Michael van Laack
Es wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit behauptet, die AfD begebe sich gern in die Opferrolle und verwende, um sich in dieser suhlen zu können, sehr gern Nazi-Vergleiche; auch solche, in denen sie sich in unzulässiger Weise mit den verfolgten Juden in der Frühzeit der Herrschaft der Nationalsozialisten identifiziere.
Mit „Frühzeit“ meine ich jenen Abschnitt vor den Olympischen Sommerspielen 1936, als die Feindschaft zwischen dem “reinen deutschen Volk” und den Juden manifestiert und z. B. mit dem “Deutsche wehrt Euch, kauft nicht bei Juden” oder den Rassengesetzen ein sichtbarer Keil in die Gesellschaft getrieben wurde.
Wer geschlagen wird, schlägt zumeist zurück
Dass Mitglieder oder Sympathisanten der AfD sich solcher Vergleiche bedienen (die linken Parteien stehen ihr da allerdings in nichts nach), muss aus vielerlei Gründen nicht verwundern, so z. B. wegen
- der Behandlung ihrer Mandatsträger im Deutschen Bundestag und vielen Länderparlamenten
- der Kündigung von Partei- oder Einzel-Konten durch aufrechte und anständige Geldinstitute,
- Verweigerung der Bedienung erkannter AfD-Politiker in Restaurants
- Nichtvermietung von Räumlichkeiten für Parteiveranstaltungen
Auch das Verhalten der großen Kirchen (aktuell vor allem die katholische Kirche) nimmt Züge an, die den frühen Bemühungen der Nationalsozialisten, Juden zunehmend zu isolieren und aus dem gesellschaftlichen Leben auszuschließen – wenn auch nicht in der Massivität und einer gewissen Brutalität im Handeln, so aber doch in der äußeren Form bei der Setzung von Akten – nicht unähnlich sind.
So darf der Vorgang, auf den ich hier kurz eingehen möchte, auch nicht verwundern: Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige steht theologisch weit links, gehört deshalb konsequenterweise zum progressiven inner circle um Georg Bätzing, seines Zeichens Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Held des häretischen “Synodalen Weges”, der sich gewissermaßen als deutscher Papst betrachtet, dem die anderen Ortsbischöfe blind zu folgen haben.
Feige ist ein anständiges und aufrechtes Mitglied der Zivilgesellschaft
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass er mit der AfD mehr als nur fremdelt. Schon häufig hat er sich kritisch bis abfällig über die Partei und ihre Wähler geäußert, ist selbstverständlich auch auf den die Remigrationslüge von Correctiv quer durchs Land transportierenden Medienzug aufgesprungen und gilt als einer der Initiatoren der von der Deutschen Bischofskonferenz während der letzten Frühjahrsvollversammlung am 22.02.24 veröffentlichten Erklärung “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“, deren Wirkung und Konsequenzen auch in diesen Spalten bereits besprochen wurde. Siehe z.B. hier
und hier:
Gestern hat der schon vor einigen Jahren mit seinen irenistischen Vorstellungen von Ökumene gescheiterte Ost-Bischof wieder einmal vom Leder gezogen und sich dabei eines Begriffs bedient, der z. B. Dr. Joseph Goebbels, Alfred Rosenberg, Oswald Spengler und anderen lupenreinen Antisemiten häufig über die Lippen und aus der Feder floss, wenn sie sich zur “Judenfrage” äußerten.
Feige erklärte gegenüber der “Magdeburger Volksstimme”:
“Die AfD ist in einer pluralistischen Gesellschaft ein Fremdkörper.”
Wie die Juden als eine den Volkskörper bedrohende Krankheit beschrieben wurden, so sieht ein römisch-katholischer Bischof die AfD (und so zumindest alle ihre Mitglieder) als Fremdkörper der Gesellschaft. Was man mit Fremdkörpern zu tun hat, die sich im Volkskörper (Gesellschaft) befinden, ist hinlänglich bekannt: sie sind zu entfernen und zu entsorgen, damit sie nicht noch ein zweites Mal eindringen können
Wer sich wie Feige solcher Begriffe bedient mit Blick auf Menschen (denn hinter jeder Partei stehen Menschen, nicht nur eine Ideologie, hat jegliche Fähigkeit zu einer objektiven Auseinandersetzung verloren oder will sie erst gar nicht erwerben.
Wie verzerrt das Bild des Magdeburger Oberhirten von der AfD ist, zeigt sich in einem weiteren Satz aus dem Interview mit der Magdeburger Volksstimme vom gestrigen 15. April:
„Völkischer Nationalismus ist unvereinbar mit dem Christentum.
Wir verehren keinen germanischen Stammesgott.“
Tja, so ist das halt: Solange du nur “gegen Rechts” sprichst, druckt die Haltungsjournaolle jeden Mist ab, den du von dir gibst.
Auf ein Wort, Herr Bischof!
Es mag sein, dass Sie keinen germanischen Stammesgott verehren, Exzellenz. Das tut allerdings auch kein Mandatsträger der AfD in Bund und Land, ebenso wenig deren Mitarbeiter. Aber Sie – Herr Bischof – stützen und schützen seit Jahren Parteien, die wie die alten Germanen kein Problem mit Abtreibung und Suizid haben und darüber hinaus, wenn sie von “unserer Demokratie” reden, nicht “die Demokratie” meinen, sondern einen Staat, in dem jedes andere als politisch linkes Denken als Fremdkörper zu betrachten ist und ausgemerzt gehört.
Sie sind in der DDR aufgewachsen und sollten deshalb die Zeichen deutlicher sehen als die Vielen, die nicht die Vorzüge des „demokratischen Sozialismus“ genießen durften. Aber vielleicht sind Sie auch einfach schon so “lebensmüde”, dass Ihnen die politische und vielleicht gar religiöse Zukunft unseres Vaterlandes egal ist, so lange Sie persönlich bis zu Ihrem letzten Atemzug vom System unbehelligt bleiben, vielleicht sogar hin und wieder gelobt und geehrt werden.