Michael van Laack
Ist US-Präsident Joe Biden dement, wie viele seit der Abwahl Trumps verbitterte “Patrioten” in den USA und Deutschland redundant behaupten? Manche Aussetzer und Versprecher bei Reden oder scheinbare Orientierungslosigkeit in Räumen lassen das vermuten. Und nun kippt der 79jährige auch noch um, bevor er von seinem Fahrrad absteigen kann.
Für Putins neue Freunde ist das der letzte Beweis dafür, dass Biden nicht mehr fähig ist, an der Spitze der USA zu stehen. So liefert das Video “Dementia: Joe Biden Falls off Bike in Front of reporters.” gleich schonmal die einzig richtige Einordnung des Vorfalls an.
Häme, Schadenfreude und politisches Kalkül
Ich frage mich: Ist von all denen, die jetzt wieder hämisch, schadenfroh und mit politischem Kalkül diesen Vorgang kommentieren, noch nie jemand mit seinem Fuß in einer Pedalschlaufe (so sein Fahrrad sie besitzt) hängen geblieben? Und wenn es ihr oder ihm auch schon mal so passiert sein sollte: Hat sie oder er danach umgehend einen Facharzt aufgesucht, um Demenz oder Alzheimer als Ursache dieses Missgeschicks ausschließen zu können?
Der Präsident der USA ist nicht irgendwer. Vielfältige Entscheidungen die innere und äußere Sicherheit des Landes betreffend laufen über seinen Schreibtisch. Er nimmt täglich an zahlreichen Besprechungen teil, bei denen es nicht ausreicht, von seinen Mitarbeitern perfekt gebrieft worden sein, um sich an der Debatte effektiv beteiligen und und Entscheidungen treffen zu können. Wie viele andere Staatsmänner wird auch Biden medizinisch intensiv betreut und regelmäßig gecheckt. Ihm wurde seit seinem Amtsantritt in regelmäßigen Abständen mittlerweile sieben Mal „volle kognitive Leistungsfähigkeit“ bestätigt.
Dement oder nicht?
Sobald an dieser Leistungsfähigkeit ernstliche Zweifel bestünden, würde zunächst intern ein Prozedere anlaufen mit dem Ziel, Biden zum sofortigen Rücktritt zu bewegen. Käme er dem nicht aus eigenem Entschluss nach und stünde zweifelsfrei fest, dass er seine Amtsgeschäfte nicht mehr ausführen könnte, würde ein Absetzungsverfahren eingeleitet und zwischenzeitlich bereits alle vor Beendigung dieses Vorgangs übertragbare Vollmachten an den jeweiligen Vize gegeben. Die USA ist nicht Russland. Weder Psychopathen noch nicht mehr geschäftsfähige Schwerkranke könnten sich in den Vereinigten Staaten von Amerika dauerhaft an der Macht halten.
Biden wird im November 80 Jahre alt und leidet sichtbar unter der Bürde des Amtes und seines Alters. Daran besteht kein Zweifel! Ob er sich das noch länger antun sollte, darf gern gefragt werden. Wie lange er es sich noch antun möchte, muss er ganz allein entscheiden, solange er dazu fähig ist, das Land zu führen. Und das ist er nach Überzeugung seiner Ärzte, Minister und Mitarbeiter immer noch. Auch wenn das jenen, die Trumps Niederlage immer noch nicht verkraftet haben, nicht gefallen dürfte. Ob sie allerdings Kamala Harris lieber als Präsidentin sehen möchten, steht auf einem ganz anderen Blatt.
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