Ricarda Lang und Omid Nouripour: Hauptamtlicher “Gegnerbeobachter” gesucht!

Michael van Laack

Die Staatssicherheit der DDR Der Vorstand von Bündnis90/Die Grüne kann mit einem ganz besonderen Stellenangebot aufwarten. Eine Vertrauensposition, wie im Stellenangebot betont wird, weshalb selbstverständlich ein Studienabschluss Voraussetzung ist.

Damit wären Stellenanbieterin Ricarda Lang und manch andere Bundestagsabgeordnete der Grünen schon raus, wenn sie aktuell auf Jobsuche wären. Aber auf eine so schlecht bezahlte Arbeitsstelle würde sich von jenen, die ihre politischen Ansichten lieber vortanzen als ins Mikro sprechen oder die schwere Last, die ihr Amt und/oder Mandat mit sich bringt, in anderer Form zur Schau stellen, ohnehin niemand bewerben. Für läppische € 4.113,41 brutto im Monat würden diese Damen und Herren nicht einmal aufstehen.

Auch die Fähigkeiten “hohe Belastbarkeit, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz” stellen für viele junge und junggebliebene MdB deutlich zu hohe Anforderungen dar. Warum mir als Beispiel Emilia Fester einfällt… ich denke nochmal drüber nach!

Die Grünen fallen in längst überwunden geglaubte Denkmuster zurück

“Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht”, lese ich auch und schüttle verwundert meinen Kopf. Ein Hinweis, den nur noch rückschrittliche Parteien und Unternehmen geben, denn in unserer Gesellschaft ist es schon seit langem eine Selbstverständlichkeit, dass sich auch Frauen auf jedes Stellenangebot ohne gesonderten Hinweis bewerben dürfen. Na ja, bei den Grünen ist halt in vielerlei Hinsicht in diesen Tagen wieder Januar 1980, denn die Partei richtet sich wie einst auf ihrem Gründungsparteitag in diesen Monaten ganz neu aus.

Letztendlich wäre dieses Stellenangebot dennoch keine drei Sätze in einem Tweet wert, stünde dort nicht der Begriff “Gegnerbeobachtung”, der in einem Wort das ideologische Denken grüner Kader offenbart. Denn wie so oft in der Politik steht auch hier der Begriff “Gegner” als Synonym für “Feind”. Den zu kennen und richtig einzuschätzen ist zwar für jede Partei “überlebenswichtig”, aber dessen “Beobachtung” öffentlich auszuschreiben, zeugt von Sympathie für ein System, dass wir alles seit langem überwunden glaubten.

Unnötige Haarspalterei?

Aber vielleicht bin ich auch wieder einmal zu voreilig und suche das Haar in einer Suppe, die von einem glatzköpfigen, bartlosen und ganzkörpergewachsten Koch zubereitet wurde. Vermutlich handelt es sich nur um einen Fehler in der Überschrift, die “Vorstandsreferent*in für Datenbeobachtung und Gegneranalyse” heißen sollte; auch wenn es das nicht viel besser machen würde, so doch auf jeden Fall deutlich berichtensunwerter

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