(www.conservo.wordpress.com)
Von Philolaos *)
Der Weg ins Gesundheitsministerium ist kein leichter. Davon kann der Genosse Karl Lauterbach (SPD) ein Lied singen. Bereits 2009 war der Mann mit der Fliege nach seinem Praktikum als Pilotfisch bei Ulla Schmidt (SPD) heißer Aspirant als Gesundheisminister, hätte ihn die FDP mit Philipp Rösler und Daniel Bahr nicht ausgebootet. Zum Glück -muß man konstatieren. Der als „Propeller-Karl“ in Ärztekreisen bekannte und wenig konsensfähige Karl Lauterbach hatte das Potential, das von Ulla Schmidt in zwei Legislaturperioden angerichtete Chaos noch zu maximieren.
Die Wahl 2017 steht bevor. Möglicherweise auch ein neuer Gesundheitsminister. Eine neue Chance für Lauterbach, sich wieder in Erinnerung zu bringen, nachdem er als Dauergast und Dampfplauderer in Talkshows in den letzten Jahren seltener berücksichtigt wurde. Kaum ist Donald Trump im Amt dirigiert Richtschütze Karl seine rhetorischen Bordkanonen und produziert sogleich einen Rohrkrepierer. Die deutsche Sprache und Grammatik in der Bedienungsanleitung führen nun doch, wie Alexander Wendt diagnostiziert, zu polemischen Ladehemmungen:
Der SPD-Politiker Karl Lauterbach schreibt über den US-Präsidenten: „Trumps Rede kann ich nur als Arzt kommentieren. Öffentliches Fallbeispiel von manipulativen Narzissmus u. Soziopathie, teuflische Triade.“ Der knapp verfehlte Dativ: geschenkt. Aber schauen wir einmal in den Lebenslauf des Dr. Lauterbach. Seine Approbation als Arzt bekam der 1963 Geborene im Jahr 2010, fünf Jahre nach seiner Wahl in den Bundestag. Vorher war auf dem Gebiet der Gesundheitsökonomie tätig. Dass er je als Arzt praktiziert hätte, ist nicht bekannt. Schon gar nicht, dass er psychologische beziehungsweise psychiatrische Fachkenntnisse besitzen würde. Seriöse Mediziner erkennt man unter anderem daran, dass sie keine Ferndiagnosen stellen. Einen ernsthaften Politiker würde man daran erkennen, dass er sich eher fragt, warum Clinton von diesem Mann geschlagen wurde. Am schönsten ist allerdings die „Triade“ aus Narzissmus und Soziopathie. Was beweist: Dr. Lauterbach kann zumindest auf Twitter nicht bis drei zählen.
Da steckt der Leser in der Bredouille. Wenn Lauterbachs Qualitäten als Kommentator ebenso gut sind wie seine ärztlichen, dann kann es einem Angst und Bange werden. Hoffentlich ist der gute Mann in der Lage, ein Fieberthermometer richtig einzuführen. Seine Approbation als Arzt erhielt der 1963 geborene Lauterbach erst mit 47 Jahren anno 2010. Möglicherweise hatten Krankenschwestern vor ihm als „Gefährder“ gewarnt, und erst durch eine Megadosis Vitamin B hatte es dann doch noch geklappt. Dauerstudent Lauterbach immatrikulierte sich 1983 in Aachen, vermied erfolgreich klinische Erfahrungen durch Studien in San Antonio, Texas und durch ein Studium der Gesundheitsökonmie an der Harvard University in Boston, Massachusetts. 1998 wurde Lauterbach Direktor des neu gegründeten Institus für Gesundheitsökonomie in Köln, wurde aber durch sein Bundestagsmandat beurlaubt.
Im „Deutschen Ärzteblatt“ schrieb Dr. Michael Dapprich süffisant über den SPD-Politiker Lauterbach:
Propeller-Karl hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Deutschen zu belehren. Sein Hauptanliegen ist die Darstellung des Gesundheitswesens als Hort der Ineffizienz, Korruption und Ungerechtigkeit. Für ihn, der die Dialektik der Gesundheitspolitik beherrscht, ist es dann nur ein kleiner Schritt, den großen gesamtgesellschaftlichen Bogen zu spannen und Deutschland als Staat allgemeiner sozialer Dissonanz vorzuführen.
Bei Ärzten sind Karls Reformideen unbeliebt
Sollte sich bei der Wahl 2017 eine Mehrheit für eine rot-rot-grüne Koalition ergeben, dann wäre eine Gesundheitsreform vorprogrammiert. Und bisher hat jede Gesundheitsreform zuvor nur Verschlechterungen gebracht. Höhere Kassenbeiträge, mehr Bürokratie, mehr Überstünden für Personal im Gesundheitswesen. Die Abschaffung von Arztpraxen und Privatversicherungen waren von jeher das Ziel von Ulla Schmidt, die mit der „Praxisgebühr“ und der verunglückten Devise vom „Hausarzt als Lotsen“ bereits für verbrannte Erde sorgte. Ein Gesundheitswesen nach kommunistischem Vorbild mit „Medizinischen Versorgungszentren“ statt Arztpraxen und noch mehr Anonymität in der Arzt-Patienten-Beziehung waren Leitmotiv von Ulla Schmidt. Karl Lauterbach bringt alle Voraussetzungen mit, um als praxisferner „Experte“ noch mehr Irrwege im Gesundheitswesen zu implementieren.
Anhang
* Bei Markus Lanz redet sich Prof. Dr. Karl Lauterbach am 25. Juli 2013 in die Bredouille. SPD-Wähler seien altbacken, bildungsfern und hätten kein Telefon. Deshalb fielen die Umfrageergebnisse für die SPD so niedrig aus. Potenzielle SPD-Wähler seien eben für Umfrageinstitute nicht erreichbar.
* Die SPD hat gleich nach Trumps Wahlerfolg die Samthandschuhe ausgezogen und die Boxhandschuhe ausgepackt. Bisweilen sieht es nach Boxeraufstand aus.
* In der Bayrischen SPD herrscht Katzenjammer.
* In seinem 2015 veröffentlichten „mutigen Buch“ prangert Lauterbach das Profitstreben der „Krebsindustrie“ an, die zu ihren Gunsten die Krebstherapie unnötig teuer mache. In der Buchbesprechung ist die Rede davon, dass Lauterbach „seit 2008“ in Harvard „Public Health“ lehrt.
* Harvard erwähnt Lauterbach als Gastredner von der Kölner Universität. Er wird dort als ein ehemaliger Student vorgestellt, der seinen dortigen Lerhmeistern viel zu verdanken hat und ihre Lehren über gerechte Medikamentpreispolitik umzusetzen versucht.
* Auf Twitter bezeichnet Lauterbach den Frauenmarsch als „Hoffnung Amerikas“ und konstruiert einen Widerspruch zwischen Trumps Wirtschaftsnationalismus und ausländischer Kleidung seiner Frau.
* In einem englischen Blogbeitrag empfiehlt Lauterbach dem soeben ferndiagnostizierten Präsidenten die deutschen Erfahrungen der Medikamentpreisbestimmung als Inspirationsquelle für amerikanische Reformen.