Realsatire: Wie ein (gefühlter) Zschäpe-Bruder halb Chemnitz in Panik versetzte

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmesgrosseinsatz-polizei

Oder: Wie aus einem friedlichen Syrer ein friedlicher Flüchtling, ein (klar!) Neonazi und ein möglicher Sprengstoff-Attentäter wurde – und wie das alles nichts mit dem Islam zu tun hat – oder: Wie uns die Medien täuschen.

Chronologie eines gutmenschlich-medialen Täuschungsmanövers: „Großeinsatz der Polizei in Chemnitz wegen Verdachts auf Sprengstoffanschlag“

So fing eine Eilmeldung sich betroffen gebender Medien am Samstag, 10. Oktober 2016, an:

„Wegen eines möglichen Sprengstoffanschlags läuft seit Samstagmorgen ein Großeinsatz der Polizei in einem Chemnitzer Plattenbauviertel. „Es besteht der Verdacht der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags“, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes in Dresden. Ein Haus im Fritz-Heckert-Wohngebiet wurde evakuiert, eine Wohnung von Einsatzkräften gestürmt. Die Hintergründe sind derzeit unklar.“

Die sächsische Polizei hatte via Twitter über eine „statische Gefährdungslage“ in Chemnitz informiert. (Nebenbemerkung: Was heißt „statische Gefährdungslage“, wenn es sich nicht um eine statische, sondern um eine alarmierend wachsende Gefährdungsklage handelt?). „Die Beamten seien mit starken Einsatzkräften im Fritz-Heckert-Gebiet unterwegs. Laut Medienberichten gibt es Sperrungen und Evakuierungen. Die Polizei ruft per Kurznachrichtendienst Twitter auch dazu auf, das Gebiet zu meiden.

„Die Beamten fordern die Anwohner auf, in ihren Wohnungen zu bleiben. Die Explosion, die zu hören war, sei eine „Zugriffsmaßnahme“ der Polizei gewesen. Offenbar haben die Beamten die gesuchte Person aber nicht angetroffen.“ (Focus Online berichtet per Liveticker aus Chemnitz)

„Ein Mann namens Jabir A.“ – ein Neonazi?

Wie FOCUS Online aus Sicherheitskreisen erfuhr, steht im Mittelpunkt des Großeinsatzes ein Mann namens Jabir A.. Der Verdächtige stand seit längerem unter Beobachtung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln – von dort kam am gestrigen Abend der entscheidende Hinweis. Der Mann steht im Verdacht, einen Sprengstoff-Anschlag auf einen deutschen Flughafen geplant zu haben. A. war im vergangenen Jahr offenbar als syrischer Flüchtling nach Deutschland eingereist. (Stand 10.10., 15 Uhr)

Das war eine noch druckwarme Nachricht, und schon kommt die Neonazi-Keule:

„Wegen eines möglicherweise geplanten Sprengstoffanschlags haben Einsatzkräfte in Chemnitz ein Wohngebiet gesperrt. Offenbar drang die Polizei gewaltsam in ein Haus ein. (http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-10/chemnitz-sprengstoff-anschlag-polizeieinsatz-sachsen-lka)

Das klang den SPIEGEL-Fuzzis offenbar zu harmlos. Also mußten die „Neonazis“ ran; denn:

Der Stadtbereich, in dem nun die Polizei aktiv wurde, ist nicht irgendeiner, sondern ein eo ipso tatträchtiger, also „rechtsverseuchter“ Wohnbezirk. Die Fakten? Kann man sich zurechtbiegen – obwohl zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nichts Konkretes bekannt war. Aber man kann ja schon mal eine „heiße Spur“ legen, meint der SPIEGEL wohl und spekuliert:

„Hochburg der Neonazi-Szene: die Gegend um die Friedrich-Viertel-Straße, genannt Heckert-Gebiet. Hier fühlten sich Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt offenbar wohl. Hier nannten sich Jugendcliquen „Heckert-SS“ und verbreiteten Angst und Schrecken bei denjenigen, die ihrem Feindbild entsprachen.“ (http://www.spiegel.de/panorama/nsu-in-chemnitz-radikalisierung-in-sachsen-a-873908.html)

Ja, wenn das so ist… Aha, „Mundlos, Zschäpe und Böhnhardt…“ – zwei davon seligen Angedenkens in der Hölle, eine im Knast. Aber der Verdacht „sitzt“ erst mal. Rrrrechts! Die Saat des SPIEGEL war gelegt: Die Spur führt nach rrrechts.

Aber komisch! Dem neuesten Flurfunk-Gerücht verdanken wir den Hinweis, es handele sich um einen gewissen „Jabir A.“ Aha! Wie der Name schon sagt, gewiß ein Rechter, ein Faschist, um mit Hamed Abdel-Samad zu sprechen. Der verdächtige syrische Flüchtling Jabir A. wurde nämlich in seiner Wohnung nicht angetroffen. Er ist wohl auf dem Weg zur nächsten Pegida-Sitzung (oder so…). Wir können beruhigt sein: Das hat alles mit Nix nix zu tun, und schon gar nicht mit dem Islam, gell, Jabir?

Und glaubt man den Worten der Kanzlerin, ist der Sprenggläubige ein Gast der Kanzlerin, glaubt vielleicht der stets gut desinformierte „Focus“; denn A. war im vergangenen Jahr offenbar als syrischer Flüchtling nach Deutschland eingereist. Und da wurden etliche hunderttausend „Flüchtlinge“ – viele mit gefälschten Pässen – durchgewunken.

Update 14.14 Uhr

Die nächsten beiden Meldungen kann man dann schon mit „Genuß“ lesen, wieder bei Focus(online):

FOCUS Online soll aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass sich der Einsatz um den Syrer Jabir A. drehen soll. Dieser soll schon länger vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Es bestehe der Verdacht, dass Jabir A., der im letzten Jahr als Flüchtling nach Deutschland gekommen sein soll, einen Sprengstoffanschlag auf einen deutschen Flughafen geplant haben soll.

Update 14.21

LKA-Sprecher Tom Bernhardt (46) bestätigte, dass in der Wohnung Sprengstoffrückstände gefunden wurden. Es wird nun eine internationale Fahndung nach dem Verdächtigen gestartet. Anschlagspläne auf einen Flughafen bestätigte Bernhard nicht. Währenddessen werden die Maßnahmen im Fritz-Heckert-Viertel langsam zurückgefahren. (Quelle: https://www.tag24.de/nachrichten/chemnitz-bedrohungslage-polizei-riegelt-fritz-heckert-wohngebiet-ab-sek-grosseinsatz-171047)

„Getoppt“ wird dieses Thema (bzw. die mediale Begleitung des Themas) durch eine Meldung von BILD:

„Es gab gestern Abend einen Hinweis vom Verfassungsschutz, dass es zu einer ernsthaften Gefährdung kommen könnte…“

Schnarch, schnarch! „Gestern Abend“! Also erst ´mal die Nacht durchschlafen. Oder wie?

Splitter am Rande: Wie konfus die Behörden auf diese Gefährdungslage reagierten, wird aus folgender Meldung deutlich:

Auf bild-online (8. Okt 2016 14:57) las man bis vor ein paar Minuten noch das folgende Zitat eines Polizeiführers zu der Sache:

„Wir tun alles, um die notwendige Gefährdungslage in Deutschland aufrecht zu erhalten“.

Inzwischen ist der Artikel aktualisiert und der Absatz weg. Wenn es dem Ernst der Lage nicht Hohn sprechen würde, dürfte man herzhaft lachen! Flüchtlinge wissen das: Deutsche Schbraake, schwere Schbraake!

Der Fairness den Einsatzbeamten gegenüber, die sich abstrampeln, ist meine kleine Nebenbemerkung geschuldet: Unsere Sicherheitskräfte tun wirklich alles, was in ihrer Kraft steht. Aber diese Kraft ist endlich (ständig neue Terror- etc.-Einsätze). Trotzdem haben sie in den letzten Monaten etliche Terroranschläge schon im Vorfeld vereiteln können. Nicht diese Beamten sind das Übel, der Fisch stinkt vom (politischen) Kopf.

Fragen an die Politik:

An „die Politik“ drängen sich etliche Fragen auf. Hier einige:

.1. In den Neuen Bundesländern gibt es angeblich doch gar keine Moslems. Und es gibt angeblich auch gar keine Flüchtlinge – glaubt man den Gutmensch-Nachrichten fast täglich im Zwangs-TV. Wie kann da ein Sprengstoffanschlag drohen?

.2. Laut Nachbarn läuft die Aktion schon seit 5:30 Uhr. Und wenn die ersten Hinweise bereits gestern vorlagen, warum erscheint das SEK erst heute?

.3. Hatten nicht BAMF bzw. de Maizière durchblicken lassen, „jetzt (vor 2-3 Wochen) seien alle Asylbewerber erkennungsdienstlich durch gecheckt?“ Immerhin: „Bei über 2.000 Asylsuchenden konnte das Bundesamt für Migration Passfälschungen erkennen. Eigentlich hätte die Behörde sie anzeigen müssen. Doch sie tat gar nichts. Nun sind die Betrüger im Land.“ (https://www.welt.de/politik/deutschland/article158633882/BAMF-winkt-Fluechtlinge-trotz-falscher-Paesse-durch.html) Aha, wieder schnarch, schnarch…

.4. Und die allerwichtigste Frage – die von der Politik allerdings sorgsam ignoriert wird:

Was ist mit den noch immer frei herumlaufenden Dschihadisten, zumal die meisten von ihnen namentlich bekannt sind?:

Es handelt sich z. B. um 22.000 namentlich bekannte IS-Kämpfer, die sich bereits in Europa befinden. (deutsch.rt.com/international/37248-is-leak-formulare-konnten-22000/)

Hinzuzuzählen sind rund 250 ausgebildete Dschihadisten-Kämpfer, die ebenfalls allesamt namentlich bekannt sind. (www.n-tv.de/politik/Rueckkehrer-werden-als-Helden-gefeiert-article16815496.html)

sowie etwa 1.000 islamistisch-terroristische „Gefährder“, die der Verfassungsschutz kennt plus 8.650 Salafisten (www.n-tv.de/politik/Verfassungsschutz-Haben-IS-unterschaetzt-article17429121.html)

Das BKA kennt nochmal 500 solcher Typen zzgl. 339 „Hilfs-Islamisten“ (www.merkur.de/politik/bericht-bka-vermutet-500-is-gefaehrder-deutschland-zr-6421437.html).

Also fast 33.000 bereits bekannte Islamisten/Salafisten/Terroristen.

Wie reagiert unsere politische Klasse? Nicht nur wie die siamesischen Affen („Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen!“), sondern mittels Appell an unsere „staatsbürgerliche Verantwortung“ der christlichen Willkommenskultur: „Liebet Eure Feinde! Tut Gutes denen, die Euch hassen!“ (Bergpredigt, Lukas 6,27). Klingt doch wie eine Sure des Koran, oder?

Sehr ernüchternd meint der bekannte Publizist Nicolaus Fest dazu:

„Wenn das Fremde unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedroht, dann wird ‚Fremdenfeindlichkeit’ zur gesellschaftlichen Pflicht.“

www.conservo.wordpress.com   10. Okt. 2016
Über conservo 7863 Artikel
Conservo-Redaktion