Michael van Laack
Wie haben unsere Politiker sich neulich noch alle empört, als in Hamburg ganz offen das Kalifat gefordert wurde; wie innbrünstig haben sogar Rote und Grüne vor und nach dem Anschlag auf Michael Stürzenberger und dem Mord an dem Polizisten auf den Islamismus als Gefahr für „unsere Demokratie“ hingewiesen; wie häufig sprechen sie in diesen Tagen von einer deutlich erhöhten Anschlaggefahr bei der Fußball-Europameisterschaft.
Alles nur Nebelkerzen, alles nur mehr als mäßig entstellte Wahrheiten. Denn nun, wo Rüdiger erneut mit einem Foto provoziert und die “Generation Islam” ihn zur Gallionsfigur ihrer Ideologie macht, jener Gruppe, der nichts mehr am Herzen liegt, als Deutschland unter der Scharia in einem Kalifat zu vereinigen und der Umma zu “schenken”, schweigen sie alle und nennen einmal mehr jeden einen antimuslimischen Rassisten, der es wagt, dieses Thema öffentlich zu debattieren.
Nur der Hitlergruß wäre ein Skandal
Man stelle sich vor, Manuel Neuer oder Thomas Müller hätten bei einem Fotoshooting eine Handbewegung gemacht, die auch nur mit viel Fantasie als Hitlergruß hätte interpretiert werden können: Die schäbige von uns Bürgern zwangsfinanzierte Gesinnungsjournaille von ARD und ZDF und ANTIFA-Innenministerin Faeser hätten den sofortigen Ausschluss aus der Nationalmannschaft gefordert und der DFB hätte vermutlich im vorauseilenden Gehorsam diese Forderung bereits erfüllt, bevor sie in einer Sondersendung nach der Tagesschau und “Heute” von antifaschistischen Betroffenheitsexperten begründet und anschließend bei Maischberger in einer 6:0-Runde ausführlich hätte “debattiert” worden wären.
Die Angst vor der Reaktion der muslimischen Community im Fall eines Ausschlusses von Rüdiger aus der Nationalmannschaft und die Furcht vor einem Zusammenbruch des staatsmedialen “Der Islam ist Frieden, Barmherzigkeit und Toleranz”-Framings ist allerdings so groß, dass man lieber die von ihm augenscheinlich willig angenommene Instrumentalisierung durch islamistische Verfassungsfeinde unkommentiert durchlaufen lässt (wenn nicht sogar in einigen Teilen des politischen Establishments goutiert) und jene, die Kritik an diesen Vorgängen üben, Rechtsextremisten bzw. Nazis nennt.