Von Alex Cryso
Es ist immer wieder spannend, wenn die Fassade des scheinbaren Antifaschismus bröckelt und dahinter die nächste böse Fratze zum Vorschein kommt. Im Zuge der höchst umstrittenen Black Lives Matter-Bewegung wurde nicht nur gegen den Tod des schwarzen Schwerverbrechers George Floyd und die angeblich rassistische Polizeigewalt demonstriert, sondern auch allerhand antisemitischer Hass offenbart.
Dabei liesen im Zuge der amerikaweiten Aufstände zahlreiche unschuldige Menschen ihr Leben, doch erst einmal so richtig in Fahrt, wurden in Los Angeles im selben Aufwasch mehrere Synagogen mit martialischer Hetze wie „Free Palestine! Fuck Israel!“ besprüht. Die Statue des schwedischen Judenretters aus der NS-Zeit, Raoul Wallenberg, wurde geschändet, in Washington kam es zu Hasschören gegen Israel, welches man erneut als Land der Kindermörder beleidigte.
Im ebenfalls kalifornischen San Diego wurden jüdische Einrichtungen wie das Haus der Studentenorganisation Hillel angegriffen. Unterstützung gab es mehrfach von der Antifa, die wie immer die Straße zu ihrem Schlachtfeld machte.
Es ist ganz offensichtlich: Im Zuge der Weltverbesserung haben die islamischen Antisemiten wieder Hochkonjunktor. Interessanterweise trifft es dabei auch immer öfter diejenigen, die den ganzen Multikulti-BLM-One-World-Käse auch noch fördern. So zeigte sich der amerikanisch-jüdische Historiker Gil Troy fassungslos ob der ausufernden Riots, die sich nicht nur gegen unzählige Weiße, sondern auch die Juden in den USA wandten: „Es ist herzzerreißend. So viele Juden und Rabbiner unterstützen BLM. Wir sahen in Los Angeles eine Zunahme von Gewalt gegen jüdische Geschäfte in jüdischen Vierteln. Wir sahen antijüdische Graffitis und Hakenkreuze. War es ein allgemeines Phänomen? Nein! Aber dafür dürfen wir Null-Toleranz haben. Es ist furchtbar, wenn Menschen die Bewegung für antisemitischen Hass benutzen.“ Wenngleich BLM-Fahnen und –Symboliken von jedem benutzt werden können, gab es nie eine offizielle Distanzierung von Seiten der Hauptorganisatoren.
Im Gegenteil: Nicht selten verlieren sich die Verantwortlichen selbst in Verschwörungstheorien und diffusen Hirngespinsten. So wird beispielsweise behauptet, die amerikanische Polizei lerne ihr Handwerk von den Israelis und wenn in den USA ein Polizeibeamter einen Schwarzen tötet, dann wäre der angebliche Genozid Israels an den Palästinensern ein Vorbild dafür. Man geht sogar soweit, die Polizeigewalt als allgemeinen Völkermord zu bezeichnen. Die Juden sollen einmal mehr für alles verantwortlich gemacht werden und auch BLM schürt dieses Verschwörungsbild. Andere bestätigen Black Lives Matter eine kulturmarxistische Weltansicht, die in sehr schablonenhaftes Gut- und Böse-Denken unterteilt. Weiße unterdrücken Schwarze – einem umgekehrten Rassismus gibt es jedoch nicht. Dabei ist die vermeintliche Diskriminierung der Ordnungshüter gegen Schwarze bislang in keinster Weise statistisch erwiesen. Hingegen hat der Hass der Afro-Amerikaner auf Juden eine lange Tradition in Übersee. So wird der Jude auch bei den scheinbar Unterdrückten gerne als Halsabschneider und als skrupelloser Geschäftsmann gesehen, der mit seiner ewigen Opferrolle daherkommt, die wiederum eigentlich den Schwarzen zusteht.
Die kommt George Floyd in überdimensioniertem Maße zuteil, um dabei zum Rockstar wie zum fragwürdigen globalen Jugendidol aufzusteigen. Schon lange wurde kein Verbrecher mehr so gefeiert wie der Atemlose, dessen Portrait die Wände von zahlreichen Häusern und Mauern ziert. Mittlerweile solidarisierte sich auch noch Rapstar und Schauspieler Ice Cube („Three Kings“) mit Black Lives Matter, um in deren judenfeindliches Horn zu stoßen: „Wir brauchen nur gegen sie aufzustehen und ihr kleines Spiel ist aus“, postete der 52-jährige neben einer antisemitischen Graphik.
Israel gilt derweil als Sinnbild des Imperialismus und Kapitalismus innerhalb der arabischen Welt. Schwarzes Leben zählt, Jüdisches nicht. Die linke Bewegung offenbart einmal mehr ihre ganze verlogene Doppelmoral.
Alex Cryso
Links:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/black-lives-matter-antijuedische-toene-machen-vielen-angst.1079.de.html?dram:article_id=492076
https://www.die-tagespost.de/politik/aktuell/ist-die-black-lives-matter-bewegung-antisemitisch-art-215946
https://www.novo-argumente.com/artikel/der_antisemitismus_in_der_black_lives_matter_bewegung