Von Alex Cryso
Nicht wenige, die sagen, die Pandemie sei für radikale Moslems eine hervorragende Phase, um künftige Vorkehrungen zu treffen: Anschläge planen, Netzwerke bilden und neue Mitglieder rekrutieren. Während das Volk mit Spazierengehen beschäftigt ist, rotieren die Mühlen im Untergrund emsig weiter. Eine der ältesten Bewegungen des radikalen sunnitischen Islam ist die Muslimische Bruderschaft (MB) mit offiziell rund 1040 Mitgliedern in Deutschland. Die Bruderschaft wurde 1928 als Geheimbund in Ägypten gegründet und hat das alleinige Ziel, die Scharia in Europa einzuführen – und zwar auf eine Weise, die an das Wirken von Sekten erinnert. Vordergründig friedlich, doch hinterhältig perfid. Dabei ist die Marschrichtung eindeutig: „Europa wird keinen Lebensretter, kein Rettungsboot außer dem Islam finden“, hieß es schon zu Gründungszeiten. Schließlich sei der Kontinent von Materialismus, Unmoral und Promiskuität nur so durchwuchert. „Der Islam wird Europa erobern, ohne Schwert und ohne Kampf“, definierte es der islamische Prediger Yusuf al-Qaradawi da wesentlich präziser, wobei auch schon dem besagten Imam öfters vorgeworfen wurde, in seinen Appellen den arabischen Terrorismus zu verherrlichen. Selbstmordattentate werden von der Organisation genauso legitimiert wie der Jihad. Auch die Leugnung des Holocaust oder antisemitische Tendenzen gelten als weitere höchst fragwürdige Ansichten.
Die Bruderschaft setzt hingegen auf ein langsames, aber unaufhörliches Durchdringen in allen Bereichen Gesellschaft, um auf diese dann in einen Gottesstaat umzupolen, in dem nichts anderes mehr als der Scharia-Faschismus herrscht. Betroffen von der Einflussnahme sind die Familie genauso wie die Politik, die Wirtschaft, die Bildung, die Erziehung oder die Medien. Eine geschulte muslimische Elite fungiert dabei als Drahtzieher und als Multiplikatoren. Wichtige Schlüsselpositionen sollen wie auch immer eingenommen werden. In gewisser Weise werden hier Parallelen zur Vorgehensweise der Scientology-Sekte sichtbar, die durch gezieltes Unterwandern ihre Krakenarme ebenfalls in alle Bereiche der Gesellschaft ausfahren will. Ähnlich ist es mit dem religiösen oder sozialen Engagement, bei dem die Bruderschaft versucht, ihren Einfluss zu vergrößern, um damit gleichzeitig auf den publikumswirksamen Heil-Welt-Zug aufzuspringen. Die angeblich gemeinnützige Spendenorganisaton Islamic Relief sei hier als Beispiel genannt. Besonders bei benachteiligten Gesellschaftsschichten jedweder Art genießt die Bewegung großes Ansehen. Man gibt sich gerne westlich und demokratisch, um dadurch noch gefährlicher als die primitiven Brutalo-Islamisten zu gelten. Ein Deutschland sei eine „dreistellige Anzahl an Moscheen und Vereinen“ der MB zuzurechnen, so der Verfassungsschutz. Vieles erfolge jedoch im Geheimen, was genauere Einblicke verhindert.
Prinzipiell gilt die MB jedoch als Mutterorganisation mit globaler Verbindung zu weiteren muslimischen Vereinen und Verbänden in über 70 Staaten. Das gemeinsame Motto lautet: „Gott ist unser Ziel, der Prophet unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Jihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser Wunsch.“ Man kann also nur mutmaßen, wie schnell die „friedliche Eroberung“ in blanke Gewalt umschlägt, wenn sich die Vorzeichen zu Gunsten der MB verändern. Bereits jetzt schon wird die Bruderschaft als verfassungsfeindlich eingestuft, weil man die Volkssouveränität in Frage stellt und die im Grundgesetz verankerten Menschenrechte relativiert.
Interessanterweise wurde die MB ausgerechnet in ihrem Herkunftsland Ägypten mehrfach verboten, zuletzt 2013, wo sie sogar als Terrororganisation eingestuft ist. Als Reaktion darauf erfolgte eine Aufspaltung in viele kleine Zellen und Kleingruppen, um so eine scheinbare Verwässerung und Zersplitterung nach außen darzustellen, die Arbeit im Inneren ungehindert fortzusetzen. Der türkische Staatschef Erdogan gewährt zudem vielen politisch verfolgten Mitgliedern der Vereinigung Asyl in seinem Land.
Alex Cryso
Links:
https://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Muslimbruderschaft
https://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/290422/die-muslimbruderschaft-in-deutschland