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Gegen einen Reporter, der Somalia, das Herkunftsland des Macheten-Attentäters von Ludwigshafen, als „Shithole-Country mit Steinzeitkultur“ bezeichnet hat, kündigte der RBB umgehend Konsequenzen an. Wie kann man auch nur so rassistisch sein?
Bleibt noch die Frage, woher kommt dieser Begriff eigentlich, was zeichnet ihn aus?
Trump legte den Begriff in aller Munde
Am 12.01.2018 bezeichnete US-Präsident Donald Trump die Herkunftsländer von Einwanderern aus Afrika und Haiti als “Shithole Countries”. Die deutsche Übersetzung lautet: Dreckslochländer bzw. Drecksloch-Länder. Wenn Trump so was sagt, kann es nur rassistisch oder wohl auch „shit“ sein – oder?
Danach fegte weltweit ein Sturm der Entrüstung durch die internationalen Medien über diese mittlerweile berühmt-berüchtigt gewordene Bemerkung, die er während eines Treffens mit Senatoren im Weißen Haus angeblich geäußert hat.
Die Links-Postille „Der Stern“ machte sich dazu denn auch ernsthafte Gedanken:
Die Berichterstattung über das Thema stellt Medien in aller Welt vor eine große Herausforderung. Besonders in asiatischen Ländern tut man sich schwer, eine angemessene Übersetzung der abfälligen Bemerkung zu finden …
Medien in China machen es sich noch leicht. Sie übersetzen „shithole countries“ mit „schlechte“ Länder. In Vietnams lokalen Medien variierten die Ausdrücke zwischen „schmutzige Länder“, „Müll-Länder“ und „scheußliche Länder“. Im thailändischen Dienst des staatlichen US-Auslandssenders „Voice of America“ wird das Wort erklärt. Es könne mit „Abfallloch von Exkrementen“ übersetzt werden.
In Japan sprechen Rundfunksender unter anderem von „Ländern wie Toiletten“. Südkoreas Medien orientieren sich größtenteils an der Vorgabe der größten Nachrichtenagentur des Landes. Die übersetzt den Ausdruck mit „Bettlerhöhle“.
Das beste Deutschland aller Zeiten auf dem Weg zum großen Drecksloch?
Im Deutschen werden umgangssprachlich Orte als “Drecksloch” bezeichnet, wenn es dort ärmlich, schmutzig und heruntergekommen ist. In einem “Drecksloch” ist die Kriminalität hoch, es liegt viel Müll auf den Straßen und die dort lebenden Menschen sind aggressiv und unfreundlich.
ALS ich dieses Wort hörte, dazu all diese Übertragungen ins Deutsche, kam mir sofort Berlin in den Sinn. Wie auch nicht? Aber immer mehr Städte und Regionen entwickeln sich hierzulande zu Dreckslöchern: im einstmaligen Land der Dichter und Denker, dieser „High-Tech-Nation“, dem einstigen Export-Weltmeister, dem Land der Welt-Schulmeister und -Retter, dem größten Sozialamt der Welt. Manchmal ist man geneigt, ganz Deutschland als „Drecksloch“ zu bezeichnen. Warum auch nicht!
Der Müll, die Stadt und der Tod
Man müsste sich jetzt ausführlich über die Kriminalität im „besten Deutschland, das es je gegeben hat“ beschäftigen. Glaubt man den jährlich staatlich neu aufgelegten Kriminalitätsstatistiken, sei das kein Problem, auch wenn man bald täglich über Clan-Delinquenz, Sozial-Betrug, Messer-Attacken und -Morde, Vergewaltigungen und Notzucht, überdurchschnittlich häufig von Menschen, die nicht schon länger hier leben, lesen muss.
Über „den Müll, die Stadt und den Tod“ habe ich mich an dieser Stelle schon mal ausführlich geäußert. Es gibt inzwischen öffentliche Bereiche bei uns, komplett „wie Toiletten“ und Bettlerhöhlen, denke ich z.B. an den Frankfurter Hauptbahnhof.
Zum Glück kennt man persönlich nur wenige Menschen, die man als aggressiv und unfreundlich bezeichnen möchte. Ich hatte noch wenig mit Personen zu tun, welche sich durch solche Merkmale mehr und mehr auszeichnen – gleichwohl nur gelegentlich Erfahrung sammeln können: z.B. mit Polizisten, Zugbegleitern, selbsternannten Gesundheits- und Corona-Wächtern, politischen Blockwarts oder auch mit Fußball-Ultras, „Alternativen“, Greenpeace- oder PETA-Aktivisten.
Noch sind die Dreckslöcher klein
Es reicht eigentlich schon die verbreitete Aggressivität und Unfreundlichkeit, die in den sozialen und besonders in den „Qualitäts“-Medien transportiert wird gegen Menschen wie unsereinem, die sich nicht dem Mainstream, der verordneten Gesinnung unterwerfen wollen. Verbreitet von Bessermenschen grün-linker, manchmal auch „christ-demokratischer“ oder „liberaler“ Herkunft, deren moralischer Gestus nicht anderes als ameliorierte Aggression ist.
Nächstes Wochenende begebe ich mich wieder in „mein Arkadien“, in meinen Fluchtort, ein Dörfchen in Unterfranken; mit freundlichen, stets hilfsbereiten Menschen, sauberen Anwesen, Wegen und Fluren, Glockenrufe und -läuten mittags und zum Angelus (kein Muezzin-Gejaule, nur gelegentlich Gejaule von Hunden), Weinberge, klare Luft (mit gelegentlich ländlichem Aroma) und ein Fluss – der Main, der noch nichts mit den Kloaken von Frankfurt zu tun hat.
Heimat! Kein „Shithole“!
Nirgendwo! Noch!
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*) Blogger „altmod“ (http://altmod.de) ist Facharzt und seit Beginn Kolumnist bei conservo.
Hinweis: Die Artikelüberschrift und einige Zwischenüberschriften stammen von der conservo-Redaktion.