Zum Buch: Wollt ihr das totale GRÜN? (E.W. Kreutzer)

– Ein Blick in die „Handreichung zur Bundestagswahl 2021“
– Der Autor teilt das Grünen-Programm in Gefahrenklassen ein

(www.conservo.wordpress.com)

Von Albrecht Künstle

Nicht allen ist die Sportpalastrede von Göbbels Anfang 1943 bekannt, als er der versammelten Masse die Suggestivfrage „Wollt ihr den totalen Krieg?“ stellte, und ihm ein hysterisches JA entgegenschallte. Die Folgen sind bekannter. Dieses Zitat ist der Aufhänger für ein aktuelles Buch.

Egon W. Kreutzer gehört zum Kreis meiner Leser und schickte mir sein Buch „Wollt ihr das totale Grün? – Handreichung zur Bundestagswahl 2021“ mit der Bitte um eine Beurteilung. Was ich hiermit gerne tue, denn der Countdown läuft bereits: Es sind nur noch vier Wochen bis zur Wahl.

Sein Vorwort vom März dieses Jahres schließt er mit „Gott schütze uns vor Sturm und Brand, und vor dem grünen Sachverstand“. Und leitet sein erstes Kapitel ein mit der Beschreibung von Tölpel: „Große Vögel, die bald nach dem Schlüpfen jegliche Bodenhaftung verlieren und sich auf festem Grund nur unbeholfen zu bewegen wissen.“, was für ein treffender Vergleich mit den Grünen.

Dem Autor geht es aber nicht um grüne Hochstapler und ihre weibliche Steigerung. Personen sind ihm nebensächlich, es geht um Inhalte. Der Slogan „Alles ist drin“ erscheint ihm eher als Drohung denn als ein Angebot. Die Frage, ob die im Wahlprogramm manifestierte Politik der Grünen für unser Land gefährlich werden kann, stellt sich ihm nicht. Seine Analyse des Wahlprogramms kommt zum eindeutigen Ergebnis, dass Gefahr im Verzug ist. Als ob er Chemiker oder Sicherheitsfachkraft einer Firma wäre, teilte er die Programmatik in Gefahrenklassen ein.

Gefahrenklasse 1 umfasst Vorhaben, die auf einzelne Wirtschaftssektoren begrenzt bleiben und deren Schadwirkung innerhalb der Volkswirtschaft ggfs. noch kompensiert werden könnten, würde es sich stets nur um eine Einzelmaßnahme handeln.

Gefahrenklasse 2 kennzeichnet Vorhaben, die als ‚Querschnitts-Aktivitäten‘ praktisch alle Branchen und / oder alle Bereiche des Zusammenlebens tangieren und zu einer spürbaren Schädigung der Volkswirtschaft führen.

Gefahrenklasse 3 gilt für alle Vorhaben, deren Auswirkungen als dramatisch und verheerend eingeschätzt werden, ohne dass Rückfallmöglichkeiten überhaupt in Betracht gezogen werden.

Zu letzterem zählt der Autor ihre Art der Wohnungspolitik, den klimagerechten Wohlstand, das Nicht-bestraft-werden als grüne Belohnung, die CO2-Bremse im Grundgesetz, Solaranlagen auf allen Dächern, Photovoltaik in der Fläche (Strom ernten statt Lebensmittel), Ökostrom dem Markt überlassen usw.

Die Gefahrenklasse 3+++ soll wohl der Klasse 4 entsprechen, die nicht vorkommt. Sie betrifft den Kohleausstieg schon vor 2030 und die zwei Prozent Flächenverbrauch für Windräder.

Gefahrenklasse 5 eine klimaneutrale Energieinfrastruktur per Wasserstoff-Strategie.

Diese Klassifizierung erleichtert dem Leser die Gewichtung der Aussagen des Wahlprogramms.

So wie ich in meiner Merkel-Bilanz in Kürze auch auf das Gute an ihr eingehen werde – nämlich, dass sie endlich abtritt – so tut auch er es. Die Idee der Bürgerversicherung ordnet er in eine „Gefahrenklasse 0“ ein. Trotz der vielen Probleme in der Ausgestaltung. Ebenso die Vermeidung von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) für Verkehrsprojekte.

Das 150-Seiten-Büchlein empfiehlt sich insbesondere für noch unentschlossene Wählerinnen und Wähler, oder als Mahnung für jene, die ihre Wahl einmal mit den Worten entschuldigen werden, „das hat uns niemand gesagt“.

Zum Autor siehe https://egon-w-kreutzer.de/der-mai-ist-gegangen

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*) Der Autor Albrecht Künstle, Jahrgang 1950, ist im Herzen Südbadens daheim, hat ein außergewöhnlich politisches Erwerbsleben mit permanent berufsbegleitender Fortbildung hinter sich. Im Unruhezustand schreibt er für Internetzeitungen und Nachrichtenblogs der Freien bzw. Alternativen Presse zu den ihm vertrauten Themen Migration, Religionsfragen, Islam, Kriminalität, Renten, Betriebliche Altersversorgung, Wirtschaftsthemen u.a.. Zuvor schrieb er für Fachzeitschriften und seine Regionalzeitung, fiel aber bei ihr politisch in Ungnade.

Kuenstle.A@gmx.de

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