So sehne ich mich nach der alten Messe …
von altmod
In diesem Jahr fehlte sie mir besonders – bei Gott – die alte Messe!
Die alte Messe ist der ultimative Disruptor – und »Disruption« steht für Abspaltung, Selektion. Die alte Messe zerstört alle Pläne, die man seit dem 2. Vatikanischen Konsil in meiner Kirche erreichen wollte.
Es war das zweite Weihnachtsfest unter dem widersinnigen Coronadiktat. Die Unterwerfung unserer christlichen Hirten, dieser »Religionsbeamten« (Peter Hahne), belegt wie nie zuvor die entstandene Distanz von ihrer Herde. Ihre Gnadenlosigkeit – im reinsten Sinne des Wortes. Kein Zugang zum Gottesdienst für Ungeimpfte und Ungetestete! Die ehr- oder hochwürdigen Herren der katholischen Kirche und die Pfaff*innen der Evangelischen betätigen sich anbiedernd als Büttel des Staates. In ihrer Unterwerfung unter das verfügte Gehorsamsregime beteiligen sie sich mit ihrer Versagung des freien Zugangs zu den Gottesdiensten an der staatlich verordneten Trennung ihrer Schutzbefohlenen in Untadelige und in Auszustoßende. Machen sich zu Spaltern – und nicht selten, auch zu Hetzern.
Wie christlich ist das?
Es sei die durchaus »ketzerische« Frage erlaubt, was würde Jesus darüber denken? Jesus, der Leprakranke und Ausgestoßene anfasste und befreite, mit dem Zöllner, mit Maria Magdalena zu Mittag aß, der am geheiligten Sabbat heilte und der mit der Peitsche Händler und Geldwechsler aus dem Tempel seines Vaters vertrieb. Sagte nicht Jesus: »Kommt zu mir, die ihr müheselig und beladen seid!«? Er hätte nicht gesagt, kommt zu mir, die ihr geimpft oder getestet seid!
Es gibt jüngste Umfragen, die belegen, das angeblich nur noch 4% der Deutschen sagen, ihre Kirche hätte ihnen in den letzten Jahren geistigen Beistand gegeben. 95 % halten die Kirchen für überflüssig, darf man daraus ableiten.
Die Kirchen sind leer und dazu bedurfte es keiner 2G-Regeln. Die Hirten selbst haben den Stall und die Zuflucht zerstört.
Zur Frage, was hat das mit der alten Messe zu tun.
Unter der alten Messe – und nicht erst verstärkt mit dem tridentinischen Ritus – wurde der katholische, der christliche Glaube in der Welt geformt. Im Glauben und Ritus, der Missionare prägte, große Denker und Heilige hervorbrachte.
Aber all das wollte und will man nicht mehr.
Wenn man den Glauben ändern will, war es nur konsequent für die »cis«- wie »ultramontanen« Progressisten und Inquisitoren, die alte Messe zu verbieten. Aber die alte Messe erwies sich nicht als eine Art von gläubigen Streichelzoo, den man einfach so Verbieten kann. Sie symbolisierte und bewahrte das Glaubenserbe von Jahrtausenden. Und für viele war und ist es der richtige und überzeugende Weg, zu Gott und zu Christus führend. Es ist der Kult, der Ritus, die außergewöhnliche, feierliche und erhebende Form der Liturgie, die Menschen einvernommen hat und auch an die Institution bindet. Martin Mosebach hat es literarisch treffend in seiner Anklage zur »Häresie der Formlosigkeit« ausgedrückt.
Die Abwendung von dem alten Ritus hat den Einzug des relativierenden Zeitgeistes in die Kirchen, den Anbiederungen an alles Weltliche den Weg geebnet. Es hat dazu geführt, dass die Predigten der Religionsbeamten sich den Reden von Migrationsbeauftragten anpassten, Predigten wie Redebeiträge auf einem Juso-Kongress. Dass Kirchenasyl für Fremde und Kirchenferne gerechtfertigt und gar juristisch eingeklagt wird, aber Ungeimpften – in dieser Gesellschaft durchaus »Mühselige und Beladene« – der Zugang verweigert wird.
Ich war – wie auch das letzte Jahr – auch diesmal nicht in der Christmette oder vorausgehend in einem Adventsgottesdienst. Auch Ostern hatte ich dieses Jahr schon »ausfallen« lassen. Denn wenn ich an einen Ort will, an dem ich Gott finden möchte, wohin er mich rufen will, dann will ich mich nicht rechtfertigen müssen, dass auch für mich der Glaube an den Popanz Gesundheit und dass Todesfurcht bedeutsamer sind, als die Inhalte der christlichen »frohen Botschaft«.
Aber es fehlt mir schon: die fröhlichen Gesichter, die freudigen Gesänge, das »Gloria in excelsis Deo«, dann das freundliche Zunicken und vielleicht ein Händedruck beim Weg aus der Kirche nach Hause, mit einem ehrlichen »Frohe Weihnachten« vom Nachbarn und manchem Glaubensgenossen zugerufen.
Wer wird sich nächstes Jahr mit mir endlich dazu finden, zusammen wieder in den Gottesdienst zu gehen?
Bis die Polizei kommt … ?
Dass wir – wie 1989 schon mal in Deutschland – beweisen können, dass Gebete, Kerzen und Lieder mehr bewirken können, als Plakate und Reden von politischen Kadern.