Der Ohrfeigen-Artikel ausgerechnet zum Osterfest
Dr. Udo Hildenbrand. Ausgerechnet zum diesjährigen Osterfest, dem höchsten Fest der Christenheit, durfte in der WELT AM SONNTAG in der Rubrik „Die Gretchenfrage“ die habilitierte islamische Theologin Dina El Omari unter dem Titel „Darf ich ohrfeigen?“ ungeniert und ungehindert ein Bild des islamischen Propheten beschreiben. Darin werden die dunklen Seiten seines Charakters und seines Handelns einfach ausgeblendet und verschwiegen.
Um Mohammed als Vorbild der Gelassenheit darstellen zu können, erinnert dieser „Ohrfeigenartikel“ an den weithin beachteten medienwirksamen Eklat bei der kürzlichen Oscar-Verleihung 2022: Ein Schauspieler verpasste einem Moderator auf offener Bühne eine Ohrfeige. Eine durchaus verständliche Reaktion. Denn dieser hatte seine Frau mit Bezug auf deren Krankheit in nicht nachvollziehbarer Weise öffentlich beleidigt. Dem ohrfeigenden Schauspieler stellt nun die islamische Theologin den Propheten Mohammed als Vorbild der Gelassenheit, gar der Gewaltlosigkeit gegenüber. Ein offenkundiger Werbegag für den Islam, wobei die islamlegitimierte Taqiyya-Täuschungstaktik kräftig durchschimmert.
In der WamS wird direkt über diesem islamischen Werbeartikel von Frau Omari in einem „Pro und Contra“ von zwei Autoren die kritische Frage kontrovers diskutiert: „Ist Jesus wirklich auferstanden?“ Bei der Lektüre dieses „Ohrfeigenartikels“ stellen sich der informierten Leserschaft wohl einige Fragen:
● Weshalb wird Mohammed – redaktionell ziemlich insensibel – ausgerechnet am Ostersonntag thematisiert?
● Hätte die WamS-Redaktion in unmittelbarer Nähe zu einem (islamkritischen?) Bericht etwa über den Ramadan auch einen Artikel über den österlichen Auferstehungsglauben der Christen platziert?
● Vor allem: Überprüft eigentlich die Redaktion dieser überregionalen Sonntagszeitung gerade bei brisanten Themen die zur Veröffentlichung zugeschickten Texte ihrer Gastautoren auf deren Wahrheitsgehalt?
● Wird auch hier erneut nur beim Christentum unbedenklich kritisch hinterfragt, während man sich kritisches Hinterfragen beim Islam nicht (mehr) traut?
● Wird in der Redaktionsstube der WamS im „vorauseilenden Gehorsam“ islambezogene Religionskritik einfach unterlassen, um dem Vorwurf der Islamhetze oder des Antimuslimischen Rassismus (!) u.ä. zu entgehen?
● Wie ist das nun aber mit der Gelassenheit und Aggressionsfreiheit in den Koran-Aussagen insgesamt, die nach dem Glauben der Muslime jene Botschaften enthält, die dem Propheten Mohammed geoffenbart worden sein sollen?
● Findet sich nicht dort neben den über 200 Aufforderungen zum Kämpfen und Töten auch die von Frau El Omari verschwiegene Sure 9,61? – Darin wird denjenigen eine (wohl jenseitige) Bestrafung angedroht, die Mohammed, „dem Gesandten Gottes Ungemach zufügen“. Die Autorin hat diese Sure wohl „versehentlich“ und auf die Schnelle hin ganz „vergessen“.
Weiter ist zu fragen nach der angeblichen vorbildhaften Gelassenheit und Aggressionsfreiheit Mohammeds, der selbst „Hohn und Spott“ ausgesetzt war. Der in Freiburg islamische Theologie/Religionswissenschaft lehrende Dr. Abdel-Hakim Ourghi verweist auf die von Mohammed bestätigte Hinrichtung dreier seiner Schmäh-Kritiker, eine Untat, die keineswegs auf einen aggressionsfreien, gar gelassenen Charakter Mohammeds schließen lässt.
Und noch deutlicher: „Mohammed war ein Massenmörder und ein kranker Tyrann“ – so titelt DIE WELT vom 27.9.2015 ein Interview mit dem Politikwissenschaftler und Autor Hamed Abdel-Samad, der als einer der schärfsten Islam-Kritiker im deutschsprachigen Raum gilt. Als Jugendlicher war er bei den Muslimbrüdern und bis zu seinem Studium engstens mit dem Islam verbunden. So ist er als Insider auch ein profilierter Islamkenner. Seit Jahren steht er jedoch als Ex-Muslim wegen seiner islamkritischen Äußerungen unter Polizeischutz. Als einer der hiesigen Exponenten, die den Aggressionen der Religion Mohammeds ausgesetzt sind, verkörpert auch er – wie viele Millionen andere Menschen weltweit – die lebendige Antithese von der Gelassenheit und Aggressionsfreiheit des Islams.
Die hier zitierte Überschrift weist jedenfalls auf einen ganz anderen Mohammed hin als auf den, der von Frau El Omari kontrafaktisch schöngemalt wird. Denn nach den originären islamischen Quellen ist Mohammed selbst alles andere als gelassen und aggressionsfrei gewesen.
Wie steht es darüber hinaus mit der Gelassenheit und Aggressionsfreiheit bei Muslimen zeitaktuell? Ist Mohammed nicht deren Vorbild schlechthin? Wohl niemand vergisst die zahlreichen islam-konnotierten Terrorakte nicht nur in verschiedenen Ländern Europas in den zurückliegenden Jahren. Hier sei nur an vier Ereignisse erinnert:
- Ein Blick nach Schweden zu den jüngsten Vorgängen kurz vor Ostern: Gewaltexzesse von Muslimen in Malmö und in anderen Städten des Landes wegen einer törichten und keineswegs zu rechtfertigenden Koranverbrennung. Gelassenheit und Aggressionsfreiheit auf muslimisch?
- Wer denkt in diesem Zusammenhang nicht auch unmittelbar an den archaisch-bestialischen Mord an dem Geschichtslehrer Samuel Paty durch einen muslimischen „Flüchtling“ tschetschenischer Herkunft in der Nähe von Paris im Jahre 2020? Eine Enthauptung auf offener Straße. Und das Mordmotiv? Schmähung des Propheten. Samuel Paty hatte in seinem Unterricht das Thema Meinungsfreiheit am Beispiel von Mohammed-Karikaturen zur Diskussion gestellt. Gelassenheit und Aggressionsfreiheit auf muslimisch?
- Nach der islamkritischen Rede des französischen Staatspräsidenten bei der Verabschiedung des ermordeten Lehrers Samuel Paty wurde die Aufforderung eines pakistanischen Imams an den Staatspräsidenten seines Landes bekannt, „eine Atombombe auf Frankreich abzuwerfen“ (DIE WELT, 20.10. 2020). Gelassenheit und Aggressionsfreiheit auf muslimisch?
- Ein weiterer Bericht aus aus Pakistan: In Lahore wurde 2020 ein Christ wegen Blasphemie zum Tod verurteilt. Er soll Mohammed bei einem Streit mit einem muslimischen Freund beleidigt haben. Nach Bekanntwerden des Freispruchs brannte ein muslimischer Mob 170 Häuser und zwei Kirchen in einem überwiegend christlichen Stadtviertel nieder. Überall Gelassenheit und Aggressionsfreiheit auf muslimische Art?
Hätte die Redaktion der WELT AM SONNTAG nicht stutzig werden müssen, als der verfälschende Bericht von Frau Omari ins Haus flatterte? Schließlich geht es bei Mohammed um weit mehr als nur um eine Ohrfeige oder um lediglich „verbale Grenzüberschreitungen“. Seine Lebensgeschichte sowie die Geschichte des Islams insgesamt von ihren Anfängen bis heute sprechen leider eine ganz andere Sprache – Christenverfolgungen und Todesstrafe für Islam-Apostaten inklusive. Oder sind Theologie und Geschichte des Islams auch für die WamS-Redakteure nur spanische Dörfer?
Frau Dr. El Omari sei mit Bezug auf ihren „Ohrfeigenartikel“ hinter die „Ohren geschrieben“:
- Von wegen die Aggressionen gegen Mohammed aufgrund seiner angeblichen
- Vorbildhaltung einfach „ignorieren oder ihnen mit Gelassenheit … begegnen“.
- Von wegen wie Mohammed einfach aufstehen und weggehen.
- Von wegen „nicht mit Aggression und Gegenmaßnahmen … reagieren“.
- Von wegen „niemals Gewalt“.
Schön wär´s. Leider war´s so aber nie. Vielleicht da und dort innerislamisch und dort, wo Muslime entsprechende Lehren ihrer Religion einfach ignorieren. Denn grundlegend sehen islamische Lehre, Geschichte und Gegenwart ganz anders aus. Mohammed als Vorbild für Gelassenheit, für Gewalt- und Aggressionslosigkeit? Frau Omari, Sie versuchen als habilitierte islamische Theologin, den Lesern der WamS ein Märchen aufzutischen, Sand in die Augen zu streuen.