Michael van Laack
Die Empörung aller lupenreinen Demokraten ist riesengroß. Das Bundesverfassungsgericht hat es zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder gewagt, die Grundpfeiler der Demokratie zu verteidigen. So gehe das nicht, meinen einige deutsche Leitmedien. “Demokrat sein” wäre ein ziviligesellschaftliches Alleinstellungsmerkmal. Deshalb sei im Kampf gegen die AfD jedes Mittel erlaubt.
So lesen wir heute im Titel der Süddeutschen Zeitung von einem lebensfernen Urteil, denn “Merkel sprach das aus, was jeder Demokrat dachte.” Das ist alles nicht mehr zu fassen! Auch in anderen Häusern wird das Urteil kritisiert. Off unter dem billigen Hinweis, es nütze der AfD. Und was der AfD nütze, dürfe auf gar keinen Fall in einen Urteilsspruch gegeossen werden. Solcherlei finden wir in diesen Stunden in der “Frankfurter Allgemeinen”, der “NRZ”, der “WAZ” und im Subtext leider auch in der “Welt”.
Dies möchte ich zum Anlass nehmen, im Folgenden jenen Teil meines am 16.02.2020 auf “Philosophia Perennis” erschienenen Artikels “Wir „Nazis“ werden gegen Sie die Demokratie verteidigen, Frau Dr. Merkel – Versprochen!” auf conservo ohne Eingriff aus Alterungsgründen noch einmal zu veröffentlichen.
Hier der Auszug:
Der vorläufige Höhepunkt des Nazi-Wahns: Thüringen
Ob Björn Höcke ein Faschist ist, weil eine mittlere Instanz erlaubt hat, ihn so zu nennen, oder ob er es nicht ist, sei mal dahingestellt. Ohne Höckes Positionen und von ihm Gesagtes aus den vergangenen Jahren verteidigen oder gar reinwaschen zu wollen, halte ich es grundsätzlich für sehr bedenklich, dass ein solches Urteil überhaupt gesprochen werden darf. Denn der Begriff des Faschismus ist so weit, dass man faktisch jeden Faschisten nennen dürfte, ggf. auch mit Zusätzen wie CDU-Faschist für Mitglieder der Werte-Union, Bunt- oder Ökofaschist für Grüne, Linksfaschist für Jusos oder die Linkspartei.
In Bezug auf Thüringen aber sahen wir nun etwas qualitativ Neues. Für die Bundeskanzlerin sind Stimmen der AfD bestenfalls als wertlos und schlimmstenfalls als (volks)schädlich zu betrachten. Sie wagt es, sich weiterhin Demokratin zu nennen, obwohl sie öffentlich das Rückgängigmachen einer Wahl gefordert und so qua der mit ihrem Amt verbundenen Autorität angeordnet hat. Das geht noch weit über Walter Ulbrichts Satz hinaus, der sagte: „Wir müssen alle Fäden in der Hand halten, aber es muss immer demokratisch aussehen.“
Merkels wichtigste Schutzstaffel: Die Wahrlügner der Mainstream-Medien
Von der jüdischen Polit-Theoretikerin und Publizistin Hanna Ahrendt stammt das Wort: „Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat – die teuflischste Variante, die man sich denken kann – nämlich: das Wahrlügen.“
Merkel kann sich so bewegen und äußern, wie es ihr beliebt, weil sie mit ARD, ZDF und im Privaten zumindest mit ntv und Sat 1/Pro Sieben willige Vollstrecker ihres offen demokratiefeindlichen Kurses an der Seite hat. Dazu die großen Printmedien, die – ich sage das immer wieder – sehr viel von Alfred Rosenberg gelernt haben – dem professionellsten aller Wahrlügner während der Non-Vogelschiss-Periode und Chefredakteur des „Völkischen Beobachters“. Vor allem puncto Diskreditierung, Menschenverachtung und Schüren von Hass auf Andersdenkende, Regierungsfeinde, Abweichler.
Kalt und berechnend übernehmen sie die Nazi- und Faschismusbegriffe, stellen politische Missgeburten wie z.B. Gedeon in den Vordergrund, drehen den Politikern der AfD das Wort im Mund um, lassen gezielt aus Reden Erklärendes aus. In Talkshows schneiden sie das Wort ab oder lassen zu, dass der AfD-Diskutant beleidigt und verhöhnt wird. Entsprechend wird das Klatschpublikum politisch korrekt ausgewählt
Darüber hinaus vermeiden sie Kritik an Linksradikalen, nennen sie weichzeichnend Autonome oder Aktivisten. Mitleidlos berichten sie dann allerdings z.B. über die Bedrohung des frischgewählten FDP-Ministerpräsidenten und seiner Familie, der sich seine Bedrohung doch selbst zuzuschreiben habe und offensichtlich den Aufschrei der „Demokraten“ nicht ertragen könne.
Widerwärtigst wahrlügend schreiben sie die CDU und FDP in Thüringen zu Nazihelfern um, stellen die Werte-Union dar als einen Faschistenhaufen, der nur darauf warte, die Glocken Sturm läuten zu lassen und Judas, der das Reich gewinnen wolle, zu vernichten. Und somit der geliebten – weil die eigenen Pfründe zumindest noch auf einige Jahre sichernden – Kanzlerin Schaden zuzufügen.
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Der deutsche Michel genießt und schweigt, lässt sich teilweise gar instrumentalisieren.
Das alles wird allerdings nur so lange funktionieren, wie Brot und Spiele gesichert sind. Eine schwere Wirtschaftskrise übersteht dieses demokratiefeindliche Politkonglomerat nicht. Das wissen seine Strategen selbstverständlich. Und weil sie es weiß, will die neue Volksfront rasch Fakten schaffen, will über die politische Religion „Klimawandel“ den Weg in den Totalitarismus ebnen.
Und so ist eben auch das permanente Warnen vor Weimar nichts weiter als Wahrlügen. Denn Weimar ist es, was sie wollen. Nur wollen sie diesmal der Sieger sein. Deshalb schreiben sie bereits in diesen Tagen und auch weiterhin fortlaufend am Ermächtigungsgesetz.
Bisher tun sie es nur virtuell. Eines Tages aber wird man es dem deutschen Michel in Papierform präsentieren. Doch dann ist es zu spät. Dann hilft auch kein voller Bauch mehr, zu verdrängen. Dann wird man willig den Freitag als Staatsjugendtag akzeptieren und den Samstag als deutschlandweiten Eintopftag: Vegane Erbsensuppe mit Tofu-Würstchen.
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