Alex Cryso
Auf das Haus des AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel wurde unlängst ein Farbanschlag verübt. Im Gegenzug sieht es ziemlich mau aus, was die verwüsteten Häuserfassaden unserer Goldstückchen und grünen Landeszertreter anbelangt. Weil diese sich jedoch in der Opferrolle selbst sehr gut gefallen, hilft man seinem Glück gerne ein wenig auf die Sprünge, um medienwirksam entsprechend rüber zu kommen.
So zum Beispiel im Falle des dunkelhäutigen grünen Lokalpolitikers Manoj Subramaniam aus Erkelenz in Nordrhein-Westphalen: Dort zierten Hakenkreuze und SS-Zeichen den Hauseingang des 33-Jährigen mit Wurzeln in Sri Lanka. Auch die Autoreifen des besagten Opfers wurden aufgeschlitzt.
Es fehlte nur noch ein blonder Hüne mit “Schwarze Sonne”-Tattoo
Nun stellte sich jedoch heraus: Subramaniam hat die Übergriffe auf sich selbst nur frei erfunden und den Vandalismus eigenhändig verursacht. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Migranten, der am Freitag sein Mandat niederlegt und für keine Stellungnahme zu erreichen war. Dabei wurde auch von eingeschlagenen Autoscheiben und Hakenkreuzen, die auf das Auto gesprüht waren, berichtet.
Noch dazu fand Subramaniam angeblich Rasierklingen in der Post. Eine Morddrohung wurde mit „NSU 2.0“ unterzeichnet. Zeitweise war sogar der Staatsschutz der Aachener Polizei aktiv, von Seiten der eigenen Partei gab es zahlreiche Solidaritätsbekundungen ob der angeblich so akuten Bedrohungslage durch Glatzköpfe und Springerstiefel. Die ehemalige Volksbelehrerin und jetzige grüne Bundestagsabgeordnete Lamya Kaddor schrieb: „Rechtsextreme bedrohen politische Ehrenamtler, um sie zum Schweigen zu bringen. Danke, Manoj Subramaniam, dass Du nicht schweigst und Deine Stimme erhebst!“
Meine Wurzeln liegen in Sri Lanka – Was liegt da näher als Sonnenräder und die SS-Rune?
Weitere Solidaritätsbekundungen gab es von der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur, Landrat Stephan Pusch, Bürgermeister Stephan Muckel sowie den Ratsfraktionen der CDU, der SPD, der FDP und der Freien Wähler. Das vermeintliche Opfer hatte die Bilder vom verschandelten Hauseingang zuvor auf Facebook gepostet, um somit wieder jede Menge Mitleid einzuheimsen.
Inzwischen liegt jedoch der zwingende Verdacht vor, dass die Straftaten alle nur vorgetäuscht und selbst inszeniert wurden. Eine Bedrohungslage fand keine statt, so die Staatsanwaltschaft in Mönchengladbach. Durchsuchungsmaßnahmen und eine Vernehmung des Betroffenen hatten zudem dafür gesorgt, dass sich Subramaniam quasi selbst verriet: Während einer Anhörung sei er heulend zusammengebrochen und hatte die Taten alle zugegeben. Auch hatte der 33-Jährige gegenüber Parteikollegen wohl schon beteuert, die Bedrohungen ganz frei erfunden gehabt zu haben. Dort befand man das Verhalten als „unentschuldbar“, so Hans Josef Dederichs, Fraktionsvorsitzender der Grünen aus Erkelenz.