So die Worte von Don Lorenzo, eines katholischen Priesters, bei der Anti-Green-Pass-Demonstration am 7.November in ASSISI
Von Dr. Juliana Bauer
Die Überraschung am Sonntag in Umbrien war perfekt. Weil ungewohnt. Und unerwartet.
Ein Priester bei dem Aufmarsch gegen die staatlichen Verordnungen des Green Pass! Der dann auch noch das Wort an die Versammlung richtete. Und dann – in ASSISI. Der Stadt des Heiligen Franziskus. Des von den Italienern so heißgeliebten Poverello.
In ASSISI!
Welch ein Affront! Gegen die Geistlichkeit. Die hörige Geistlichkeit!Ducken sich doch zahlreiche Geistliche in Italien wie auch in deutschsprachigen Landen unter die strikten, z.T. absurden und auch oft menschenverachtenden Anweisungen und Befehle von Green Pass und 2G/3G-Regeln.
Welch ein Affront! Gegen die linientreue und völlig verstörte Bürgermeisterin!
„Die NICHT-Geimpften sind DESERTEURE.“
Den Worten Don Lorenzos stehen jene üble Sätze gegenüber, die Roberto Dipiazza, der Oberbürgermeister von TRIEST, vor wenigen Tagen von sich gab:
„Die NICHT-Geimpften sind DESERTEURE.“
Vertiefen wir uns einmal in die Gesamtaussage des ersten Mannes von Triest, einer Stadt, die mit einer reichen kulturellen Vielfalt begeistert. Es war eine Aussage, die nicht nur den italienischen Parlamentarier der Partei Italexit und Journalisten Gianluigi Paragone arrabbiatissimo machte (siehe sein VideoBlog vom 1.November), sondern auch in den sozialen Netzwerken unzählige, wütende Proteste provozierte:
„Unsere Geduld ist zu Ende“, so Dipiazza, „… eventuelle neue, schwere Restriktionen werden nur über die verhängt, die nicht geimpft sind. Denn sie sind Deserteure. Ist das ein Krieg … in einem Krieg kämpft derjenige nicht, der Angst hat. Er wird dann an die Wand gestellt und erschossen.
Wir erschießen natürlich niemanden“ – ach, wie tröstlich…welch ein Versprechen voller Menschlichkeit! Allerdings ruinieren Sie und Politiker Ihresgleichen das Leben unzähliger Menschen, Signor Dipiazza – „aber, so Dipiazza weiter, „die Schwere von eventuellen neuen Restriktionen muss speziell auf jenen Deserteuren lasten, die die Gesundheit aller riskieren.“
Dipiazzas Worte offenbaren – bedacht oder unbedacht – die verlogene, faschistische Seele der momentanen Regierung und ihrer „treuen“ Anhänger und Ausführenden, einer Regierung, die von einem hohen Militärangehörigen als governicchio criminale bezeichnet wurde, d.h. als eine Regierung, die „eigentlich keine ist“, die kriminell sei und die Verfassung übergehe. Eine Pseudo-Regierung, die in dem wunderbaren Land Italien großes Unheil anrichtet.
Verschiedene Quellen in Italien sprechen mittlerweile von einer Kriegserklärung an die NICHT-Geimpften.
Ist Dipiazzas Drohung ein Vorgeschmack? Ein Vorgeschmack auf künftige Corona-„Spielchen“ übelster Sorte? Nicht nur in Italien, sondern auch anderswo in Europa?
Schauen wir nach Deutschland. Dort kündigen sich weitere böse Spiele an. Gerade erklärte Thüringens „König Bodo der Große“, ungeimpfte Menschen bald nicht mehr in den Krankenhäusern seines Bundeslandes behandeln zu lassen. Und Quacksalber Spahn, der wie die meisten Politiker in viel zu großen Schuhen daherspaziert, war voll des Lobes über die permanenten Green-Pass-Kontrollen während seines Rombesuchs: sein Impfpass wurde dort „an einem Tag mehr kontrolliert, als in ganzen vier Wochen in Deutschland.“ Ja, Herr Spahn, möchten Sie sich die gegenwärtige italienische Politik tatsächlich zum Vorbild nehmen? Sie scheinen nicht zu begreifen, dass in Rom der zweite Duce sitzt und das Volk mit Füßen tritt. Für Sie zählt natürlich vor allem, dass Herr Drache(n) der Impfung und allem, was damit zusammenhängt, den Heiligenschein verliehen hat. Hand in Hand mit Papa Francesco. Der die Brüderlichkeit seines Namenspatrons sowie seine Christenheit verrät (und das nicht zum ersten Mal), auch wenn er noch so viel von dieser Brüderlichkeit spricht, die so wohlklingend in Ohr und Herz widerhallt.
Von NORD bis SÜD: Italien ist auf der Straße
No Green Pass – 16.Woche der Demonstrationen
Doch eine riesige Zahl von Italienern im ganzen Land erkennt dies immer mehr, was die zahlreichen Demonstrationen zeigen. Und es werden immer mehr. Waren in den Sommerwochen insbesondere und oft nur die Großstädte vertreten wie Mailand, Turin, Triest (die von Anfang an eine Schlüsselrolle spielten), Genua, Rom, Neapel, Catania, Palermo, denen alsbald Bologna und Florenz folgten, so folgen inzwischen zahlreiche mittelgroße und kleinere Städte den Aufrufen: Trento (Südtirol), Verona, Novara, Varese, Brescia, Pavia, Padua, Udine, Rimini, Ravenna, Pisa, Livorno, Siena … und ASSISi … und viele andere.
Und – in allen Städten (es sind mehr als 150) ist die Teilnehmerzahl an jedem Samstag überwältigend. Ein alter Herr am Rand der letzten Groß-Demo in Mailand, dessen Worte zufällig eingefangen wurden, meinte: „Mein Gott, wie viele, viele Menschen! Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen.“ In vielen Städten finden mittlerweile auch während der Woche bis sogar täglich Demos und Proteste statt. Entgegen mancher Behauptungen deutscher Nachrichtensender sind die Demos fast immer friedlich. Sie sind sehr laut, ja, voller Temperament, aber friedlich. Eine Neapolitanerin, die in Trento sprach, brachte es auf den Punkt:
„Ich bin aus Napoli. Unser Nachbar ist der Vesuv. Ich komme also aus einer Stadt, wo die Erde Feuer spuckt.“ Und dieses Feuer spuckt in vielen Städten Italiens. Und es steckt an. Ohne zu zerstören.
Auffallend ist seit den letzten 2 – 3 Wochen die Zunahme des Singens. Neben den lautstark skandierten Slogans und Aufforderungen an die Regierung, die auch die berühmten „Beschimpfungen“ miteinschließen, hallen die „Canzoni“ aus tausenden Kehlen über Plätze und Straßen. Die No-Green-Pass-Hymne „La gente come noi non molla mai“ (Leute wie wir geben nicht auf) darf nie fehlen, neue Lieder kommen hinzu. Auch die Nationalhymne Italiens Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) hört man immer öfters (wobei unter Fratelli auch Geschwister gemeint sind).
Und – das nächste Auffallende, das buchstäblich, ja selbst über die Computer und die Fernsehgeräte übertragen, das fast hautnah vermittelt wird, ist das immense Gemeinschaftsgefühl der Italiener und Italienerinnen.
FRATELLI D’ITALIA!
FRATELLI e SORELLE D’ITALIA!
Es ist das Wissen um ihre Gemeinschaft, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt ihrer Landsleute, die sie stark macht. Der Geimpften wie Nichtgeimpften. Der jungen und alten Menschen. Der gebildeten wie einfachen Leute. Und dieser Zusammenhalt wird sie gewinnen lassen. Denn – sie geben nicht auf!
Dann wird Antonio Galloni, einer der führenden Wirtschaftsprofessoren des Landes Recht behalten, der auf der Demo am 15.Oktober am Circo Massimo in Rom sprach und sich überzeugt zeigte, dass der Green Pass bald Geschichte sein werde. „Bevor der Notfall im Land ausbricht, ziehen sie (die Regierenden) ihn zurück“, meinte er. Auch sagte er voraus, dass die Bewegungen gegen die Corona-Schikanen, gegen die Einschränkungen und die Diskriminierung stark wachsen werden.
„Freiheit – Arbeit – Wahrheit – Gerechtigkeit“
Diese Worte sind auf dem großen Transparent der Kundgebung in Assisi zu lesen. Und damit kehren wir zum Anfang dieses Beitrags zurück, zur Demonstration in Assisi, die ihren Ausgangspunkt bei der Kirche Santa Maria degli Angeli nahm, bei einer mit San Francesco eng verbundenen Kirche (sie wurde im 16.Jh. um seine Sterbekapelle herum erbaut), einer Basilika, die in unserer Zeit berühmt wurde durch das Weltgebetstreffen der großen Religionen, welches dort zweimal mit Papst Johannes Paul II. stattfand. Der Marsch endete mit einer Kundgebung in der Oberstadt, im Viertel Rocca di Assisi, unterhalb der Festung gelegen.
Mehrere hundert Teilnehmer fanden sich zu der Demonstration zusammen, in einer Stadt, deren Bürgermeisterin sich „zutiefst verstört und besorgt über ein solches Ereignis in diesem spezifischen historischen Moment“ zeigte, in einer Stadt, die „keine Stadt des…Green Pass ist und nie sein wird.“ Die Dame scheint offensichtlich wie alle ihre Vertreter dieser absurden Politik die Tragweite des menschlichen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen Schadens nicht zu erfassen, die sie den Menschen ihres jeweiligen Landes zufügen – restlos allen und insbesondere den Familien, den alten Menschen, den Kindern und Jugendlichen. Sie scheint überdies nicht zu erfassen, dass gerade Assisi, die Stadt des Poverello, daran erinnert, alle Menschen anzunehmen, ob krank oder gesund, und keinen, aber auch keinen einzigen aus der Gemeinschaft auszustoßen.
Auch der „Auftritt“ des katholischen Pfarrers Lorenzo Lasagni aus dem Erzbistum Ravenna-Cervia machte Frau Bürgermeister offenbar sprachlos. Ein Journalist von ANSA, der führenden Nachrichtenagentur Italiens, nahm ihn denn auch sofort nach der Kundgebung „in die Zange.“ Auf dessen Frage, warum er heute hier sei und an der Demo gegen den Green Pass teilnehme, gab er schlicht zur Antwort: „Als Zeugnis für die Menschlichkeit und den Glauben.“ Dann wiederholte er auf die Bitte des Reporters seine Worte, die er im Viertel Rocca an die Teilnehmer richtete, dass es wichtig sei „die eigene tiefe Menschlichkeit wieder zu entdecken und sich in seinem Leben für die Wahrheit und die Freiheit zu engagieren. Auf den Platz herunter zu kommen (“scendere in piazza“ =auf die Straße zu gehen), bedeutet, sein Gesicht und auch sein Herz zu zeigen…“
Die Anschuldigungen, er sei ein Impfgegner, wies er jedoch entschieden zurück „Ich bin lediglich gegen den Green Pass.“ Doch fand er zur Vorgehensweise der Impfung deutliche Worte: „Was die Impfungen betrifft, meine ich, dass jede Person sich bewusst mit ihrem Hausarzt besprechen sollte und dann eine ganz bewusste Entscheidung treffen soll.“
Darüber hinaus sah Don Lorenzo ein weiteres großes Problem, das über den medizinischen und wissenschaftlichen Aspekt hinausgehe – ein Problem, das auch über Italien hinausgehe und Europa, das die gesamte Welt betreffe: das Problem der politischen und ökonomischen Kontrolle. „Es handelt sich also auch um die Bewegung des Geldes, die Macht ausübt, vor allem zum Schaden des Volkes. Man kann das in der Arbeitswelt und in den ärmeren Ländern beobachten.“
Ob wohl noch mehr Priester „ihr Gesicht und ihr Herz“ zeigen werden?
Anmerkungen:
Anm.1: Stefania Proietti, die Bürgermeisterin von Assisi, fügte ihrer Erklärung, dass Assisi keine Stadt des No-Green-Pass sein könne, folgende Begründung an: „…die Bildung von Menschen-Ansammlungen kann das Risiko der Ansteckung erhöhen.“ Frau Bürgermeisterin, ich hörte, dass mehr als 82% der italienischen Bevölkerung geimpft sei? Vor was also haben Sie solche Angst?
Anm.2: La Piazza, der Platz, der Hauptplatz eines Ortes oder bestimmte bedeutende Plätze stehen in Italien für die Öffentlichkeit und sind von großer Wichtigkeit für das soziale Leben. Wie es der Jurist und Musiktherapeut Mauro Scardovelli in Genua mit Blick auf die Kundgebungen kürzlich erklärte: „Unsere Plätze sind Orte der Kooperation, des Miteinander-Teilens, der Brüderlichkeit.“
Nationalhymne, Hymne Anti-Green Pass in Triest
Demos in ganz Italien
Demo Assisi, Don Lorenzo
Und etwas extra „Feines“ für nicht-empfindliche Ohren: der neue Hit Italiens, den der Sänger, Schriftsteller, Grafikdesigner Fabio Lucentini schrieb.
Ein Song gegen die gesamte Draghi-Regierung u. ihre Vorgänger, die er u.a. als inkompetent, als Verräter, als Verbrecher besingt. Mit Blick auf Corona und die offenen Grenzen:
Fabio Lucentini Vaffanculo