Georg Restle: Morde ohne rassistisches Motiv sind weniger verwerflich!

Michael van Laack

Vom Buntfaschisten und Monitor-Moderator Georg Restle sind wir in Sachen Relativierung ja seit vielen Jahren einiges gewohnt. So sind für ihn Linksextremisten immer irgendwie doch auch noch Stützen der Gesellschaft im “Kampf gegen rechts” und Straftaten der “Letzten Generation” eher aus einem gefühlten Notstand heraus begangene Verzweiflungsakte. Auch als Schutzherr von Jan Böhmermann tritt er immer wieder gern in Erscheinung.

Der Tweet, den Restle gestern in Zusammenhang mit dem Mord an einer 14jährigen in Illerkirchberg als Antwort auf den Islamkritiker Ali Utlu in die Welt setzte, erreicht allerdings auf einer Relativierungsskala von 0 bis 10 eine glatte 11:

Wann ist der Mensch ein Mensch?

Vom ersten bis zum letzten Wort hanebüchen! Abgesehen davon, dass ohnehin nur trauern könnte, wer von einem Vorgang Kenntnis hat, was in diesem Fall auf nicht wenige Menschen) z. B. in der inneren Mongolei oder auf Antigua) kaum zutreffen dürfte, ist “Menschsein” nicht abhängig von der Bereitschaft (oder auch Fähigkeit) zur Trauer.

Sind z. B. jene Dschihad-Terroristen keine Menschen, die von Gerichten überall in der Welt verurteilt wurden? Falls dem so wäre, hätten sie nie verurteilt werden dürfen, denn nur Menschen kann man vor Gericht stellen und bestrafen. Diese Terroristen trauerten nie um ihre Opfer, wie es auch Millionen Muslime weltweit nicht taten.

Gleiches gälte dann wohl auch für Stephan Ernst, der den Regierungspräsidenten Walter Lübcke ermordete und ihm wie auch seine Unterstützer und Sympathisanten keine Träne nachweinte.

Mord ist Mord – oder doch nicht?

Der diesem geistigen Dünnbrett folgende “Aber-Satz“ ist allerdings einfach nur noch grotesk (um nicht “abartig” schreiben zu müssen). Ein Mord ist ein Mord. Das Töten eines Menschen aus niederen Motiven! Ganz egal, um welches Motiv es sich handelt. Wenn ich einen Juden töte, weil ich ihn für das Mitglied einer “Rasse” halte, die gemeinsam mit wem auch immer die Welt beherrschen will, ist das Mord! Der Mensch ist tot, seine Angehörigen trauern und fallen in ein tiefes schwarzes Loch, das womöglich ihr Leben für immer verändert.

Wenn ich meinen Nachbarn und meine Frau töten würde, weil ich vor ein paar Tagen entdeckt hätte, dass sie es schon seit fünf Jahren fast täglich hinter meinem Rücken miteinander treiben, wäre das Mord. Die Menschen wären tot, die Angehörigen (außer mir als Mörder selbstverständlich) würden trauern und in ein tiefes schwarzes Loch fallen, das womöglich ihr Leben für immer verändern könnte.

Bitte um präventive Absolution

Werter Herr Restle: falls sie oder einer ihrer Mitarbeiter (Adlaten) diesen Artikel lesen sollten, erklären Sie mir bitte den Unterschied, den ich nicht noch nicht zu erkennen vermag, damit ich – sollte ich irgendwann einmal auf die Idee kommen, meine geschiedene Frau zu ermorden – mich vor Gericht auf Sie als aufrechten, anständigen und zudem lebenswirklichen Journalisten berufend um ein milderes Urteil bitten könnte, weil ich nicht aus einem rassistischen Motiv gehandelt hätte und folglich mit Blick auf die Hierachie der Morde das Menschenrecht auf eine weniger harte Strafe hätte.

Wüsste ich es nicht besser, müsste ich zum Schluss schreiben: Georg Restle ist kein Mensch!

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