Michael van Laack
Was hat der Vatikan nicht alles versucht, um den deutschen Bischöfen klarzumachen, dass der Synodale Weg, so wie sie ihn gemeinsam mit dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken installiert und durchgeführt haben, weniger als hifreich ist mit Blick auf die Einheit der Weltkirche und die bevorstehende Weltsynode. 2019 schrieb der Papst selbst einen Brief, indem er eindringlich darum bat, den Blick vorrangig auf die Evangelisierung und nicht auf andere Themen zu lenken.
In der Folge gab es zunächst weitere Ermahnungen einzelner Bischöfe bzw. Gruppen und ganzer Bischofskonferenzen, den Synodalen Weg in der Einheit mit der Kirche zu gestalten und nicht eigene Wege zu gehen, die zwangsläufig zu Veränderungen ind der Lehre führen müssten. Dazu kamen zahlreiche Professoren aus den Bereichen Kirchenrecht, Dogmatik und Moraltheologie (auch in Deutschland selbst), die ihr Befremden zum Ausdruck brachten.
Redet ihr konservativen und ewiggestrigen Schwachmaten nur munter weiter…
Im Sommer des vergangenen Jahres folgte eine Note, die u.a. im L’Osservatore Romano veröffentlicht darauf hinwies, der Synodale Weg habe keinerlei Vollmacht irgendetwas zu ändern oder für verbindlich zu erklären. All das wischten Bätzing und seine Adlaten Marx, Bode und Overbeck mit scharfen Worten zurück und gingen zur Tagesordnung über, denn schließlich soll am deutschen Katholikenwesen baldmöglichst die Weltkirche genesen.
Dann kam vor Weihnachten der ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe, in denen ihnen sowohl vom Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre als auch jenem für die Bischöfe klar vor Augen geführt wurde, man werde nicht zulassen, dass die Kirche in Deutschland einen Sonderweg gehe, der am Ende zu Lehrveränderungen führen müsse. Es wurde auch darum gebeten, den Synodalen Weg einzufrieren. Die Mehrheit der deutschen Bischöfe lehnte dieses Ansinnen ab.
Statt nun aus der scharfen Zurechtweisung bei diesem Besuch die richtigen Schlüsse zu ziehen und mehrere Gänge herunterzuschalten, blieben Bätzing und die anderen Protagonisten einer gendergerecht-feministischen und grünkatholisch-lebenswirklichen Kirche stur bei ihren Maximalforderungen und ihrem “Uns kann keiner”-Habitus.
Ich mach mir die Kirche, wie sie mir gefällt
Als Bätzing nun vor einigen Tagen ein bereits im Sommer des vergangenen Jahres mit seinem Diözesansynodalrat (auch so ein neu geschaffenes Gremium ohne kirchenrechtliche Unterfütterung aber mit hohem Einfluss) erarbeitetes Dokument in Kraft setzte, das die katholische Sexualmoral praktisch abrogierte, war das Maß endgültig voll.
Im Auftrag und mit ausdrücklicher Zustimmung des Papstes schrieben der Kardinalstaatssekretär und die beiden oben erwähnten Präfekten einen Brief an die deutschen Bischöfe, in dem sie klarstellten, der Synodale Weg habe keinerlei Vollmachten. Schon gar nicht die, einen mehrheitlich mit linksgrünen Berufskatholiken und Bundesvorständen kirchlicher Vereine (sogenannten Laien) bestückten “Synodalen Rat” zu installieren, der als Schatteninstitution Beschlüsse zur Lehre der Kirche, zu Strukturen und anderen Fragen fassen solle, welche die Bischöfe dann umzusetzen hätten:
Wir haben die Wahrheit, Rom den Irrtum
Doch auch das ficht den Vorsitzenden der DBK und die seinen Irrlehren folgenden Bischöfe nicht an. Sie wollen (wie einst Luther oder Döllinger) samt jeweiligem Gefolge unbeirrt ihren Weg weitergehen, weil dieser nun Mal der einzig richtige sei. Rom erkenne nicht, was in der gegenwärtigen Krise der Kirche notwendig sei. Zudem sei die Behauptung falsch, DBK, ZdK und SW würden das Kirchenrecht beugen, umgehen, brechen.
Bätzing setzte gestern Abend sogar noch einen drauf, indem er am Ende einer Erklärung seine Dankbarkeit darüber zum Ausdruck brachte, dass die deutschen Bistümer nun gespalten seien in die guten (ihm treuen “Oberhirten”) und die anderen. Denn mindestens Köln, Eichstätt, Augsburg, Passau und Regensburg werden nicht am Synodalen Ausschuss teilnehmen und sich vermutlich auch aus dem Synodalen Weg zurückziehen.
Bätzing – ein toxischer Egomane im Bischofsgewand
Dieser Bischof ist schädlich für die Einheit der Kirche in Deutschland und (man kennt ja den Dominoeffekt) schlimmstenfalls auch für die Einheit der Weltkirche. Entweder seine Lakaien Marx, Genn, Bode und Overbeck nehmen sich selbst mal nicht ganz so wichtig und flüstern Bätzing ins Ohr, dass es Zeit sei, den Schwanz einzuziehen – oder der Papst wird gezwungen sein, ein Machtwort zu sprechen.
Aktuell fürchtet sich zumindest Bätzings bestalimentierte Legion im Netz davor noch nicht. Sie glaubt an die Macht des vom Staat und den Kirchensteuerzahlern abgeschöpften Geldes:
Was mich betrifft, so befürchte ich, dass eine massive Konfrontation mit Rom (wozu dann auch Bischofsabsetzungen gehören würden) nur noch durch die DBK verhindert werden kann. Der Synodale Weg, kirchliche Verbände wie der BDKJ und zahlreiche Laienmitglieder des ZdK sind derart verbohrt und auf Krawall gebürstet, dass sich jeder deutsche Bischof selbst die Frage stellen muss: Will ich mich dem Inhaber des Stuhls Petri beugen oder mein eigener Papst sein?
Mögen sie jene Entscheidung treffen, die dem Leib des Herrn keine weiteren Wunden zufügt.