- Einschüchterung eines Häufleins Spaziergänger
- Diffamierung Ungeimpfter als “Rattenlecker” und “Aasgeier”
- Herrenmenschenattitüde
Von Maria Schneider – eine Abrechnung über nützliche Idiotinnen und das Coronaregime
Heidelberg war eine frühe Hochburg der Nationalsozialisten. Schon 1920 gab es am Neckar erste Aktionen der späteren NS-Bewegung, bei den Kommunalwahlen 1930 erhielt die NSDAP gar 35,7 Prozent. Dies als einleitende Vorbemerkung.
Am vorgestrigen Samstag, den 18. Dezember griff auch ein Häufchen Heidelberger, bestehend aus jungen Familien und Kindern, die derzeit bundesweit immer häufiger umgesetzte Idee auf, einen Spaziergang als Protestaktion gegen strenge Coronaregeln und die kommende Impfpflicht zu unternehmen, und versammelte sich auf der Neckarwiese unter der Ernst-Walz-Brücke. Es dauerte nicht lange, da erschien ein massives Polizeiaufgebot vor Ort – und hinderte die friedlichen Bürger in bester realsozialistischer oder besser maoistischer Tradition daran, ihren friedlichen Spaziergang auf der Wiese fortzusetzen (siehe hierzu auch den Bericht zum Thema auf „Reitschuster.de“).
Und gestern, am Sonntag, fand dann vor dem Gebäude der Neuen Universität eine weitere Demonstration statt. Der Versammlungsort war diesmal passend gewählt: Die dortige Inschrift „Dem lebendigen Geist” wurde nach der Gleichschaltung der Universitäten vor knapp 90 Jahren durch „Dem deutschen Geist” ersetzt und nach dem Krieg wieder mit der ursprünglichen Inschrift geschmückt. Doch wie lange noch? Möglicherweise wird am Gebäude bald „Dem diversen Geist” oder auch „Dem Neuen Menschen”, „Dem grünen Menschen” oder gar „Dem Transhumanisten” prangen.
„Dem lebendigen Geist“ – wie lange noch?
Der Heidelberger Geist ist schon lange im Sinkflug. Er riecht nach ranzigem Getreide in Ökoschuppen und müffelt nach feuchten, ungewaschenen Wollpullovern der Weststadtschikaria, die miesepetrig „wegen der Gesundheit“ im vegetarischen Restaurant „Red“ Rohkost verzehrt, die wie Gold aufgewogen wird. Zu den Bauchlandungen des Heidelberger Geists zählt auch der Rufmord an den Pianisten Martin Münch, unter anderem Gründer der Jahrhundertwende-Gesellschaft, der sich offen gegen die Grenzöffnung von 2015 stellte und früh vor einer Islamisierung Deutschlands warnte. Seine Heidelberger Kollegen schlossen in bester, gleichgeschalteter Tradition die Reihen und schwärzten ihn solange bei seinen Auftraggebern an, bis er schließlich nicht mehr engagiert wurde (siehe hier, hier und hier).
Passend zu ihrem halbtoten Geist ist sich die Stadt Heidelberg nicht zu schade, die Tradition der Belohnung regimetreuer Handlanger fortzusetzen. So wurde im November 2018 die Bürgerplaketten an eine gewisse Frau Elke Messer-Schillinger verliehen, die es sich mit der Seite „AfD-Watch” auf Facebook zur Lebensaufgabe gemacht hat, die größte deutsche Oppositionspartei AfD zu „beobachten“, einzelne ihrer Anhänger gezielt zu diffamieren und heimlich aufgenommene Fotos von Parteimitgliedern zu veröffentlichen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat ihr dennoch die Plakette verliehen. Auf der Urkunde steht in der typischen verschleiernden euphemisierenden Sprache der heutigen Machthaber: „Die Geehrte betreibt Online-Plattformen, die als Informationsquelle dienen. Mit Argumenten und Fakten widerlegt oder belegt sie Meldungen über Vorgänge in Heidelberg und in der Region. In einer Zeit, in der Informationen ungeprüft in sozialen Netzwerken verbreitet werden, bietet Elke Messer-Schillinger mit viel Hintergrundwissen und durch ihre Recherche einen Gegenpol. Ihr Engagement steht für demokratische Werte und eine freiheitliche Diskussionskultur in Heidelberg.” Wir lernen: erwünschte Informationen sind seriös und faktenbasiert, unerwünschte Informationen sind „ungeprüft“ und undemokratisch.
Bürgerplaketten für Handlanger des grünen Regimes Doch zurück zu den Corona-Protesten vom Wochenende, zum Spaziergang des kleinen Häufchens unter der Ernst-Walz-Brücke und der Demo am gestrigen Sonntag auf dem Universitätsplatz, bei der ich persönlich kurz zugegen war. Bereits im Vorfeld hatte besagte Frau Elke Messer-Schilling den geplanten Spaziergang und die Demo friedlicher Heidelberger Bürger wie folgt auf ihrer mit Bürgerehren prämierten Seite „AfD-Watch“ kommentiert:
„So. Also Leute: Jetzt ist es nicht nur so, dass die Rat lickers am Sonntag auf dem Uniplatz “demonstrieren“ werden. Sie wollen sich auch am Samstag zum „Spaziergang“ treffen. Ich rekapituliere mal kurz: Wir haben den Weihnachtsmarkt abgebrochen, weil ja Pandemie ist, was ich – so doof das auch ist – völlig in Ordnung fand. Die Stadt Heidelberg lässt aber am 4. Adventssonntag zu, dass sich genau dort, wo wir geimpft und getestet gern alle Glühwein getrunken hätten, ungeimpfte Rat lickers treffen. Ich halte das für gelinde gesagt, sehr schwer vermittelbar.
Und weil die eine Demo, die uns allen ins Gesicht spuckt, noch nicht reicht, wollen die Typen nun auch gleich noch am Tag vorher als „Spaziergänger“ durch die Gegend marschieren. Mir scheint, dass es dabei darum geht, endlich die maximale Konfrontation mit Polizei und Leuten, die von solchem Scheiß die Schnauze inzwischen echt voll haben, zu erreichen.
Die Polizei wird das Ganze wohl eher wieder “begleiten“ statt mal ordentlich ein STOP zu setzen. Also: Lasst Euch nicht provozieren, plant Eure letzten Weihnachtseinkäufe so, dass ihr weg seid, wenn die Deppen kommen oder so, dass ihr am Samstag gar nicht in die Stadt müsst.“ (AfD-Watch. Fettdruck von MS)
Ja, auch Frau Elke Messer-Schillinger hält in allerbester Tradition die Sprache der Herrenmenschen aufrecht – und hat kein Problem damit, friedliche Demonstranten als „Deppen“ zu bezeichnen. Besonderes Augenmerk verdient jedoch der von ihr verwendete Ausdruck „Rat Lickers”, mit dem sie die friedlichen Demonstranten bedenkt: Dieser bedeutet wörtlich übersetzt „Rattenlecker“ und ist eine Anspielung auf die mittelalterliche Pest, die bekanntlich von Rattenflöhen übertragen wurde. Seit Covid-19 wird dieser entmenschlichende Schmähbegriff auch für sogenannte „Maskenverweigerer“ benutzt.
Rattenlecker und Aasgeier
Ich weiss nicht, wie es den lieben Lesern aller Geschlechter bei dem Wort „Ratte“ geht, doch in mir weckt er leider ungute und starke Assoziationen zu der Terminologie, die im 3. Reich für Angehörige eines bestimmten Glaubens verwendet wurde. Und wo wir gerade dabei sind, nehmen wir doch auch gleich die Äußerungen des baden-württembergischen Landesvaters, von Alt-Maoist Winfried Kretschmanns hinzu: Dieser bezeichnete die Demonstranten, die Corona-Proteste zur Diffamierung staatlicher Institutionen nutzen, als „Aasgeier der Pandemie”.
Bei der Demo habe ich gestern jedenfalls kein Federvieh gesehen – zumal Aasgeier nur dann auftauchen, wenn es ohne große Mühe etwas zu fressen gibt. Ist das denn nicht eigentlich die Kernkompetenz der Grünen, Herr Kretschmann? Während ich von 14 bis 17 Uhr in der Kälte ausharrte und der Rednerliste lauschte, wurde jedenfalls keine einzige staatliche Institution in irgendeinem Redebeitrag auch nur ein einziges Mal diffamiert oder in Frage gestellt. Dafür hat die staatliche Institution Polizei, die – gemäß ihren neuen Einsatzprioritäten – ebenfalls wieder mit einem martialischem Aufgebot vor Ort war, peinlich genau auf die Einhaltung der Maskenpflicht (im Freien!) und die Abstände geachtet.
Zudem wurden unter der steten Androhung, die Versammlung aufzulösen, ständig weitere Einsazkräfte angefordert, so dass schließlich ein Ordner auf durchschnittlich weniger als zehn der meist älteren, gänzlich unaggressiven und völlig normalen Teilnehmer kam. Wohl zur Einschüchterung (Mao: „Bestrafe einen, erziehe Hundert”) wurde eine ältere Dame ohne Maske von mehreren Polizisten brutal abgeführt und verschwand auf Nimmerwiedersehen in einem Polizeiwagen, während sich die Polizisten in breiter Reihe vor den wütenden Demonstranten postierten. Einer von ihnen konnte sich dabei das feixende Grinsen kaum verkneifen; ob aus innerer Genugtuung oder als Übersprunghandlung wegen empfundener Scham, werden wir wohl nie erfahren.
Da ich wegen der Maskenbefreiung keine Maske trug, forderte mich ein Polizist unter Androhung einer Anzeige dazu auf, den Platz nach links oder rechts zu verlassen. Willkürlich war festgesetzt worden, dass selbst Maskenbefreite nur mit Visier bleiben dürften. Gemäß der ursprünglichen Durchsage hätte man auch ganz hinten mit Blick zur Bühne stehen dürfen, was nun aber auch verboten war. Dort standen viele Unmaskierte, was den Polizisten jedoch nicht zu stören schien. Er wollte mir sogar verbieten, erst meine Tasche bei meinen Bekannten zu holen, was ich jedoch durchsetzten. Vielleicht hatte ihn einfach gestört, dass ich die vermummte Antifa hinter ihm fotografierte.
Jedenfalls holt ich eine Maske aus meiner Tasche und sagte dann: „Früher habe ich die Polizei verehrt und gemacht. Das ist schon lange nicht mehr so.“ Seinen Kommentar, „Jeder hat das Recht auf seine Meinung“ schüttelte ich mit einem Achselzucken ab und zwinkerte ihn nochmal mit Maske an. Warum Polizisten harmlose Frauen wie mich einzuschüchtern versuchen, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.
Kameras und eine Socke als „Bewaffnung“
Das Publikum der Demo, es sollen nur rund 350 Teilnehmer gewesen sein, bestand aus völlig unauffälligen, durchschnittlichen Bürgern aller Schichten: Alte, Junge, Kleine, Große, Linke, Rechte, Arme und Reiche. Die einzige „Bewaffnung”, die ich bei ihnen ausmachen konnte, waren Fotoapparate, geschliffene Worte – und eine Socke, die ein künstlerisches Duett, das zwischen den Vorträgen coronakritische Lieder zum Besten gab, pantomimisch nutzte.
Was mich persönlich am meisten besorgte, waren die starke Polizeipräsenz und die ständigen Schikanen und Durchsagen eines stark schwäbelnden Polizeichefs (vielleicht gar Kretschmann selbst?) aus einem der Einsatzwagen, , die offenbar absichtlich gezielt auch während der Lieder oder Redebeiträge erfolgten und erkennbar den Ablauf stören sollten.
Die anderswo bereits in Stellung gebrachten Gegendemonstranten waren hier ebenfalls nur schwach vertreten. Lediglich ein klägliches Häufchen der Antifa mit komplett verhüllten Gesichtern vertrat die große Fraktion der Heidelberger Edelmenschen (besonders lustig dabei ist übrigens, dass die deutsche Antifa, die damals wie heute stramm auf Regierungslinie ist, von der regierungskritischen, französischen Antifa ausgelacht wird!). Auch glänzten hier die sonstigen üblichen Verdächtigen der „Zivilgesellschaft“ mit Abwesenheit – zum Beispiel Seenotrettungsaktivisten und Klimaschützer, die sonst in Sonderzahl aufmarschieren.
Das Missverhältnis zwischen Staatsmacht und Demonstranten war auch deshalb so groß, weil sich bei beiden Versammlungen – sowohl dem Spaziergang am Samstag als auch der Demo am Sonntag – im Vergleich zu anderen ähnlichen großen Städten enttäuschend wenige Teilnehmer eingefunden hatten. Zum Vergleich: In Saarbrücken, 170 Kilometer weiter westlich, „spazierten“ gestern rund 10.000 Menschen durch die Stadt. Für Heidelberg ist diese Zurückhaltung leider typisch – denn wirklich kritische Zeitgenossen mit Mumm sind hier eine Minderheit; die Mehrzahl sind Konformisten. Das ist das Heidelberg, wie es heute leibt und lebt. Um dies näher zu erklären, muss ich einen Exkurs wagen und den Menschenschlag und die Gesinnung erklären, die hier zuhause sind.
Fortsetzung: Heidelberg: Hort der Konformisten und Elysium für wohlstandsverwahrloste Träumer und Revoluzzer