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Von Renate Sandvoß *)
Praxisunterricht für unsere guten Asylbegehrer
Gestern beschloss ich, einen gemütlichen Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher zu verbringen, mit einem Glas Wein, ein paar kleinen Häppchen und einer kuscheligen Decke. Es liefen gerade die letzten Minuten der Lindenstraße und ich dachte , ich höre nicht richtig, als ich den Satz vernahm: „…….das Beste ist, wenn Deine Eltern sich als Syrer ausgeben, dann werden sie nicht abgeschoben.“
Ach – dachte ich verwundert – da gibt es ja sogar noch Praxisunterricht für unsere guten Asylbegehrer. In jedem Film, in jeder Doku, in jeder Serie, in jeder Tagesschau, in jedem Magazin: immer das Thema Flüchtlinge. Ich kann es nicht mehr hören. Der nachfolgende Tatort trug den Titel „Wacht am Rhein“. Anne Will hatte angekündigt, nach dem Film zusammen mit fünf Gästen über den Inhalt dieses Films zu diskutieren. Der Titel klang urdeutsch und hatte in dem Film einer Bürgerwehr ihren Namen gegeben. „Lieb` Vaterland, magst ruhig sein, fest steht und treu die Wacht am Rhein.“ Der Inhalt ist schnell erzählt. Er sollte möglichst genau ein Abbild eines Kölner Stadtviertels nach der Silvesternacht 2015 darstellen. Die Menschen waren verunsichert, durch den massiven Zuzug von Migranten, die größtenteils aus Nordafrika kamen. Die Einbrüche in die Geschäfte häuften sich und so wurde zum Schutz die besagte Bürgerwehr gebildet. Sie sagten Sätze wie „das ist nicht mehr mein Zuhause“, „fremd im eigenen Land“ oder „ich trau mich nicht mehr mit den Kindern auf die Straße“.Es kommt bei einem Überfall zu einem Mord und selbstverständlich wird nach einem Nordafrikaner gesucht. Doch der wahre Täter ist ein Deutscher, der sich nicht als Rassist bezeichnen lassen möchte. Der Film ist plakativ. Es gibt den linken Gutmenschen, den rechten Populisten, den kriminellen Ausländer, den gut integrierten Gastarbeiter, die besorgte Mutter und den frustrierten Spießer. Die Tatortfolge ist dunkel und brutal mit jeder Menge Hetzjagd, Selbstjustiz und Folter. Zum Entspannen trägt er nun wirklich nicht bei. Der Film endet mit dem letzten Satz des Mörders: „Wenn Du Dich in Deinem eigenen Zu Hause, in Deinem eigenen Land, nicht mehr sicher fühlst, – wo dann?“ Eine berechtigte Frage, oder?
Ich war gespannt, was Anne Will und ihre Studiogäste zum Umgang mit kriminellen Zuwanderern zu sagen haben. Wie kann der Staat Bürger in Problemvierteln vor Kriminalität und Gewalt schützen? Abschieben oder integrieren – wie muß der richtige Umgang mit ausländischen Straftätern, Geduldeten oder Ausreisepflichtigen aussehen? Das ist die Frage, die die fünf Studiogäste klären wollten. Meine Antwort bestünde aus einem einzigen Wort : ABSCHIEBEN ! Und zwar unverzüglich.
Meiner Ansicht nach gibt es dafür keine andere Alternative. Diebstahl, Raub, Prügel- Messer- und Sexattacken, Schießereien in unseren Straßen und Vergewaltigungen von Frauen und Kindern, Hassangriffe auf alle Menschen, die im Verdacht stehen nicht dem Islam zu huldigen bis hin zu absoluten No Go-Areas für alle „die schon länger hier leben“. Das ist trauriger Alltag in Deutschland und diese Situation wird sich beim derzeitigen Umgang damit eher noch verschärfen. Die Bürger sind verunsichert. Studiogäste sind: Olaf Scholz, erster Bürgermeister von Hamburg, Simone Peter, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Edmund Stoiber, ehemaliger Bayrischer Ministerpräsident, Düzen Tekkal, Journalistin und Dokumentarfilmerin und Samy Charchira, Sozialpädagoge.
Eine positive Überraschung war für mich Düzen Tekkal. Sie ist Jesidin und Kurdin und arbeitet seit 2007 für das RTL-Magazin EXTRA. Für ihre 2010 entstandene Reportage „Angst vor den neuen Nachbarn“ wurde sie mit dem Bayrischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2014 arbeitet sie als freie Journalistin und gehörte 2016 zum Schattenkabinett von Julia Klöckner (CDU) Rheinland- Pfalz. Düzen Tekkals Äußerungen waren klar, auf den Punkt, engagiert, sachlich und inhaltlich nachvollziehbar. So mahnte sie Deutschland zu mehr Selbstbewußtsein im Auftreten dem Ausland gegenüber und forderte ein Einbehalten der Entwicklungshilfe, wenn Herkunftsländer ihre Bürger nicht wieder zurücknehmen.
Oftmals fiel sie Simone Peter in die Parade, die sich dagegen aussprach, die Magrebstaaten als sichere Länder anzuerkennen. So wandte Frau Tekkal ein, auch Deutschland wäre nicht sicher, denn auch hier gäbe es Anschläge und Homosexuelle würden auch hier verprügelt werden. Edmund Stoiber, ohne jede Regierungsverantwortung, war wohl als Feigenblatt geladen worden, denn es fehlte jegliche Opposition in der Diskussionsrunde. Eine Stellungnahme der AfD wäre bestimmt interessant gewesen. Stoiber erinnerte daran, dass die Bürger verunsichert sind und man nicht jeden hier ins Land lassen dürfe. Er forderte Videoüberwachung, Fußfesseln, längere Abschiebehaft und dass Migranten, die ihre Identität verschleiern, ihren zugewiesenen Wohnort nicht verlassen dürfen. Bürgermeister Scholz, der oftmals völlig unbeteiligt und schläfrig wirkte, warb um Vertrauen zu den Behörden (wie denn, nach dem Fall Amri?). Er sagte, dass es in Hamburg ca. 5000 geduldete Migranten gäbe, 1500 von ihnen hätten keine Papiere und könnten so nicht abgeschoben werden. Dazu muß ich sagen, dass man diesen Menschen ohne Papiere die Einreise nach Deutschland strikt verweigern sollte.
Scholz betonte, dass er sehr stolz darauf wäre, dass es in Hamburg keine No Go-Areas gäbe. Doch da muß ich ihm scharf widersprechen. Es gibt in Hamburgs Süden durchaus Stadtteile, in denen kein einziger Deutscher mehr wohnt. Lt. des innerpolitischen Sprechers der CDU-Bürgerschaftsfraktion Dennis Gladiator wurden im letzten Jahr 71.271 Tatverdächtige ermittelt, von denen 30.741 Ausländer sind. Das entspricht 43 %, obwohl der Ausländeranteil in Hamburg nur 14,3 % beträgt. Also, so problemlos läuft es bei Ihnen auch nicht, Herr Scholz. (https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/auslaender-in-hamburg-ueberdurchschnittlich-kriminell/)
Der Sozialpädagoge Charchira blieb blass und farblos und hatte wenig zur Unterhaltung beizutragen.
Im Großen und Ganzen galt die ganze Sendung nur einem einzigen Zweck: zur Beruhigung der Bürger. Es sollte der Eindruck erweckt werden, dass man sich um seine Ängste und Bedürfnisse kümmern würde. Das Problem sind die verunsicherten Bürger, die es zur Wahl einzulullen gilt. Blinder Aktionismus, aber die Grenzen bleiben weiterhin für jedermann sperrangelweit offen und jeden Tag wächst die Asylantenzahl.
Bezeichnend für die ganze Sendung war der letzte Satz von Anne Will: „Ich habe eben noch die neuesten Ergebnisse von einer ZDF-Emnid-Umfrage erhalten, die uns alle etwas beruhigen wird: 73 % aller Bürger fühlen sich in Deutschland absolut sicher!“
Ja, Frau Will – und im Himmel ist Jahrmarkt!