Michael van Laack
Bereits vorgestern ist der Grünen-Politiker im Alter von 83 Jahren von uns gegangen. Den Kampf gegen eine Krebserkrankung hat er nicht gewinnen können. – Über Verstorbene soll man nicht schlecht reden, heißt es. Nur hält sich kaum jemand daran. Weder Helmut Kohl noch Joachim Kardinal Meisner schützte ihr Tod vor teilweise bodenloser Kritik, nicht einmal vor hämischen Nachrufen.
Hämisch und bodenlos will und wird dieser Artikel nicht erscheinen, sondern sich und den Lesern lediglich verwundert die Augen darüber reiben, warum sein Tod in “unserer Demokratie” in diesen Stunden ein so breites und nahezu durchgängig positives Echo erfährt.
Als RAF-Anwalt legte er das Fundament für seine politische Karriere
Ströbele verteidigte in den 70ern unter anderem einen der Köpfe der RAF, Andreas Baader. Später stand er – lange Jahre Mitglied des “Sozialistischen Anwaltskollektivs” – selbst vor Gericht und wurde 1982 wegen Unterstützung einer Organisation, die darauf ausgerichtet gewesen sei, „Straftaten des Mordes und Sprengstoffdelikte zu begehen“, zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er selbst sah sich als Opfer und erklärte viele Jahre später, dass er wisse, manche der RAF-Terroristen seien überhaupt keine Straftäter gewesen, sondern zu Unrecht verurteilt worden.
Als Kommunist für die frühen Grünen ein Glücksfall
Ströbele war ein Mitbegründer der auch heute noch dem linksradikalen bis linksextremistischem Milieu zugeneigten Tageszeitung taz und Mitte der 70er bereits einer Vorläuferpartei der Grünen. Als dem Kommunismus und radikalen Aktionen zugeneigter Mann stieg er selbstverständlich in der Hierarchie der grünlackierten Kommunisten und Maoisten rasch auf.
Den Höhepunkt seiner Karriere bildete von 2002-2009 der stellvertretende Vorsitz der Bundesfraktion seiner Partei und die Tatsache, dass es ihm als verurteilten RAF-Sympathisanten und radikalem Sozialisten mit Kontakten in die schwarzen Blocks der linksfaschistischen Antifa gelang, Mitglied des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestages zu werden, welches die Nachrichtendienste des Bundes kontrolliert.
Pädophilie, Inzest, Antizionismus, Drogenbefürwortung
Darüber hinaus stand Ströbele in den 70ern und 80ern auf der Seite jener Grünen, die Pädophilie zur sexuellen Selbstbestimmung von Kindern umdeuten wollten und setzte sich auch in diesem Jahrtausend noch mehrfach für die Legalisierung von Inzest ein.
Ebenso galt Ströbele als Protektor radikalislamischer Terrororganisationen und rechtfertigte Raketenangriffe auf Israel. Dass ihm auch die Legalisierung von Cannabis und anderen harten Drogen am Herzen lag, wird gewiss niemanden überraschen.
Kurz und knapp: Hans Christian Ströbele ist verstorben. Herzliches Beileid an seine Familie. Auch seine Parteifreunde werden um ihn trauern. Für die Bundesrepublik Deutschland jedoch ist sein Hinscheiden kein Verlust. Denn Demokratie war für Ströbele immer nur ein notwendiges Übel, dessen Vorzüge man lediglich nutzen sollte, um für die eigenen Sache etwas zu erreichen. Als Staatsform aber war sie ihm ebenso tief verhasst wie sein Vaterland.