dass einer nur zum Tauchen kommt, verstand das Hotelpersonal nicht so ganz.

Wer Geld hat, nimmt sich auch eine Unterhaltung mit ins Zimmer…… so der Hotelwächter zu mir. Und jener Hotelwächter erklärte mir auch, dass er eine ganz süße Verwandte hätte……

Typische Häuserzeile vor Arusha

Ich hatte damals eine farbige Kappe mit, so eine mit Flossen auf beiden Seiten und einem Fischschwanz hinten. Die Afrikaner fanden sie sehr schön….. ich hatte sie mitgenommen weil ich sie dann einfach in Afrika zurücklassen wollte. Niemand trug hier in der Schweiz  sowas blödes.

Aber das “dumme Ding” verschaffte mir Zugang zu den Afrikanern…… wenn es denn irgendwie mit der Verständigung klappte. Sahen die mich damit, ging das Geschnatter schon los…..

Massai mit typischem, rotem Umhang

Ich erklärte denen mal, dass ich zwar eine Firma habe, aber trotzdem sparen musste, um mir die Ferien leisten zu können.

Dass man in der Schweiz viel verdient, man aber auch für alles und jedes immer Rechnungen bezahlen muss, dass man jeden Monat stapelweise davon bekommt.

Die Folge waren etliche Geschenke, die ich am letzten Tag bekommen habe.  Wer fröhlich mit ihnen ist, den mögen sie.

Tja, sie sind dort wirklich sehr unbekümmert, nutzen jede Gelegenheit um Spaß zu haben, aber das sind die guten Afrikaner, welche ihr Heil nicht bei uns suchen.

Und eben die Frauen…… Tja, die bekommen die Einheimischen eben viel schwerer, denn die Frauen möchten Geschenke dafür. Das betrachten sie als nahezu selbstverständlich.

Wer sich eine Frau nicht leisten kann geht oft leer aus.  Die Frauen dort lieben es, ganz offensiv angebaggert zu werden. Aber nicht von armen Schluckern, denn die gibt‘s dort wie Sand am Strand.

Dort, wo es keine Touristen gibt ist dann sexueller Zwang an der Tagesordnung. Und alle meinen: „Davon stirbt sie ja nicht.“

Ein Hirte mit abgemagertem Mutterrind und Kalb

Der Chef der Tauchbasis, ein Österreicher, wohnte in einer Villa aus der Deutschen Kolonialzeit. Er hatte einen schwarzen Koch von um die 60-ig Jahren und ein Hausmädchen von ca. 16 Jahren.

Straßenszene bei Arusha

Also, der Koch meinte natürlich, dass dieses Hausmädchen für den Chef da sei. Und als dieser sie nicht in “Besitz nahm”, war es für ihn ganz selbstverständlich, dass er nun ein Recht auf das Hausmädchen hätte. Er verfolgte das Mädchen, betatschte sie überall, auch wenn wir da waren, bis der Chef ihm mit Kündigung drohte.

Fotos: Maria Schneider

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