Von Dieter Farwick, BrigGen a.D. und Publizist (31.07.2021) *)
Am 09.07.2021 hat die Simulationsübung Polygon 2021 stattgefunden. Viel mehr weiß man noch nicht. Weder das WEF noch die Great Player Russland mit der Staatsbank Sberbank noch deren Arbeitsorgan BI.ZONE noch China haben einen Erfahrungsbericht veröffentlicht. Es gibt auch noch keine Kommentare in der Fachpresse. Damit sind den Spekulationen Türen und Tore geöffnet. Wenn der „Große Neustart“ im Jahre 2030 erfolgreich abgeschlossen sein soll, dann kann es eng werden.
Schwierige Prozesse – wie z.B. der weltweite Bevölkerungsaustausch wie auch die Bildung einer handlungsfähigen Weltregierung – benötigen einen langwierigen konzeptionellen Vorlauf. Das gilt auch für die Auflösung der Nationalstaaten mit ihren Mittelschichten und dem Aufbau von Ämtern und Behörden, die weltweit die Anordnungen der „Weltregierung“ umzusetzen haben.
Das Umsetzen verlangt geschultes Personal in den verschiedenen Verwaltungsebenen mit einer gründlichen Sprachausbildung für die jeweilige Region. Der Sicherheits- und Finanzexperte Ernst Wolff hat schon erste Vorstellungen für die Zusammensetzung der „Weltregierung“ und deren Macht.
Ernst Wollf schreibt dazu: „Die Great Player sind Handlanger einer Macht, die stärker ist als alles, was die Welt je gesehen hat.”
An der Spitze dieser Macht stehen die größten IT-Konzerne:
- die Google Mutter Alphabet, Microsoft, Apple, Amazon, Spare X, Netflix und Facebook,
- Großbanken der Wall Street und
- die führenden Vermögensverwalter wie Blackrock und Vanguard.
Sie alle beherrschen die beiden wichtigsten Lebensadern der modernen Industriegesellschaft:
- Daten- und Geldfluss – unterstützt durch Weltbanken, global agierende Finanzorganisationen wie die Weltbank und den IWF,
- zahlreiche Think Tanks,
- internationale Gremien wie die Group of Thirty, Bilderberg-Konferenz und
- verschiedene Stiftungen wie die Bill-und-Mathilda Gates-Stiftung und das World Economic Forum, WEF, mit dem Präsidenten Prof. Klaus Schwab.“
Dazu kommen noch Milliardäre wie Buffet, Soros, die z.T. eine eigene Agenda verfolgen.
Sich gegen diese gewaltige Phalanx behaupten zu wollen, grenzt an Tollkühnheit, ist aber notwendig.
Diese „Weltbeherrscher“ sind die „Superreichen“, die die Welt verändern werden. Sie denken nicht daran, die Welt für die Menschen besser, gerechter und nachhaltiger zu machen. Sie sind Menschenverächter. Diese Einschätzunghat Schwab seine Verachtung so geäußert: „Wir müssen den Planeten Erde vom „Virus Mensch“ befreien.“
Um besser durchregieren zu können, wollen sie die Bevölkerung der Erde drastisch reduzieren. In der „vierten industriellen Revolution“ werden derzeitige Arbeitskräfte durch Digitalisierung und Automatisierung in Massen freigestellt. Sie werden für die Menschheit „nutzlos“ und „bedeutungslos“. Sie erhalten eine „Grundversorgung“, ihr Privateigentum wird eingezogen.
Der Mensch wird zu einem „Bioroboter“ weiterentwickelt mit Implantaten und Nanosensoren im Blut, die entstehende Krankheiten erkennen und heilen. Ein Leben wie im Paradies – bis auf die Millionen „Nutzlosen“. Die Kluft in der Gesellschaft wird tiefer und weiter. Die Superreichen werden in ihren abgeschiedenen „Hide Aways“ auf der Erde keinen Kontakt mehr zu den bedeutungs- und nutzlosen Untertanen haben.
Versorgung inkl. Pflege – wird durch Bioroboter wahrgenommen.
Eine wichtige Frage: Wird es einer Weltregierung gelingen, die Überlebenden der unteren Schichten durch „Brot und Spiele“ ruhig zu stellen? Ist diese Art zu leben überhaupt noch lebenswert?
Was sind die Optionen ?
Es gibt bereits ein Muster für zukünftige Entwicklungen. Es heißt Event 201. Schwab spricht von der Verschmelzung von „öffentlichem und privatem Kapitalismus“ oder vom „Stakeholder Kapitalismus“.
Im Oktober 2019 veranstaltete eine Gruppe von Wissenschaftlern der Johns Hopkins Universität und des WEF den „Event 201“ eine wegweisende Veranstaltung. Die Wissenschaftler „erfanden“ eine neue Welt – einen neuen Virus, der die Welt verändern sollte: Ein neuartiger Coronavirus. Ende 2019 – wenige Wochen nach dieser Veranstaltung brach in Wuhan, China, eine weltweite Pandemie aus – die den Namen führte: „Covid 19“
Noch heute streiten sich die Wissenschaftler dieser Welt, ob es tatsächlich einen Vorfall in Wuhan gegeben habe, bei dem es eine Übertragung von dem nahegelegenen Tiermarkt von Tieren – angeblich von Fledermäusen zu Menschen gegeben haben soll.
Die WHO schickte ein Team nach Wuhan, um den Vorgang zu überprüfen. Dieses Team schloss einen Vorfall in einem Labor in Wuhan als wenig realistisch aus.Ein zweites Team blieb bei seiner Einschätzung, dass es doch den beschriebenen „Betriebsunfall“ in dem Labor in Wuhan gegeben habe.
Beide Theorien sollen weiter „ergebnisoffen“ untersucht werden. Die zweite Theorie findet mittlerweile mehr „Anhänger“. Bis zu einem endgültigen Urteil wird es dauern, da starke widerstrebende Interessen im Spiel sind – besonders seitens China.
Die Pandemie “Covid 19“ hat sich in den Jahren weiter ausgebreitet mit vielen Toten und mit schweren Erkrankungen – auch nach einer ersten „Genesung“. Die schweren Erkrankungen werden heute als „Long Covid“bezeichnet – siehe „Der Spiegel“, vom 31.07. 2021 vom 31. Juli „Die stille Seuche“.
Einige Stichworte: 10 Prozent der Covid 19-Erkrankten erleiden z.T. Monate nach ihrer „„Genesung“ Covid 19-Erkrankungen, bisher sind 200 Symptome registriert, die Ursachen sind noch nicht erforscht.
Die Wahl der nächsten „Übung“ wird weitgehend von den Ergebnissen von „Cyber Polygon 2021“bestimmt. Eine direkte Verbindung von Event 201 zur Corona-Pandemie gibt es wohl nicht. Global Player haben schnell das Potential dieses Event 201erkannt und angewandt.
Wird es ein „Cyber Polygon 2022“ geben?
Die Ergebnisse des „Polygon 21“ sind Stand 31.07.2021der Öffentlichkeit noch nicht bekannt.
Das Heft des Handelns hat Prof. Schwab in seinen Händen. Es kann eine verbesserte „Polygon 2022“ sein. Entdeckte Schwachstellen können relativ einfach verbessern werden.
Verlockend für die „Weltregierung“ ist eine Kombination von der Fortsetzung der „Corona-Pandemie“ mit Delta Varianten und Folgevarianten und einer „Klima-Pandemie“ sowie dem „Great Reset“ begleitet von wiederholten Pflichtimpfungen und medikamentöser Betreuung.
Der Schutz der ersten beiden Impfungen wird nach sechs Monaten schwächer Die Widerstandskraft der „bedeutungslosen“ und „nutzlosen“ Menschen wird gegen Null therapiert. Wiederholte längere Lockdowns mit Einschränkungen der Menschenrechte sind hilfreich.
„The Economist“ vom 31.07. hat einen ernüchternden Bericht „Dashed Hopes“ vom 31.Juli 2021 über die Folgen der weltweiten Pandemie geschrieben. Er belegt, dass die „ärmeren Staaten“ in der Welt nach einem Zwischenhoch – siehe die sog. “BRICS-Staaten” (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) – am härtesten getroffen wurden. Ihre Strategie „Catch up“ – das Aufholen dieser Länder gegenüber den „reichen“ Staaten – ist gescheitert. Es wird Jahre dauern, bis diese und die anderen „ärmeren“ Staaten wieder in der Lage sein werden, den Abstand zu den „reicheren“ Staaten zu verringern.
Ein Blick in die Zukunft
Die aufgezeigten Handlungsoptionen haben objektiv betrachtet wenig Chancen zur Verwirklichung.
Ich habe die Hoffnung, dass der Versuch des „Great Reset“ scheitern wird.
- Die Gesamtoperation ist zu komplex und zu kompliziert, um sie in weniger als 10 Jahren über die Weltbühne zu bringen.
- Ein Fehlschlag würde die Welt im Umbruch nachhaltig verändern – militärische Auseinandersetzungen sind nicht auszuschließen.
- Es fehlt an qualifiziertem, gut ausgebildetem Personal aus allen Regionen.
- Es ist nicht auszuschließen, dass sich starke religiöse Gemeinschaften weigern werden, sich dem Joch einer „Weltherrschaft“ zu unterwerfen.
- Es wird kaum eine globale „Weltpolizei“ geben, die lokale oder regionale Widerstandsbewegungen besiegen kann.
- Die Naturkatastrophen mit den Überschwemmungen und Zerstörungen von Kommunen, Brücken und Straßen sind vorausschauend zu bewältigen und in der Entstehung zu verhindern, wenn von der Politik vorausschauend geplant und geführt wird.
- Die Effizienz neuer oder verbesserten Maßnahmen muss in regelmäßigen Zeitabständen in Übungen und Prüfungen streng kontrolliert werden.
Eines ist klar: Die nächste Katastrophe – verursacht durch Natur oder Menschen kommt in den nächsten 10 Jahren bestimmt.
Die leidvollen Erfahrungen weltweit durch Überschwemmungen, Dürren, flächendeckenden Brände, die hohe Zahlen an Menschenopfern fordern werden, dürfen sich in der modernen Welt des 21. Jahrhunderts einschließlich des erdnahen Weltraumes nicht wiederholen.
Zügiges Handeln sollte auch ohne langwierige Kommissionsarbeit möglich sein.
In Landratsämtern müssen wieder Stellen für Katastrophenexperten eingerichtet werden.
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*) Brig.General a.D. Dieter Farwick wurde am 17. Juni 1940 in Schopfheim, Baden-Württemberg, geboren. Nach dem Abitur wurde er im Jahre 1961 als Wehrpflichtiger in die Bundeswehr eingezogen. Nach einer Verpflichtung auf Zeit wurde er Berufssoldat des deutschen Heeres in der Panzergrenadiertruppe.
Vom Gruppenführer durchlief er alle Führungspositionen bis zum Führer einer Panzerdivision. In dieser Zeit nahm er an der Generalstabsausbildung an der Führungsakademie in Hamburg teil. National hatte er Verwendungen in Stäben und als Chef des damaligen Amtes für Militärisches Nachrichtenwesen.
Im Planungsstab des Verteidigungsministers Dr. Manfred Wörner war er vier Jahre an der Schnittstelle Politik-Militär tätig und unter anderem an der Erarbeitung von zwei Weißbüchern beteiligt. Internationale Erfahrungen sammelte Dieter Farwick als Teilnehmer an dem einjährigen Lehrgang am Royal Defense College in London.
In den 90er Jahren war er über vier Jahre als Operationschef im damaligen NATO-Hauptquartier Europa-Mitte eingesetzt. Er war maßgeblich an der Weiterentwicklung des NATO-Programmes ´Partnership for Peace` beteiligt.
Seinen Ruhestand erreichte Dieter Farwick im Dienstgrad eines Brigadegenerals. Während seiner aktiven Dienstzeit und später hat er mehrere Bücher und zahlreiche Publikationen über Fragen der Sicherheitspolitik und der Streitkräfte veröffentlicht.
Nach seiner Pensionierung war er zehn Jahre lang Chefredakteur des Newsservice worldsecurity.com, der sicherheitsrelevante Themen global abdeckt.
Dieter Farwick ist Beisitzer im Präsidium des Studienzentrum Weikersheim und führt dort eine jährliche Sicherheitspolitische Tagung durch.
Seit seiner Pensionierung arbeitet er als Publizist, u. a. bei conservo.