Silvester 2022: Affenporona und neun weitere Plagen zum Jahreswechsel – Ein Ausblick

Michael van Laack

Wenn ein CDU-Mann mit Blick auf die Zukunft düstere Gedanken verbreitet, ist seine Partei definitiv nicht an der Regierung. Denn solange sie den Kanzler stellt, ist die Zukunft immer golden und alle Entscheidungen umweht von rosa Zuckerwattewölkchen.

Deshalb sind die zehn Punkte, die nach Ansicht der grauen Unionseminenz aus Münster die Deutschen zum Jahreswechsel beschäftigen werden, aber nicht automatisch falsch.

Polenz schreibt:

In einer privaten Chat-Gruppe wurde gerade gefragt, was wohl die TOP-10-Punkte zum Jahreswechsel sein würden. Ich will euch meine Prognose nicht vorenthalten: Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge:

1. Rezession und Arbeitsplätze

2. Inflation

3. Energiepreise

4. Erderhitzung

5. „Wann hört der Ukraine-Krieg endlich auf?“

6. „Rückkehr“ von Corona

7. Beitragssteigerungen (insb. Gesundheit) und Steuererhöhungen

8. Verfall öffentlicher Infrastruktur (Schulgebäude, Bahn, Brücken)

9. Sorge vor Instabilitäten in Nachbarländern (Frankreich, Italien, Polen) und um die EU

10. Ein mit positiver Zukunftserwartung verbundenes Thema, das mir allerdings jetzt nicht einfällt“.

Es irritiert jedoch ein wenig, dass Polenz hier den besorgten Problemerklärbär gibt, ansonsten aber in seinen Tweets der letzten Monate kaum substantielle Vorschläge gemacht hat, wie sich das eine oder andere abwenden oder zumindest abgemildert lassen könnte. Auch fehlt fast vollständig kritische Reflexion zur verfehlten Energiepolitik in den Merkel-Jahren. Z. B., dass Deutschland niemals in eine Energiekrise gerutscht wäre, hätte die letzte Verteidigerin der freien Welt nach Fukushima nicht mit einem Erdbeben von 8,5 auf der Richterskala gerechnet, dass eine Flutwelle des Chiemsees auslösen und Isar 2 zerstören würde. Anders jedenfalls lässt sich der panische Ausstieg nicht erklären. Gleiches gilt für die systematische Zerstörung der heimischen Steinkohlereserven durch Flutung der Stollen nach Schließung der Bergwerke.

Wir sehen die Krisenwellen, aber sie sind nicht mehr zu brechen

Oder die Inflation, die alle mit Sachverstand voraussagten aufgrund des schier unbegrenzten Aufkaufs fauler Anleihen durch die EZB, die Nullzins-Politik und die ohne Not während der Pandemie zerstörten Lieferketten. Später das künstliche Schüren einer Corona-Panik, die auch in Polenz Liste nicht fehlen darf. Dadurch wurden nicht nur viele Menschen einsam; gezielt wurde ein Paniklevel erzeugt, gesteigert und schließlich betoniert, sodass es ein Leichtes für die Berliner Blase und die Hauptstadt-Journaille sein wird, das Thema im Herbst wieder hochzukochen.

Apropos Kochen! Das kostet mächtig viel Energie – und davon werden wir bald nur noch sehr wenig haben. Da käme ein Lockdown (vielleicht ein kombinierter Affenporona-Alarm) gewiss auch manchem Bundesminister recht. Wie auch immer: Liest man die Ängste, die Polenz formuliert und die gewiss viele Bürger schon heute und in einigen Monaten noch mehr umtreiben werden, glaubt man sich in einem Land der so genannten zweiten Welt kurz vor dem Kippen in die Bananenrepublik. Allerdings ohne Bananen. Denn die werden auch im neuen Sozialismus Mangelware sein.

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