Mariupol und Bucha, 2022 und 1945

Von Hermes

Nichts für Zartbesaitete, dieser Spaziergang durch Bucha.

Der Realismus der Autorin ist so beeindruckend wie die Blindheit der Gutmenschen im Westen.

Auch die Moralisierung von Mariupol durch Politiker ist zum Schämen.

Sogar das ZDF hat einmal etwas kapiert: „Entscheidend für Putin ist aber, dass durch die Einnahme von Mariupol eine direkte Landverbindung zwischen der von Russland besetzten Krim und den separatistischen Regionen im Donbas hergestellt würde.“

Deswegen auszugsweise Einiges, das ich in den letzten Jahren gelesen habe, ohne Quellen, die fände ich nicht mehr.

Seit 10 Jahren liegt auf der Hand, daß Rußland eine sichere Landverbindung vom Donbas zur Krim will. Seit Januar diesen Jahres schreibe ich dies, natürlich ist diese Trivialität nicht auf meinem Mist gewachsen.

Auch wenn gerade Deutsche die Greuel der Sowjetarmee kaum kritisieren dürfen nach dem, was sie 1939-1945 getan haben, kann doch jeder wissen:

Die Russen haben 1944-1945 zwei Millionen deutscher Frauen vergewaltigt, viele von denen haben das nicht überlebt. (Viele Langhaarige haben 1968 gemeckert, ihre Eltern hätten nicht von 1933-1945 gesprochen. Wer weiß, welche Greuel die Männer begangen und erlitten, die Frauen erlitten haben, geht da demütiger mit dieser Generation um. Sie hat verdrängt und ihren Kindern ein Wirtschaftswunder mit Peter Alexander geschenkt, keiner war beim Psychoklempner wie unsere Zeitgenossen mit ihren verwöhnten Seelchen.)

Russische Offiziere hielten ihre russischen Soldaten im I. Weltkrieg für Tiere und behandelten sie so. Ich weiß nicht, ob Reste davon noch heute die Armee bestimmen. Aber wer russische Elitesoldaten und Gruppe Wagner mit Green Berets und Erik Prince´s Blackwater auf die gleiche Stufe stellt, hat Wesentliches nicht begriffen.

Das russische Militär und dessen Führung verhält sich genau so, wie es zu erwarten war.

Kaum jemand kann wissen, warum die Russen so vorgehen wie in Mariupol und Bucha. Aber „stellen wir uns doch mal ganz dumm“: Wenn Sie Mariupol und die Landverbindung für immer wollen, wollen Sie dann feindlich gesonnene Ukrainer in der Stadt auf ewig? Oder wäre es ihnen lieber, die flüchteten oder verschwänden anderswie?

Wenn Sie der Ukraine zeigen wollen, was auf sie noch zukommt, wenn sie nicht bald einem Waffenstillstand zustimmt, ist dann nicht Bucha für die Weltpresse ganz prima?

Selbstverständlich ist es grauenhaft, so scheinbar zynisch schreiben zu müssen. Aber jedes Land braucht Außen-, Sicherheitspolitiker, Militärs, die realistisch denken und nicht ihr bißchen Hirn mit Pseudo-Moral verwuscheln, sonst müssen sie sofort ersetzt werden durch Personal, das seiner Aufgabe gewachsen ist. Ich erkenne in der westlichen und vor allem deutschen Politik kaum jemand, der die Vorgänge in der Ukraine klar sieht und versteht. Mit Sanktions- und Kriegsverbrechens-Gequatsch schließen sie die Reihen um Putin und verschlimmern das Leiden der Ukrainer.

https://worldcrunch.com/opinion-analysis/russia-war-crimes-geneva-convention/reflections-on-putin

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