Von altmod
In Abwandlung eines sehr bekannten politischen Manifests möchte man heute ausrufen:
„Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst des „Nazis“. Alle Mächte der bunten Republik haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der BuPräs und Kanzler, ARD und ZDF, die ganze Medienmeute und sog. Intellektuelle, Bischöfe, radikale Parteien von CDU/CSU bis zu den „Linken“; Antifa und Polizisten schlagen nicht nur mit Knüppeln auf sie ein …“.
Was ist denn nun eigentlich ein Nazi?
Einst galt:
(1) „Mitglied der Nationalsozialistischen Partei (Deutsche Arbeiterpartei) unter der Führung von Adolf Hitler, die Deutschland von 1933 bis 1945 regierte…“.
Dann wurde daraus – verfeinert, um u.a. die permanent notwendige „Entnazifizierung“ der Deutschen nach den „Tausend Jahren“ zu rechtfertigen:
(2) „Eine Person, die grausam ist oder verlangt, dass Menschen ihr vollständig gehorchen, oder die extreme und unvernünftige Ansichten über Rassen hat.“
Nachdem Personen, welche der Definition nach (1) genügen würden, nahezu ausgestorben sind und auch Subjekte, welche der Einschätzung nach (2) entsprechen, im öffentlichen Diskurs keine Rolle mehr spielen konnten, wurde der Begriff „Nazi“ endlich für weitergehende Auslegungen freigegeben, denn als Schimpfwort und Beleidigung gegen Leute, denen man (3) „Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus oder extrem autoritäres, undemokratisches Auftreten“ und vieles mehr unterstellen kann.
Wie war es denn vordem, in der BRDDR bequem…
In der alten BRD schallte nur im Extremwortwechsel die Invektive „Kommunist“ von rechts nach links – und das „Nazi“ von links nach rechts.
Die Doktrin der DDR war ja ohnehin „antifaschistisch“ nach eigener Definition, „Nazis“ nach Definition (1) oder (2) waren da nie existent.
Dann kam die Wende und die Karten wurden neu gemischt. Ein viertes „Reich“ wurde von manchen phantasiert. Natürlich im Sinne der einen „nationalistisch“, in der Hoffnung der anderen „sozialistisch“. Die Sozialisten hatten aber schon die kulturelle und gedankliche Oberhoheit über das Land gewonnen, die EUdSSR etabliert und es bedurfte eigentlich gar nicht der „Antifaschisten“ mehr, ob von Ost oder West.
Aber dann geschah Folgendes:
Da begannen plötzlich Leute sich in sog. Montagsdemonstrationen (der Begriff erinnert natürlich an die Auflehnung der geknechteten Ostdeutschen gegen ihr Regime) unter dem Namen Pegida gegen die „Islamisierung und die Einwanderungs- und Asylpolitik Deutschlands und Europas“ zu äußern.
Nach Definition (3) ist das natürlich „nazi“.
Dann gelang es doch tatsächlich den sogenannten „Rechtspopulisten“, sich in einer Partei, der AfD, zusammenzufinden und über Wahlen in die heiligen grün-sozial-demokratisch gewordenen Parlamente einzufallen. Da muss man dann daran erinnern, dass doch auch die „Nazis“ – nach Definition (1) – über demokratische Wahlen an die Macht gelangen konnten. Dass dies geschehen konnte, war der tiefen Spaltung der Gesellschaft unter jeweiliger Zuspitzung von rechter wie linker Seite zu verdanken; damals schon mit „Hass“ und „Hetze“ und Herabsetzung von jeder Seite.
Der „Nazi“ im deutschen 21.Jahrhundert
Die Herrschenden heute, die zusammen mit ihren Leit- und Hofmedien den politischen Diskurs dominieren, haben die Methode übernommen und beklagen „Hass“ und Hetze“ und die Spaltung der Gesellschaft und haben selbst durch ihre unfähige Politik und die damit verbundenen verzweifelten Rechtfertigungen selbst „Hass“ und Hetze“ gesät. Und beklagen dies nun mit Krokodilstränen und Invektiven auch gegen unschuldige Bürger, die wenn schon nicht als Nazis bezeichnet werden, so doch in deren Nähe gerückt. Vom Bundespräsidenten bis zu den Leitartiklern von FAZ, SZ, Zeit etc., von den Ministerpräsidenten bis zu einfältigen und hündischen GEZ-Kommentatorinnen und Kommentatoren, vom Bischof bis hin zum untersten Kuttenbrunzer in der Provinz. Der Bundeskanzler spricht von einer „hasserfüllten Minderheit” die sich „radikalisiert”.
Die jetzige Obrigkeit hat höchstselbst die einstige totalitäre Logik der Nationalsozialisten „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“ ein weiteres Mal konstituiert. Diese Leute, die unter dem Vorwand der Pandemie begannen, demokratische Grundrechte der Bürger zu beschneiden, die Polizei auf diese zu hetzten, diffamieren jetzt Menschen, welch ihr demokratisches Grundrecht auf Meinungsäußerung und auf Demonstrationen wahrnehmen, als Zerstörer der Demokratie, als Nazis oder synonym als Rechtsextreme.
Die Diffamierung von Kritik an der Regierung als „rechtsextrem“ ist eine Methode, die aus dem Stasi-Sozialismus bekannt ist – und die ungeahnte neue Blüten treiben kann.
Die durch das Grundgesetz legitimierte Opposition gegen eine ausufernde Staatsgewalt wird ausschließlich als von „Nazis“ missbraucht angesehen. Linke Schläger- und Brandstifter-Trupps wie die „Antifa“ werden vom Staat begünstigt und deren Gewaltakte beschwiegen.
Wer heute zum Demonstrieren auf die Straße geht, nicht zur Antifa oder einer militanten Umweltgruppe gehört, ist schnell als „Nazi“ verdächtig. Veranstaltete „Fackelzüge“ können ohnehin nur „nazi“ sein.
Als ich 2015 eine Satire über den sich ausbreitenden „Refugee-Welcome“-Wahn verfasste, „entlarvte“ mich umgehend ein Blockwart in den sozialen Medien als „Nazi“ und die Lokalmedien meines früheren Heimatortes sprangen sofort darauf an; wie auch bei meinem Schulfreund und Studienkollegen Prof. Stöcker, der gleichwohl unverblümt seine Meinung zu bestimmten politischen Entwicklungen äußert. Ich hatte es zudem gewagt, am Gedenktag zum 8. Mai 1945 die Rede von Weizsäcker – „Befreiung“ – und einen Aufsatz des „umstrittenen“ Prof. Hellmut Diwald – „Niederlage“ – zum Nachdenken gegenüber zu stellen; sowas kann nur ein „Nazi“ machen!
Unzählige kritische Professoren, die sich nicht zum Sprachrohr des herrschenden Mainstream machen wollten, sich gegen „Gender“ und Beschneidung der wissenschaftlichen Freiheit wandten, erfuhren seither das gleiche Schicksal und wurden nicht nur von ihren geistig verluderten Studenten mit dem Stigma des „Nazi“ ausgezeichnet.
Wie viele Nazis gibt es denn in Deutschland?
Die Verwendung des Begriffes „Nazi“ ist derart inflationär geworden und in unreflektierten Gebrauch gekommen, dass jetzt reihum Vertreter und Sprecher der „Opfergruppen“ von Hitler-Nazis aufbegehren und eine dadurch entstandene „Relativierung“ beklagen. Nicht wenige Heuchler finden sich darunter, die es selten versäumt hatten, sich an die Herrschenden heranzuwanzen.
Wie viele „Nazis“ nach den oben aufgestellten Kategorien gibt es denn eigentlich?
Sind das die inzwischen nur noch 3500 Mitglieder der NPD und die 500 „Der Rechten“? Reisen sie ständig durch das Land, um die Demonstrationen zu befeuern?
2500 Menschen demonstrierten angeblich gewalttätig in Schweinfurt, 3500 und mehr „Nazis“ in Magdeburg, 3000 in Rostock, mehrere Tausende in Dresden, Nürnberg, München, Cottbus, usw.?
Die Berichte über diese Demonstrationen enthalten inzwischen auf allen Kanälen samt und sonders Attribute wie „Aufmarsch“ (der) „Querdenker“, „Coronaleugner“, „Reichsbürger-Szene“,„Rechtsradikale“, „Gewalttätige“, „Demokratiegegner“ – vulgo „Nazis“.
Ein Zeit-Schreiberling textete zum Jahresende „So rechtsextrem war 2021!“ und entdeckte natürlich allenthalben „Querdenker“, „Rechtsradikale“ und „Neonazis“, welche das Jahresgeschehen beherrscht hätten.
„Ist der Ruf mal ruiniert, lebt sich‘s gänzlich ungeniert“!?
Man möchte das nun sagen, man möchte das Signum „Nazi“ heute fast als Auszeichnung herum tragen – wäre da nicht die Geschichte. Diejenigen, die alles Unliebsame im Politischen und Ihrer linken Ideologie schnell als „nazi“ bezeichnen, haben keine Ahnung, kein wirkliches Wissen von Geschichte, darf ich unterstellen. Das reicht von adretten Journalisten und Journalistinnen mit hübschen Schnuten bis zu den Ministern und Ministerinnen der jetzigen Regierung. Unbildung und Unwissen läßt sich in Hochschulen, in den besten Häusern und besten Familien festmachen. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.
Wir kritischen Zeitgenossen werden unseren Ruf so schnell nicht los werden. Vereinigen wir uns doch, wenigsten mental – und dann auch auf den Straßen und Plätzen. Ohne diesen schäbigen und verschwindenden Rest von Hitler-Nazis, die kaum mehr auszumachen sind – ohne die Faschisten von der Antifa und ohne Politclowns aller Parteien – gegen die Schwurbler aus Politik und den Medienkartellen.
Und lachen wir den knüppelschwingenden Polizisten ins Gesicht.
Warum fällt mir jetzt der Rütlischwur aus Schillers Wilhelm Tell ein?
Kennen ihn diese „Comediens“ und Westentaschendiktatoren wie Söder und Hermann, Kretschmer und Kretschmann, der Hans-Kasper aus dem Saarland und der Wüste aus NRW usw. überhaupt? Wissen die, was damit gemeint war und ist?
Zugegeben, das unten stehende klingt sehr emphatisch, altmod(isch), gleichwohl aber auch sehr deutsch – und die Botschaft halte ich für zeitlos.
„Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.“
Und wenn nur bleibt, dass DIE OBEN aber auch schon mal ernsthaft die Macht der Menschen fürchten sollten!