Bunter Segen am Valentinstag – Propagandashow der deutschsynodalen Sekte

Michael van Laack

Endlich ist wieder Valentinstag, werden sich die Besitzer von Blumengeschäften, Hersteller von kitschigen Tassen, Tellern und sonstigen Nippes mit Herz und vermutlich einige Juweliere sagen. Auch in manchem Restaurant dürften heute Tische für Zwei Mangelware sein.

Von der nichtchristlichen Öffentlichkeit (TV, Radio, Printmedien) wird nicht etwa um der Freude an der Verliebtheit oder gar der Liebe willen regelmäßig an den hl. Valentin erinnert, von dem wir übrigens nicht sonderlich viel Gesichertes wissen (was für die Vita der meisten frühchristlichen Martyrer gilt), sondern weil – wenn auch in einem deutlicher bescheideneren Maß als Ostern oder gar Weihnachten – dieser Tag für Umsatz sorgt. Und Geld ist bekanntlich für viele mindestens genauso geil wie Geiz.

Wo wir gerade bei geil sind: Immer mehr Menschen verwechseln nicht nur Verliebtsein mit echter Liebe, sondern sehen auch im Sex den primären Liebesbeweis. Das ist zweifellos schon seit längerer Zeit so, denn der Begriff “Liebe machen” war bereits in den Jahren vor den 68ern bekannt. Zum wirklichen Konsumgut wurde Sex allerdings erst mit dem Eintritt der “Pille” in die Lebenswirklichkeit der Aufgeklärten und der Kommerzialisierung durch die Pornoindustrie.

Valentin wird mehr und mehr instrumentalisiert

In der katholischen Kirche spielte der Valentinstag als Gedenktag in der Frühzeit eine wichtige und im Mittelalter gar eine herausragende Rolle, bevor er für mehrere Jahrhunderte an Bedeutung verlor. Die besonderen Segensfeiern für Ehepaare (nur diesen waren sie lange Zeit reserviert) verlor vielerorts an Bedeutung, vor allem nach der Liturgiereform von 1969, die Valentin ganz aus dem Kalender strich.

Erst zum Ende des letzten und Beginn dieses Jahrtausend entdeckten manche Bischöfe und Priester den Valentinstag neu, was möglicherweise auch mit der oben beschriebenen Präsenz in den Medien zu tun hat. Denn was man im TV preist, kann ja nicht schlecht sein, oder?

Selbstverständlich wurde die Segensfeiern bald auf alle Verliebte ausgeweitet (so stand es in zahlreichen Einladungen der Kirchengemeinden aller nachkonziliarer Jahrzehnte) und manche wiederverheiratete Geschiedene, in sogenannter “wilder Ehe” lebende Katholiken oder auch Nichtkatholiken (ist ja sowieso irgendwie alles dasselbe, sagen sie) mitgesegnet.

Paspt und Kurie haben nur zugeschaut

Schon diese Auswüchse hätten von Bischöfen oder gar dem Vatikan geschliffen und verboten werden müssen, da die Kirche ein Verhalten, das gegen die Lehre der Kirche vom Ehesakrament und die Sexualmoral verstößt nicht dulden kann. Allerdings haben die Autoritäten – wie auf so vieles andere – nicht reagiert. Und nun haben wir den Salat mit dem bunten Dressing.

Im Zuge der systematischen Verweltlichung, die mancher deutscher Bischof (von den Priestern soll hier erst gar nicht die Rede sein) in den vergangenen Jahrzehnten Minischritt für Minischritt gefordert und gefördert hat, wurde auch das neue Heils- und Erlösungszeichen der deutschkatholischen Christenheit – die LGBT-Flagge – in die Gemeinschaft der Gläubigen eingeführt und löste in mancher Pfarrei mittlerweile das Kreuz ab. Zumindest insoweit, dass mittlerweile nicht wenige Gläubige Tag um Tag gezwungen sind, an vor den Gotteshäusern hängenden bunten Fahnen vorüberzugehen, um das Gebäude betreten zu können.

Darüber hinaus auch durch entsprechend gendergerechte Toleranzpredigten (ganz gleich, welches Sonntagevangelium gerade ansteht) und Fürbitten wie “Für alle queeren Menschen – dass wir ihre Sexualität und ihren Liebeswunsch endlich als gottgewollt anerkennen und aufhören, sie zu dikriminieren und zu verfolgen.” – Und wehe, ein Banknachbar oder gar der Priester am Altar sieht, dass man nicht brav mit “Wir bitten Dich, erhöre uns!” geantwortet hat!

Im Rahmen des Synodalen Wegs wurde verkündet, dass Missbrauch nur dann aufgearbeitet und verhindert werden könne, wenn Ficken und die Gendertheorie zu Hauptthemen der Theologie und Pastoral würden, mehr queere Menschen in Führungspositionen der Kirche säßen, das Zölibat aufgehoben und Frauen zu Priestern geweiht würden.

Bätzing & Co perfektionieren ihre Zungenküsse mit der queeren Community

Die christenfeindlich LGBT-Bewegung war von dieser Entwicklung selbstverständlich begeistert und hat mittlerweile nicht nur einen Fuß in die Tür gestellt, sondern ihre gesamte linke Körperhälfte. Die Genderideologie soll die christliche Anthropologie ersetzen, der Sündenbegriff als unchristlich verbannt werden und jeder soll mit jedem nicht nur zu Hause oder in irgendwelchen Clubs und Saunen tun und lassen können, was er will, sondern dafür auch noch den Segen der Kirche erhalten. Und welcher Tag bietet sich da mehr an als der Valentinstag. Seit 2021 laden nun zahlreiche katholische Kirchengemeinden zu Segensfeiern für alle. Wen sie mit “alle” vor allem meinen, zeigen sie ja schon an, wenn vor dem Kirchturm die LGBT-Flagge weht.

Dass der Vatikan im vergangenen Jahr noch einmal darauf hingewiesen hat, dass solche feiern nicht erlaubt seien und zudem einen Segen lediglich vorgaugelten, interessiert die deutschsynodale Sekte um Bischof Bätzing nicht, muss sie auch nicht interessieren, denn sie schwimmen in Geld und haben schon ganz wunde Schultern von den vielen Klopfern der Atheisten und Sozialisten, die ihnen für ihre mutige Solidarität mit den 2.398 bis 51.879 Geschlechtern täglich danken.

Große Teile der deutschen Kirche werden zu kleinen Sekten zerfallen

Und so wird der Valentinstag für manche Ehepaare – die sich seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten treu sind und um den Segen bitten – zur Qual wenn sie vor sich in der Kirchenbank einen bärtigen Mann in Frauenkleidern sehen oder eine fünfköpfige polyamore Gemeinschaft, die alle das gleiche farblich gleiche T-Shirt mit der von einem Herz umrahmten Aufschrift “We all fuck each other!” tragen.

Doch was nutzt all das Jammern: die römisch-katholische Kirche Deutschlands wird über kurz oder lang von den Pforten der Hölle überwältigt. und zwar unabhängig davon, ob Papst und Kurie in den nächsten Wochen noch ein paar zusätzliche Stoppschilder aufstellen oder gar den ein oder anderen Bischof absetzten.

Denn zu lange hat man geduldet, dass sich die deutsche Kirche im latenten Schisma befand, zu lange hat man geduldet, dass sie zu einer protestantischen Denomination oder gar einer politisch-religiösen Sekte verkommt. Deshalb lässt sich nur herauszögern, aber nicht mehr verhindern. Die Feinde Christi halten die Hebel in den Schaltstellen der Macht innerhalb kirchlicher Strukturen fest im Griff. Schlägt man dieser bunten Hydra einen Kopf ab, wachsen zwei andere nach.

Ein Mitglied der Hierarchie muss zum Martyrertod bereit sein

Genug gejammert: Zum Schluss auch heute wieder etwas Frommes. Einige Gedanken zum heiligen Valentin aus dem VI. Band (Die triumphierende Kirche) des “Liber Sacramentorum “von Ildefons Schuster, Regensburg, 1930:

Der hl. Valentin, der unter Claudius II. den Martertod starb, und der zu unterscheiden ist von Valentin von Terni, wird bereits im Gelasianum aufgeführt. Seine Grabkirche an der via Flaminia, von Papst Julius I. (337-52) erbaut und von Honorius I. (625-38) renoviert, war die erste Kirche, welche die Rompilger der früheren Jahrhunderte schauten, wenn sie sich der ewigen Stadt näherten. Die Verehrung des hl. Valentin erhielt dadurch einen großen Aufschwung, vor allem in der Sabina und in Latium, wo ihm eine große Zahl von Kirchen gebaut wurden. In Rom gab es vier Kirchen seinesNamens. Zur Zeit Paschalis I. wurde der Leib des Heiligennach St. Praxedes übertragen, um nicht durch die Sarazenen entweiht zu werden.

Ein Priester und Arzt ließ sich beim hl. Valentin eine Grabstätte bereiten und setzte folgende Inschrift:

Hier bei des Martyrers Stätte hat ein Priester und Arzt sich bereitet

Selbst sein Grabmonument, da er glücklich noch lebte.

Führte dann alles sorgsam zu Ende, dass jeder es sehe,

Der diese Inschrift liest, wo er von Schuld befreit liegt.

Möge auch dir die Glorie des hl. Valentinus werden;

Leben nach irdischem Tod gebe dir gnädig der Herr.

Großen Eindruck machen auf uns die glänzenden liturgischen Feiern der Päpste im Mittelalter. Sie sind die Frucht der Verdienste einer langen ‘Reihe von Päpsten, Priestern und Diakonen, die drei Jahrhunderte lang, unbekümmert um die grausamen Verfolgungen der Cäsaren, das Erbe des Apostelfürsten treu verwalteten, bis sie der Martertod von dieser Erde hinwegnahm. Ein Mitglied der Hierarchie musste damals stets bereit sein, für Christus sein Leben zu opfern. Heute noch singt man bei der Diakonweihe im Orient den Hymnus der Martyrer, wie um die Kandidaten zum blutigen Bekenntnis des christlichen Glaubens anzueifern.

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