Joana Cotars Austritt: In der AfD ist von Freiheit wenig übriggeblieben!

Michael van Laack

Als ich vor der Wahl des AfD-Spitzenkandidaten-Duos zur Bundestagswahl für “Philosophia Perennis” gemeinsam mit den Blogger-Kollegen von PI-News, Jouwatch und Opposition24 per Zoom ein Interview mit Joana Cotar und Joachim Wundrak führen durfte, trafen wir auf eine Kandidatin, die das ausstrahlte, was sie in ihrem heutigen “Abschiedsbrief” anlässlich ihres Austritts aus der Partei über sich selbst schreibt: “Ich bin ein lebenslustiger und gut gelaunter Mensch”.

Als Joana Cotar sich entschied, gemeinsam mit Joachim Wundrak gegen Alice Weidel und Tino Chrupalla anzutreten, denen sie erwartungsgemäß unterlagen, denn der weitaus größere Teil der Mitglieder der Partei ist nicht dem sogenannten bürgerlichen Lager zuzuordnen (auch wenn manche, die der sogenannten “Alternativen Mitte” zuzuordnen sind, das lange Zeit anders sahen, besteht er zu zwei Dritteln aus Kippfiguren), begann ihr innerparteilicher Sinkflug.

Die große Macht der Hardliner – trotz Minorität

Denn Alexander Gauland und die Seinen sind sehr nachtragend. Und die Gegenkandidatur zeigte ihnen: Da ist jemand nicht auf Linie. Entweder bringen wir ihn dorthin zurück oder wir meiden ihn, so gut es geht. – Misstrauen kann man auf ganz verschiedene Arten und Weisen zum Ausdruck bringen. Jeder von uns hat solche Situationen zweifellos seit seiner Schulzeit immer mal wieder erlebt.

Wie auch immer, ich schätzte Frau Cotar sehr. Sowohl hinsichtlich ihrer Tätigkeit als digitalpolitische Sprecherin der AfD im Bundestag als auch menschlich. Dass sie nun die AfD, auf die auch ich über manche Jahre große Hoffnungen gesetzt habe, verlassen hat, ist konsequent mit Blick auf die Entwicklung, die die Partei in den vergangenen 18 Monaten nicht nur im Osten und nicht nur wegen der Mehrheitshaltung zu Putin und der Gasabhängigkeit genommen hat.

Drei Aussagen in Joana Cotars Abschiedsbrief möchte ich herausheben:

Von der 2013 gegründeten Partei, die eine Alternative zur linken Politik sein sollte, die die Freiheit und die Unabhängigkeit in den Mittelpunkt stellte und die den schlanken Staat, das Recht und die Eigenverantwortung propagierte, ist wenig übriggeblieben.

Nicht der extreme Rechtsaußen-Rand der AfD war und ist das Problem, der war immer in der Minderheit. Es sind die Opportunisten, die für Mandate ihre Überzeugungen aufgeben, sich kaufen lassen und morgen das Gegenteil dessen vertreten für das sie heute noch stehen. Das war und ist mit mir nicht zu machen.

Die große Nähe führender AfD-Funktionäre zum Präsidenten der Russischen Föderation Vladimir Putin kann und werde ich nicht mehr mittragen. Die Anbiederung der AfD an die diktatorischen und menschenverachtenden Regime in Russland, China und jetzt auch den Iran sind einer aufrechten demokratischen und patriotischen Partei unwürdig.

Die vollständige Erklärung zum Austritt finden Sie hier:

Zukunftswunsch

Und so bleibt nur noch, Frau Cotar alles Gute auf ihrem weiteren Weg zu wünschen und zu hoffen, dass sie nicht nur ihre verbleibende Zeit als fraktionsloses Mitglied des Deutschen Bundestages nutzt, um für die Freiheit zu kämpfen (was sich schon aufgrund sehr kurzer Redezeiten als schwierig erweisen dürfte), sondern uns auch darüber hinaus erhalten bleibt: Als lebenslustiger und gut gelaunter Mensch, als starke Frau und als Patriotin!

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