Moderne Mythen, Klo putzen und Hitler

Von Hermes

Durch Fügung, Glück und auch eigenes Zutun kam ich in die Situation, nicht mehr arbeiten zu müssen. Durch angeborene Neugier, Offenheit und Wissensdurst begann ich mich mit Jahrzehnten Verspätung über alles auch nur Erdenkliche zu informieren. Dabei geschah u.a. Folgendes: Praktisch alles, was wir heute glauben, meinen, zu wissen denken, ist falsch. Entweder komplett falsch oder wesentlich verzerrt.

Zeitweise meint man, den Teppich unter den Füßen weggezogen zu bekommen. Eine solche Reise ist tatsächlich ein Abenteuer, das wie jedes Abenteuer einen anderen aus einem macht. Eigentlich sollte man Abenteuer als junger Mensch unternehmen. Ich als Spätzünder betrachte sie als das Salz in der Suppe der vorletzten Lebensphase.

Also: Die Story mit Galileo und dem Papst stimmt so nicht. Die Story mit der Inquisition stimmt so nicht. Die Aufklärung sehen wir verzerrend einseitig und eindimensional. Usw usf. Ich will mich kurz fassen, das Thema ist unerschöpflich. Wer mit dieser Frage youtube einschaltet, ist die nächsten drei Jahre beschäftigt und danach ein anderer Mensch.

Zwei Teaser, soft und hart: Da meine liebe Mutter uns Haushalt von Bügeln bis Kochen beibrachte und ich ab 12 mit Fensterputzen bei Nachbars für eine Mark die Stunde mein Taschengeld aufbesserte, bin ich gerne Hausmann. Frauen können das einfach nicht …

Wie putzen Sie Ihr Klo? Warum ist es nicht sauber? Kalk bildet eine Mikrostruktur, die Porzellan rau macht und Dreck bindet. Essigessenz oder so drauf, Klo sauber. Bude in kürzester Zeit in Ordnung (ich bin kein Sagrotan-Kind, sondern eins von denen, die buchstäblich im Dreck spielen durften). Wir haben praktisch keine „Haushaltschemie“, bei den meisten Hausarbeiten ist es ähnlich. Daß wir Meister Proper brauchen, ist ein Mythos.

Jetzt der harte: Hitler war rechts, richtig? Komisch, ich habe noch nie einen Rechten gesehen, der sich nationalen Sozialisten nennt. Also los: Der Proto-Fascist war Benito Mussolini, ein lupenreiner Kommunist. Im Machtkampf um die Führung mit Gramsci und anderen zog er den Kürzeren. Gleichzeitig war 1920 allen klar, daß Arbeiter nicht international, sondern national sind. Was tun? Man organisiert „nationalen Sozialismus“, logischer geht es nicht. Das wirklich clevere war: In der Sowjetunion zeigte sich bereits Mitte der 20´er Jahre der gigantische Mißerfolg. Die Verstaatlichung führte sofort zu Abermillionen Toten. Das konnte es nicht sein. Mussolini erfand, was man heute Korporatismus nennt: Er band die Industrie inoffiziell ein über Verbände, etc., ohne sie zu verstaatlichen. Das war Hitlers Rezept, und bis Gleiwitz funktionierte es perfekt. Tatsächlich sogar bis Stalingrad. Hitler war ein Linker. Die Nazis waren und sind nationale Sozialisten.

Das dürfte für viele schwer zu schlucken sein.

Dies nur als Teaser. Ausblick: Unser nationaler Wohlfahrtsstaat will nur unser aller Bestes. Was er anpackt, erreicht er auch. Was er tut, ist notwendig. Wie er es tut, beruht auf dem Konsens unserer größten Geister. Dies und Ähnliches könnte sich als der große Mythos des 20. Jhdt. herausstellen.

Mir scheint, daß Covid-Politik wie ein Brennglas funktionierte: Wir haben jeden Aspekt staatlichen Handelns live beobachten können. Die Folgen werden Generationen belasten.

P.S.: Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson waren die ersten „Harvard-Technokraten“ im westlichen Staat. Sie und ihre Kreise bauten den Staat aus, sind die Urväter von Davos, schufen bereits die Weltwirtschaftskrise 1929. Sie bewunderten Mussolini, Stalin und Hitler. Die New York Times pries die Leistungen der Sowjetunion bis in die 50´er Jahre nach geführten Reisen, „Embedded Journalism. Der Nobelpreisträger G.B. Shaw, einer der wichtigsten englischen Intellektuellen seiner Zeit, hatte bei seinem Tod eine Stalinbüste auf dem Kaminsims. Unser Westen wird von deren Nachfolgern beherrscht.

https://mises.org/wire/was-hitler-really-right-wing